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Analyse, Modellierung und Programmierung des Geige-spielens an ...

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7. Steuerung<br />

7.4.1. Punkt-zu-Punkt-Bewegung<br />

Ursprünglich wurden Robotersysteme ausschließlich für diese Art von Bewegungsablauf<br />

konzipiert. Auch heute noch wird dieses Konzept in vielen Bereichen <strong>an</strong>gew<strong>an</strong>dt. Kennzeichnend<br />

für diese Art von Steuerung ist ein sehr geringer Softwareaufw<strong>an</strong>d sowie eine<br />

einfache H<strong>an</strong>dhabung. Wie der Name schon vorgibt, wird hierbei eine Bewegung lediglich<br />

von einem Punkt zum <strong>an</strong>deren ausgeführt. Die Anzahl der vorzugebenden Punkte ist<br />

dabei beliebig variabel. Es existieren verschiedene Möglichkeiten zur Realisierung dieser<br />

Bewegungsmethode:<br />

Sind die <strong>an</strong>zufahrenden Punkte vom System im Aufbau fest vorgegeben (z. B. durch<br />

Endlagenschalter), so ist für eine <strong>Programmierung</strong> lediglich eine Ablaufsteuerung von<br />

Nöten, welche Anzahl <strong>und</strong> Reihenfolge der Punkte vorgibt. Diese Steuerungsart ist allerdings<br />

eher bei Fertigungsstraßen oder ähnlichen üblich <strong>und</strong> bei Robotern selten. Sind die<br />

Punkte hingegen frei im Raum bestimmbar, so können sie entweder in Weltkoordinaten<br />

vorgegeben oder direkt durch Anfahren (Teach-In) gemessen werden. Letztere Methode<br />

entledigt sich durch die direkte Messung der Gelenkkoordinaten einer Koordinatentr<strong>an</strong>sformation,<br />

während bei ersterer Methode diese dementsprechend durchzuführen ist (vgl.<br />

Abschnitt 7.2.1). Sind die Punkte zeitinvari<strong>an</strong>t, so ist eine Koordinatentr<strong>an</strong>sformation nur<br />

einmal nötig, was die Rechenzeit deutlich verringert. Sind die Punkte hingegen zeitlich<br />

variable, so ist eine Tr<strong>an</strong>sformation min<strong>des</strong>tens nach jeder Lageänderung der <strong>an</strong>zufahrenden<br />

Position erneut durchzuführen.<br />

Während die vom Endeffektor einzunehmenden Punkte mit beliebiger Genauigkeit<br />

vorzugeben sind, verhält sich die eigentliche Bewegung zwischen diesen Punkten völlig<br />

unkoordiniert. Sie ist im Wesentlichen abhängig vom Aufbau <strong>des</strong> Systems sowie vom<br />

regelungstechnischen Ansatz. Zu unterscheiden sei hier allerdings noch zwischen einem<br />

sequentiellen oder parallelen Bewegungsablauf. Bei einer sequenziellen Bewegung wird jeweils<br />

immer nur eine Achse <strong>an</strong>gesteuert, während alle <strong>an</strong>deren verharren, wodurch meist<br />

große Umwege zum Erreichen einer Position in Kauf zu nehmen sind. Allerdings bedingt<br />

diese Methode eine teilweise Beeinflussung der Bewegungsbahn zwischen zwei Punkten.<br />

Parallele Bewegungen implizieren hingegen eine gleichzeitige Bewegung der benötigten<br />

Achsen zum Anfahren <strong>des</strong> nächsten Punktes. Die jeweiligen Achsen erreichen dabei ihre<br />

geforderte Endposition meist zu verschiedenen Zeitpunkten, abhängig von der Strecke<br />

<strong>und</strong> der Geschwindigkeit. Vorhersagen über den Bahnverlauf sind damit nur schwer möglich.<br />

[27]<br />

7.4.1.1. Koordinierte Punkt-zu-Punkt-Bewegung<br />

Abhilfe für dieses Problem schafft eine koordinierte Punkt-zu-Punkt-Bewegung. In vielen<br />

literarischen Werken wird diese schon als Vorstufe zur Bahnpl<strong>an</strong>ung <strong>an</strong>gesehen. Es<br />

gibt verschiedene Ansätze zur Realisierung solcher Bewegungsabläufe. Eine sehr häufig<br />

verwendete ist die zeitoptimale Pl<strong>an</strong>ung. Ziel ist es dabei, dass alle Achsen zeitgleich<br />

ihre Zielposition erreichen, wobei die Gesamtzeit auf ein Minimum zu beschränken ist.<br />

Diese Forderung k<strong>an</strong>n umgesetzt werden, indem m<strong>an</strong> für die entsprechenden Achsen die<br />

maximale Beschleunigung bzw. Verzögerung einschränkt oder die maximale Bewegungs-<br />

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