Einführung zum Praxismaterial aus dem Projekt ... - Frühe Chancen
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© DJI/<strong>Projekt</strong> „Sprachliche Bildung und Förderung für Kinder unter Drei“ Juni 2011<br />
als Hunger gedeutet werden, wenn sie wissen, dass das Kind das Frühstück zu H<strong>aus</strong>e verweigert hat.<br />
Das Wissen über alltägliche Routinen in der jeweils anderen Lebenswelt ist für die Qualität der<br />
Interaktion zwischen Bezugsperson und Kind also von entscheidender Bedeutung. Informationen<br />
über Geschehnisse des Alltags beim Bringen und Abholen des Kindes spielen somit in der Krippe<br />
eine deutlich stärkere Rolle als bei älteren Kindern. Bei ihnen stehen besondere Vorkommnisse wie<br />
ein Sturz oder ein heftiger Streit mit einem Freund des Kindes eher im Fokus des Aust<strong>aus</strong>ches als<br />
Alltagsroutinen.<br />
Gelegenheit <strong>zum</strong> Aust<strong>aus</strong>ch: der Elternabend <strong>zum</strong> Thema Sprachentwicklung<br />
Eltern haben ein sehr großes Interesse an der Sprachentwicklung ihrer Kinder in der Krippe. Das<br />
wird unter anderem durch zahlreiche Fragen an die Fachkräfte („Darf ich mein Kind beim Sprechen<br />
korrigieren?“) und an den Unsicherheiten im Hinblick auf mehrsprachiges Aufwachsen („Soll ich zu<br />
H<strong>aus</strong>e mit meinem Kind Deutsch sprechen, auch wenn ich es nicht so gut kann?“) deutlich. Die<br />
Erfahrungen der Einrichtungen, die an den <strong>Projekt</strong>en des Deutschen Jugendinstituts mitwirken,<br />
zeigen, wie Elternabende <strong>zum</strong> Thema Sprachentwicklung von Krippenkindern gelingen können.<br />
Eine Vor<strong>aus</strong>setzung dafür ist, dass das gewählte Thema des Abends an den Bedürfnissen der Eltern<br />
ansetzt. Wenn bereits die Einladung vermittelt, dass aktuelle Fragen von Eltern <strong>zum</strong> Gegenstand<br />
gemacht werden, sind Eltern gern bereit, sich einen Abend dafür Zeit zu nehmen. Ein weiterer<br />
Faktor für einen erfolgreichen Elternabend ist, dass Fachkräfte genügend Fachwissen <strong>zum</strong> Thema<br />
haben, das sie auch in der Praxis erproben konnten. Dadurch können sie begründet Informationen<br />
an Eltern weitergeben und sind fachlich sicherer, wenn Mütter und Väter Fragen stellen – die<br />
Grundlage für einen wechselseitigen Aust<strong>aus</strong>ch mit Eltern über das Thema Sprachentwicklung. Der<br />
Einstieg in eine Diskussion mit den Eltern wird leichter, wenn diesen Videos <strong>aus</strong> der Kindergruppe<br />
gezeigt werden, anhand derer sprachliche Phänomene von Kindern bis zu drei Jahren beispielhaft<br />
verdeutlicht werden können. Eltern werden dadurch angeregt, von ähnlichen oder anderen<br />
Beobachtungen zu H<strong>aus</strong>e zu erzählen. Diese Form des Aust<strong>aus</strong>chs mit Eltern enthält ein großes<br />
Potenzial für die Zusammenarbeit und erfordert von den Fachkräften eine hohe fachliche<br />
Kompetenz im Bereich Sprachentwicklung, aber auch im Bereich der Aufbereitung von Wissen für<br />
Eltern. Finden Fachkräfte eine gemeinsame Sprache mit den Eltern, können sie gemeinsam <strong>aus</strong><br />
Videodokumentationen Ideen zur sprachlichen Begleitung der Kinder im Alltag ableiten und<br />
Möglichkeiten suchen, wann sie diese in der Einrichtung und zu H<strong>aus</strong>e <strong>aus</strong>probieren möchten.<br />
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