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Ice Station

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wenigstens dreißig Meter tief, mit nackten Felswänden. Niemand hatte den Sturz überlebt.<br />

Anscheinend war eine Durchsuchung erfolgt und alle Leichen waren geborgen worden.<br />

Außer Trents Leichnam, hatte man Schofield gesagt. Andrew Trents Leichnam war nie<br />

gefunden worden.<br />

Das machte Schofield fuchsteufelswild. Offiziell war nie etwas in diesem Tempel<br />

geschehen. Nichts, außer einem tragischen Unglücksfall, der das Leben von zwölf United<br />

States Marines gefordert hatte.<br />

Schofield wusste, dass er der Einzige war, der Trents Stimme über Funk gehört hatte;<br />

wusste, dass ihm niemand glauben würde, wenn er je hinterfragte, was geschehen war.<br />

Wenn er etwas sagte, würde es ihm womöglich nur eine heimliche Verhandlung vor dem<br />

Militärgericht und eine noch heimlichere unehrenhafte Entlassung einbringen.<br />

Und so hatte Schofield diesen Vorfall nie jemandem gegenüber erwähnt.<br />

Aber jetzt, innerhalb der kalten Grenzen einer unterirdischen Eisstation der Antarktis,<br />

kehrte alles zu ihm zurück, um ihn heimzusuchen.<br />

Sie haben Männer in meine Einheit eingeschleust! Sie haben verdammte Männer in meine<br />

Einheit eingeschleust!<br />

Trents Worte hallten in Schofields Kopf, während er darüber nachdachte, ob Rebound<br />

Samurai umgebracht hatte.<br />

Hatten sie auch Männer in seine Einheit eingeschleust?<br />

Und wer waren »sie« überhaupt? Die amerikanische Regierung? Das amerikanische<br />

Militär?<br />

Es hörte sich an wie etwas, das vielleicht in der alten Sowjetunion hätte geschehen<br />

können. Eine Regierung, die »spezielle« Männer in Eliteeinheiten einschleuste. Dann<br />

wiederum unterschieden sich, wie Schofield wusste, die Vereinigten Staaten und die UdSSR<br />

eigentlich gar nicht so sehr voneinander. Die USA hatten die Sowjets stets der<br />

Indoktrination beschuldigt, während sie gleichzeitig jeden Morgen in allen Schulen<br />

Amerikas ihre Nationalhymne »Star Spangled Banner« spielten.<br />

Der Gedanke an illoyale Männer in seiner Einheit verursachte Schofield eine Gänsehaut.<br />

Er fuhr mit seiner mentalen Checkliste fort.<br />

Teufel, sogar Riley und Gant - unten auf Deck E mit der Vorbereitung der Ausrüstung<br />

zum Tauchen beschäftigt -waren gelegentlich voneinander getrennt gewesen. Riley war<br />

immer wieder zu Mother gegangen, um nach ihr zu schauen.<br />

Schofield vermochte sich nicht vorzustellen, dass Book Riley ein Verräter war. Dazu<br />

kannte er ihn zu lange.<br />

Aber Gant? Schofield glaubte, Libby Gant zu kennen, glaubte, sie ebenfalls richtig<br />

eingeschätzt zu haben. Er hatte Gant persönlich für die Einheit ausgesucht. Hätte das<br />

jemand voraussehen können? Jemand, der sie in Schofields Einheit hatte haben wollen.<br />

Nein...<br />

Der einzige weitere lebende Marine in der <strong>Station</strong> war Mother. Und der bloße Verdacht,<br />

sie hätte Samurai umbringen können, war absurd.<br />

Alles drehte sich in Schofields Kopf. Sicher wusste er lediglich, dass Samurai Lau tot war<br />

und dass ihn jemand von ihnen umgebracht hatte. Das Problem bestand darin, dass jeder es<br />

hätte tun können.

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