Einführung zum Praxismaterial aus dem Projekt ... - Frühe Chancen
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DJI/<strong>Projekt</strong> „Sprachliche Bildung und Förderung für Kinder unter Drei“ Juni 2011<br />
Miteinander Beobachtungen teilen, Gespräche eröffnen und gestalten, eigene Interessen einbringen und<br />
andere überzeugen: All das sind soziale und kommunikative Fähigkeiten, die sich Kinder in ihren ersten<br />
drei Lebensjahren aneignen – ebenso wie Laute, Wörter oder grammatische Regeln. Im Kern geht es dabei<br />
um<br />
die Aneignung von dialogischen Fähigkeiten, etwa Gespräche zu beginnen, im Wechsel zu<br />
sprechen, Nachfragen und Verständnissicherung;<br />
den Erwerb der nonverbalen Kommunikation im kindlichen Sprachhandeln, also den Einsatz von<br />
Mimik, Gestik und Körpersprache und<br />
um den Einsatz der Stimme als Träger von Bedeutungen und Botschaften sowie<br />
die Bedeutung der Sprache für die persönliche und soziale Identität, die Entdeckung von Ich und<br />
Du.<br />
Wir möchten Ihnen <strong>zum</strong> besseren Verständnis der sozial-kommunikativen Entwicklungsprozesse einige<br />
grundlegende Kenntnisse zur Bedeutung von Kommunikation mit auf den Weg geben:<br />
Die Bedeutung der Sprache für die Kommunikation: sich mitteilen und verständigen<br />
Kommunikation bedeutet übersetzt so viel wie Verständigung, Mitteilung oder Botschaft. In unserem<br />
Alltag sind wir permanent von Mitteln und Signalen der Kommunikation umgeben, von Symbolen und<br />
Bildern, von Worten und Buchstaben. Ganz gleich, ob wir ein Straßenschild beachten, den Wegweisern<br />
zur Toilette folgen, ob wir ein Gemälde betrachten, die Zeitung lesen oder fernsehen, oder ob wir ein<br />
Gespräch führen: Alles hat eine Botschaft, alles ist Kommunikation.<br />
Uns interessiert besonders der Bereich der zwischenmenschlichen Kommunikation, der ganz wesentlich<br />
ist für unser soziales Miteinander. Und dafür ist die Sprache unser wohl wichtigstes Werkzeug. Sprache<br />
unterstützt uns in <strong>dem</strong> Bemühen, uns in die Gemeinschaft mit anderen einzufinden, uns mit ihnen<br />
<strong>aus</strong>zut<strong>aus</strong>chen und zu verständigen und damit unserem grundsätzlich menschlichen Bedürfnis nach<br />
Miteinander und Zugehörigkeit Ausdruck zu verleihen. In unserem sozialen Miteinander vermag Sprache<br />
unendlich viel, ein mächtiges Eigenleben kann sie dort entwickeln:<br />
Mit Sprache ist es uns möglich, unser Wahrnehmen und Erleben anderen mitzuteilen und<br />
umgekehrt am Wahrnehmen und Erleben der anderen teilzuhaben.<br />
Sprache ermöglicht uns, unser Wollen und Wünschen, unsere Standpunkte und Meinungen in<br />
Worte zu fassen und damit andere zu überzeugen und ihr Handeln zu beeinflussen. Und auch das<br />
funktioniert natürlich umgekehrt, in<strong>dem</strong> wir uns von anderen überzeugen, uns von ihnen<br />
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