Einführung zum Praxismaterial aus dem Projekt ... - Frühe Chancen
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© DJI/<strong>Projekt</strong> „Sprachliche Bildung und Förderung für Kinder unter Drei“ Juni 2011<br />
Möglichkeiten, wichtige Bildungserfahrungen zu machen. Die regelmäßig wiederkehrenden<br />
Situationen verdienen daher einen zentralen Platz und viel Zeit im Kita-Alltag.<br />
Viele Aktivitäten von Kleinkindern im Kita-Alltag sind maßgeblich durch verschiedene Formen des<br />
kindlichen Spiels geprägt. In diesen Spielsituationen ist das Spektrum der<br />
Gestaltungsmöglichkeiten für Kinder und Fachkräfte größer als in Standardsituationen, da Intention<br />
und Verlauf von den Interessen und Handlungsvarianten der Kinder abhängen. Fachkräfte setzen<br />
Sprache ein, um kindliche Aktivitäten sprachlich zu deuten und zu begleiten, um Kinder zu<br />
motivieren und anzuregen, um ihnen etwas zu erzählen oder um mit Kindern über spannende Dinge<br />
oder Ereignisse ins Gespräch zu kommen.<br />
Bei der Planung von Aktivitäten wie Spaziergängen, Malen oder Bewegungsspielen kommt es vor<br />
allem darauf an, an den kindlichen Interessen anzuknüpfen und die Erfahrungen bzw.<br />
Entwicklungsvor<strong>aus</strong>setzungen von Kindern zu berücksichtigen. Diese Orientierung an den<br />
kindlichen Handlungsmöglichkeiten und <strong>dem</strong> jeweiligen Entwicklungsstand ist die Vor<strong>aus</strong>setzung<br />
dafür, dass solche Aktivitäten sprachlich anregend und motivierend sind. Weitere Anregungen zur<br />
Unterstützung der „Bewegungsentwicklung und Sprache bei Kindern von 0-3 Jahren“<br />
(http://www.dji.de/bibs/672_13198_Expertise_Boecker_Bewegungsentwicklung.pdf) finden Sie in<br />
der gleichnamigen Expertise von Nicola Böcker.<br />
Freie Spielsituationen bieten Kindern die Möglichkeit, eigenen Bedürfnissen, Entdeckungen und<br />
Empfindungen nachzugehen. Sie können andere in Ruhe beobachten oder sich mit spannenden<br />
Objekten ihrer Wahl <strong>aus</strong>einandersetzen und diese erkunden. Sie können sich körperlich erproben<br />
und ihre eigenen Fähigkeiten entdecken und je nach Alter auch schon sprachlich <strong>zum</strong> Ausdruck<br />
bringen (z.B. Bewegungserfahrungen auf <strong>dem</strong> Spielplatz: „Ich bin sneller“).<br />
Beobachtungen von Kindern zeigen, dass für sie je nach Situation andere Aspekte von Sprache<br />
bedeutsam sind. In Standardsituationen ist es ihnen <strong>zum</strong> Beispiel häufig wichtig, dabei zu sein.<br />
Deshalb machen sie mit Sprache auf sich aufmerksam und teilen ihre Wünsche und Bedürfnisse mit.<br />
Zugleich sind diese Situationen für sie Gelegenheiten, um sich mit ihren nonverbalen und verbalen<br />
Handlungsmöglichkeiten zu behaupten und um die eigene Persönlichkeit in Szene zu setzen. In<br />
Spielsituationen ist es dagegen für Kleinkinder faszinierend, mit Gestik und Wörtern auf etwas<br />
hinzuweisen, Personen, Dinge und Ereignisse zu benennen und später auch Zusammenhänge, die<br />
sie entdecken, sprachlich <strong>zum</strong> Ausdruck zu bringen. Und bei den Größeren der Kleinen wird in<br />
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