Einführung zum Praxismaterial aus dem Projekt ... - Frühe Chancen
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© DJI/<strong>Projekt</strong> „Sprachliche Bildung und Förderung für Kinder unter Drei“ Juni 2011<br />
4.4. Reflexionsmethode für sprachförderliche Situationen im Kita-Alltag<br />
Eine alltagsintegrierte Sprachförderarbeit kann immer dann für Kinder unterstützend und förderlich<br />
sein, wenn sie sich an deren Bedürfnissen, Interessen und Entwicklungsvor<strong>aus</strong>setzungen <strong>aus</strong>richtet.<br />
Die individuellen Bedürfnisse von vielen unterschiedlichen Kindern im Kita-Alltag wahrzunehmen,<br />
ist eine anspruchsvolle Aufgabe für pädagogische Fachkräfte. Um Kinder in ihrer sprachlichen<br />
Entwicklung professionell zu unterstützen, braucht es einen systematischen Blick auf die<br />
sprachpädagogische Arbeit in der Kita. Vertraute Abläufe, gewohnte Vorgehensweisen, sprachliche<br />
Rituale sowie das eigene sprachliche Verhalten werden dabei unter die Lupe genommen und<br />
reflektiert. So entsteht ein differenziertes Bild des eigenen pädagogischen Alltags mit seinen<br />
Möglichkeiten und Gelegenheiten für eine sprachliche Bildungsbegleitung der Kinder.<br />
Situationen analysieren und reflektieren<br />
Das sprachförderliche Potenzial unterschiedlicher Situationen des ganz normalen Kita-Alltags zu<br />
nutzen, ist gar nicht so einfach, wie es erst einmal klingt. Die dargestellten Situationsbeispiele (Kap.<br />
4.3) zeigen die breite Palette an sprachlichen Potenzialen, die in den verschiedenen Situationen des<br />
Kita-Alltags stecken. Je nach konkretem Verlauf werden bei den Kindern ganz unterschiedliche<br />
Bereiche in der sprachlichen Entwicklung angesprochen und kommen unterschiedliche sprachliche<br />
Handlungsmöglichkeiten <strong>zum</strong> Tragen.<br />
Trotz verallgemeinerbarer Aspekte gibt es hierfür jedoch keine rezepthaften Lösungen. Welche<br />
Rolle sprachliches Handeln in konkreten Alltagssituationen spielt – oder welche sie spielen könnte –,<br />
muss jeweils neu erforscht und immer wieder hinterfragt werden. „Überall steckt Sprache drin“<br />
(siehe Titel des Heftes 2 im <strong>Praxismaterial</strong>) ist eine zutreffende, generelle Aussage, doch spannend<br />
und interessant wird es erst dann, wenn man genauer hinschaut und Fragen an den Kita-Alltag stellt<br />
wie z.B.:<br />
Wie können Alltagssituationen arrangiert werden, damit Kinder mit unterschiedlichen<br />
Entwicklungsvor<strong>aus</strong>setzungen verstehen, worum es geht, und sich selbst aktiv sprachlich<br />
und handelnd einbringen können?<br />
Wie können Fachkräfte durch den bewussten Einsatz unterschiedlicher Sprachebenen (z.B.<br />
Stimmklang oder Körpersprache) Alltagssituationen für Kinder sprachlich anregend<br />
gestalten?<br />
Welche Variationsmöglichkeiten von vertrauten Abläufen gibt es, um von Kindern geliebte<br />
spielerische Aktivitäten auf vielerlei Weise sprachlich anzureichern?<br />
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