Analyse, Modellierung und Programmierung des Geige-spielens an ...
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7. Steuerung<br />
7.2. Mathematische Beschreibungsformen<br />
Um einen M<strong>an</strong>ipulator bzw. Roboter zu steuern, existieren viele unterschiedliche Methoden.<br />
Die sicherlich einfachste Methode wird bei den Teleoperatoren, welche gewissermaßen<br />
die erste Robotergeneration darstellen, <strong>an</strong>gew<strong>an</strong>dt, wobei die einzelnen Gelenke<br />
der Maschine m<strong>an</strong>uell direkt oder über einen zwischengeschalteten Rechner <strong>an</strong>gesteuert<br />
werden. Eine vorherige Bewegungspl<strong>an</strong>ung ist hierbei nicht nötig. Eine <strong>an</strong>dere Methode<br />
stellt die so gen<strong>an</strong>nte Punkt zu Punkt- Steuerung dar, bei welcher eine vorherige <strong>Programmierung</strong><br />
lediglich festlegt, von welchen zu welchen Punkt gefahren werden soll. Sind<br />
die Punkte fix durch das System vorgegeben (z. B. durch Endlagenschalter), so ist eine<br />
abstrakte Bahnpl<strong>an</strong>ung auch hier nicht erforderlich, da die <strong>an</strong>zufahrenden Punkte konstruktionsbedingt<br />
fest <strong>und</strong> unabänderbar sind. Bei einem freibeweglichen M<strong>an</strong>ipulator,<br />
der lediglich durch die Grenzen seines Arbeitsraumes eingeschränkt wird, sieht das etwas<br />
<strong>an</strong>ders aus. Will m<strong>an</strong> diesen nicht als Teleoperator fernbedienen, sondern programmtechnisch<br />
steuern, so erweist sich eine entsprechende Ansteuerung der einzelnen Achsen als<br />
äußerst schwierig für das Erreichen einer gewünschten Position bzw. das Entl<strong>an</strong>gfahren<br />
einer gewünschten Bahn. Das Problem liegt darin, dass die zugehörigen Gelenkwinkel für<br />
eine bestimmte Position einfach nicht bek<strong>an</strong>nt sind <strong>und</strong> darüber hinaus sich eine Pl<strong>an</strong>ung<br />
<strong>des</strong> Bewegungsablaufes über die Gelenkwinkel als äußerst un<strong>an</strong>schaulich <strong>und</strong> abstrakt<br />
erweist. Eine sehr viel günstigere <strong>und</strong> vor allem <strong>an</strong>schaulichere Methode erreicht m<strong>an</strong>,<br />
indem m<strong>an</strong> den realen Bewegungsablauf mathematisch in einer Art Kurvenzug darstellt.<br />
Der große Vorteil besteht darin, dass m<strong>an</strong> sich den tatsächlichen Bewegungsablauf sehr<br />
einfach grafisch darstellen lassen k<strong>an</strong>n <strong>und</strong> m<strong>an</strong> sich darüber hinaus bei der Pl<strong>an</strong>ung nur<br />
Ged<strong>an</strong>ken um die eigentliche Bewegung machen muss, ohne <strong>an</strong> irgendwelche Gelenkwinkel<br />
denken zu müssen. Im Prinzip k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> sagen, m<strong>an</strong> geht die Sachen von hinten <strong>an</strong>:<br />
Es wird direkt das Ergebnis beschrieben <strong>und</strong> nicht jene Sachen, die zu diesem führen.<br />
Allerdings sind auch bei Anwendung dieser Methode die Winkel der einzelnen Gelenke<br />
für jede Position nach wie vor unbek<strong>an</strong>nt. Wie wird der Roboter also <strong>an</strong>gesteuert? Diese<br />
Aufgabe erledigt in den meisten Fällen eine sogen<strong>an</strong>nte Inverse-Kinematik, welche aus<br />
einer Position die dazugehörigen Gelenkwinkel berechnet (mehr dazu siehe Abschnitt<br />
7.3).<br />
7.2.1. Koordinatensysteme<br />
Benutzt m<strong>an</strong> also die Methode der Bahnpl<strong>an</strong>ung als ergebnisorientierte Steuerung, so ist<br />
es zwingend nötig, geeignete Koordinatensysteme zu definieren, in denen die mathematischen<br />
Berechnungen integriert werden können. Als erstes ist es nötig, ein universelles<br />
Bezugssystem zu schaffen. In der Robotik hat sich das so gen<strong>an</strong>nte Basiskoordinatensystem<br />
etabliert, welches seinen Ursprung <strong>an</strong> dem Punkt besitzt, auf dem der Roboter fest<br />
aufmontiert wurde. Die Punkte, welche sich auf diesen Raum beziehen, liegen somit in<br />
Basis- oder auch Welt-Koordinaten vor. Im Prinzip könnte m<strong>an</strong> nun alle Berechnungen in<br />
diesem Basiskoordinatensystem durchführen <strong>und</strong> hätte das Ergebnis gleich in geeigneter<br />
Form vorliegen. Das k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> natürlich tatsächlich machen, würde aber in vielen Fällen<br />
die Anschaulichkeit, die durch diese Methode der Bahnpl<strong>an</strong>ung ja eigentlich erhöht<br />
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