Analyse, Modellierung und Programmierung des Geige-spielens an ...
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7. Steuerung<br />
wobei der letzte Wert wie schon beschrieben konst<strong>an</strong>t mit eins <strong>an</strong>zugeben ist:<br />
⎡<br />
⎤<br />
1 0 0 X<br />
T = ⎢ 0 1 0 Y<br />
⎥<br />
⎣ 0 0 1 Z ⎦ (7.12)<br />
0 0 0 1<br />
Zu beachten sei hierbei, dass sich die <strong>an</strong>gegebenen “Verschiebungswerte” X, Y <strong>und</strong> Z immer<br />
in den Ebenen <strong>des</strong> zugr<strong>und</strong>e liegenden Bezugssystems bewegen. Natürlich braucht<br />
eine Tr<strong>an</strong>sformationsmatrix kein festes Bezugssystem. Es ist viel mehr eine relative “Änderungs<strong>an</strong>gabe”,<br />
<strong>des</strong>sen Bezug immer wieder aufs Neue frei gewählt werden k<strong>an</strong>n. Ähnlich<br />
verhält es sich auch mit der Orientierungsmatrix, welche der ersten drei Spalten der<br />
Tr<strong>an</strong>sformationsmatrix entspricht. 1 Die in 7.12 <strong>an</strong>gegebene Form bewirkt keine Änderung<br />
der Orientierung im Raum.<br />
Will m<strong>an</strong> die Orientierung im Raum ändern, so ist es sinnvoll, die einzelnen Drehungen<br />
in verschiedenen Matrizen nachein<strong>an</strong>der um jeweils eine Achse <strong>an</strong>zugeben. Eine<br />
nachfolgende Multiplikation aller Matrizen erzeugt d<strong>an</strong>n eine einheitliche Tr<strong>an</strong>sformationsmatrix,<br />
welche in der Lage ist, die Orientierung entsprechend der Rotation um jede<br />
Achse beliebig zu beeinflussen. Mal <strong>an</strong>genommen, im Folgenden werde eine Rotation<br />
<strong>des</strong> Raumes um die X -Achse benötigt. Stellt m<strong>an</strong> sich diese Drehung einmal ged<strong>an</strong>klich<br />
vor, so wird einem auffallen, dass weder eine Verschiebung <strong>des</strong> Einheitsvektors der X -<br />
Achse, noch eine Verschiebung eines beliebigen Einheitsvektors in Richtung der X-Achse<br />
von Nöten ist. Im Folgeschluss bedeutet dies, dass alle Glieder der Matrix, die den Einheitsvektor<br />
der X-Achse verschieben würden, nicht <strong>an</strong>getastet werden, genauso wie alle<br />
Glieder, die einen beliebigen Punkt in X-Richtung verschieben würden, ebenfalls un<strong>an</strong>getastet<br />
bleiben. Bezogen auf die Matrix bedeutet dies, dass die Glieder der ersten Zeile<br />
sowie die der ersten Spalte der Matrix alle mit Null <strong>an</strong>gegeben werden müssen. Lediglich<br />
der erste Wert der Matrix, welcher die Verschiebung <strong>des</strong> X-Vektors in X-Richtung <strong>an</strong>gibt,<br />
verbleibt mit der Einheitslänge eins, da <strong>an</strong>dern falls der Raum in dieser Dimension<br />
gar nicht erst aufgesp<strong>an</strong>nt werden würde. Übrig bleibt also nur eine Verschiebung der<br />
Einheitsvektoren Y <strong>und</strong> Z, in Richtung der Y <strong>und</strong> Z -Achsen. Besonders einfach erweist<br />
sich hierbei die Angabe eines Drehungswinkels α. Aus den trigonometrischen Gesetzen<br />
erhält m<strong>an</strong> somit folgende Form der Tr<strong>an</strong>sformationsmatrix:<br />
⎡<br />
T = ⎢<br />
⎣<br />
1 0 0 X<br />
0 cos α − sin α Y<br />
0 sin α cos α Z<br />
0 0 0 1<br />
⎤<br />
⎥<br />
⎦ (7.13)<br />
Analog dazu erfolgt eine Drehung um die Y-Achse<br />
⎡<br />
⎤<br />
cos α 0 sin α X<br />
T = ⎢ 0 1 0 Y<br />
⎥<br />
⎣ − sin α 0 cos α Z ⎦ (7.14)<br />
0 0 0 1<br />
1 Die letzte Zeile ist eine konst<strong>an</strong>te <strong>und</strong> gehört somit nicht zur eigentlichen Orientierungsmatrix.<br />
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