25.10.2013 Aufrufe

Einführung zum Praxismaterial aus dem Projekt ... - Frühe Chancen

Einführung zum Praxismaterial aus dem Projekt ... - Frühe Chancen

Einführung zum Praxismaterial aus dem Projekt ... - Frühe Chancen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

© DJI/<strong>Projekt</strong> „Sprachliche Bildung und Förderung für Kinder unter Drei“ Juni 2011<br />

wie sie diese gehört haben und sind sehr erfindungsreich. Nicht zuletzt bietet ein reichhaltiges<br />

Repertoire der Einrichtungen an Versen, Fingerspielen, Liedern und Singspielen den Kindern viel<br />

Material <strong>zum</strong> eigenständigen Verarbeiten. Dabei produzieren sie sprachlich und musikalisch die<br />

Formen, die sie in Erinnerung haben, so wie wir das bei Lukas gesehen haben.<br />

Die Erzieherin hat sich in diesem Beispiel auf die Zuhörerinnenposition eingelassen. Einfach nur<br />

gehört zu werden, ist für Kinder und ihre sprachliche sowie ihre musikalische Entwicklung eine<br />

förderliche Grundbedingung. In unserem Beispiel ist diese Haltung für Lukas der Ansporn <strong>zum</strong><br />

Weitermachen. Kinder brauchen nicht immer die verbale Reaktion oder das Mitmachen der<br />

Erwachsenen, eine wohlwollende Aufmerksamkeit ist in manchen Situationen absolut <strong>aus</strong>reichend.<br />

In anderen Situationen bietet sich vielleicht eine stärkere Beteiligung der Fachkraft als Mitspieler/in<br />

an. Dafür braucht es ein wenig Fingerspitzengefühl und den Mut, sich auf die eigenwilligen Gesänge<br />

der Kinder einzulassen.<br />

Wie können Fachkräfte auf Lautspiele und Spontangesänge von Kindern angemessen und sinnvoll<br />

reagieren? Dazu gibt Christiane Ludwig, Musikerin und Dozentin für elementare <strong>Frühe</strong>rziehung,<br />

einige Tipps:<br />

Kinder müssen sich für ihre Entwicklung und ihr Wohlbefinden unabhängig von äußeren<br />

Vorgaben (z.B. „fertigen“ Liedern und Versen) frei mit Lauten und spontanem Singen<br />

äußern dürfen und dafür eine vertrauensvolle Umgebung vorfinden.<br />

Positive Rückmeldungen auf diese Äußerungen mit kleinen Signalen, unabhängig von der<br />

<strong>aus</strong> Erwachsenensicht bemessenen Qualität der Darbietungen, schaffen ein Klima der<br />

Wertschätzung, in <strong>dem</strong> Kinder sich gern und häufig äußern. Explizites Lob für diese<br />

intrinsisch motivierte Äußerungsform kann hingegen Kindern rasch das Gefühl geben,<br />

ständig beobachtet und beurteilt zu werden.<br />

Gelegentlich ergeben sich „goldene Momente“, in denen sich Erzieherinnen und Erzieher<br />

am Lautieren und spontanen Singen beteiligen und mit <strong>dem</strong> Kind nonverbal in Kontakt<br />

treten können.<br />

Das achtsame „Einsteigen“ auf Impulse der Kinder bietet wertvolle <strong>Chancen</strong> auf<br />

Kommunikation, auf ein „Sich-Begegnen auf Augenhöhe“, ein gemeinsames Aufgehen im<br />

Spiel. Der Wert dieses „Einsteigens“ für die sprachliche Förderung der Kinder liegt für mich<br />

hingegen <strong>aus</strong>schließlich im Erleben einer „echten“ Kommunikation auf Augenhöhe mit <strong>dem</strong><br />

Kind.<br />

75

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!