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Einführung zum Praxismaterial aus dem Projekt ... - Frühe Chancen

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© DJI/<strong>Projekt</strong> „Sprachliche Bildung und Förderung für Kinder unter Drei“ Juni 2011<br />

Sprachliche Bildungsprozesse gezielt im Alltag unterstützen<br />

Eigenaktiv und mit einem ganzheitlichen Erleben tauchen Kinder zunächst auch in die Welt der<br />

Sprache ein, deren Bedeutung gebunden ist an soziale, emotionale, körperlich-sinnliche und<br />

kognitive Erfahrungen. Und es dauert bis ins dritte Lebensjahr hinein, bis die Sprache ein<br />

Eigenleben entwickelt und peu à peu unabhängig vom aktuellen situativen Kontext für Kleinkinder<br />

Bedeutung erhält. So treibt das Kind in diesen ersten Lebensjahren seine sprachlichen Fortschritte<br />

gerade durch das Zusammenspiel der verschiedenen Entwicklungsbereiche voran. Ein wichtiges<br />

Merkmal der sprachlichen Aneignung ist dabei, dass Sprache zunächst beiläufig gelernt wird (siehe<br />

Jampert u.a. 2009, Heft 1, S. 85).<br />

Das vorliegende Konzept versucht, die verschiedenen Facetten des sprachlichen Entwicklungs-<br />

und Bildungsprozesses von Kleinkindern zusammenzuführen. Mit unserem weiten Blick auf die<br />

sprachlichen Erwerbsprozesse bei Kindern und mit der Untergliederung in die fünf Etappen der<br />

Sprachentwicklung (Kap. 3.2.) ist es uns ein besonderes Anliegen, die verschiedenen sprachlichen<br />

Entwicklungsbereiche miteinander zu verknüpfen. Ergänzt wird dieser weite Blick auf Sprache<br />

durch eine Betrachtungsweise, die von der jeweiligen Situation im Kita-Alltag <strong>aus</strong>geht. Das bedeutet:<br />

Die sprachlichen Handlungsmöglichkeiten von Kindern sowie das sprachliche Verhalten der<br />

Fachkräfte werden im situativen Kontext gesehen und reflektiert. Die Rahmenbedingungen sowie<br />

die Aktivitäten und Spiele werden auf ihre Bedeutung für die sprachlichen Aneignungsprozesse hin<br />

untersucht. Die dar<strong>aus</strong> abgeleiteten Erkenntnisse können gezielt für eine wirksame Sprachbegleitung<br />

der Kinder genutzt werden.<br />

Fragt man danach, wie sprachliche Entwicklungsprozesse bei Kleinkindern gezielt zu unterstützen<br />

wären, fällt einem spontan dazu ein, Kinder nach Wörtern zu fragen („Was ist das?“), ihnen Begriffe<br />

vorzusagen („Schau, da ist ein großer Hund!“) oder Wörter zu wiederholen („Noch ein Hund“).<br />

Aber diese so genannten Benennspiele sind nur ein Teil sprachlicher Lernprozesse. Besonders<br />

förderlich für die Sprachentwicklung ist der Dialog mit Kindern in alltäglichen kommunikativen<br />

Situationen und in Spielsituationen: Wenn sie aufmerksam und konzentriert etwas beobachten, wenn<br />

sie mit offenen Ohren hinhören, wenn sie emotional berührt sind, wenn sie uns mit <strong>aus</strong>gestrecktem<br />

Zeigefinger auf etwas hinweisen oder engagiert und leidenschaftlich agieren, dann sind Kinder auch<br />

sprachlich aktiv und empfangsbereit für unsere verbalen Botschaften.<br />

Wenn wir den sprachlichen Entwicklungs- und Lernprozess von Kleinkindern vor <strong>dem</strong> Hintergrund<br />

der neuen Sichtweise vom eigenaktiven, forschenden Kind betrachten, zeichnen sich folgende<br />

zentrale Bedingungen für eine sprachpädagogische Bildungsarbeit mit Kleinkindern ab:<br />

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