Ice Station
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Ohne Vorwarnung legte der Killerwal sich im Wasser in die Kurve und schoss hinab,<br />
jagte hinter dem Inhalator und der Blasenspur her.<br />
Schofield seufzte erleichtert auf.<br />
In einem dunklen Winkel seines Gehirns dachte Schofield über Sonardetektoren nach.<br />
Obwohl die Behauptung weit verbreitet ist, dass der Schall von einem Objekt im Wasser<br />
reflektiert wird, stimmt das genau genommen nicht ganz. Vielmehr wird der Schall von der<br />
mikroskopischen Luftschicht reflektiert, die zwischen dem Objekt und dem Wasser selbst<br />
liegt.<br />
Als Schofield daher den Inhalator versenkte - der eine Spur hübscher fetter Luftblasen<br />
hinter sich herzog -, hatte er, zumindest insofern, was den Killerwal mit Sonarortung<br />
betraf-, ein völlig neues Ziel geschaffen. Der Wal musste den Blasenstrom mit seinen<br />
Klicklauten entdeckt und angenommen haben, dass Schofield versuchte, ihm zu<br />
entkommen. Und daher war er hinter dem Inhalator her gejagt.<br />
Schofield dachte nicht mehr weiter darüber nach.<br />
Er hatte anderes zu erledigen.<br />
Er griff in seine Brusttasche und holte Jean Petards Blendgranate hervor. Er zog den<br />
Stift heraus, zählte bis drei, richtete sich dann rasch im Wasser auf und durchbrach die<br />
Oberfläche. Daraufhin warf er die Blendgranate senkrecht in die Luft, ließ sich wieder ins<br />
Wasser zurückfallen und kniff fest die Augen zusammen.<br />
Anderthalb Meter über der Oberfläche des Tümpels erreichte die Blendgranate den<br />
Zenit ihres Bogens und hing den Bruchteil einer Sekunde lang in der Luft.<br />
Dann ging sie los.<br />
Trevor Barnaby sah die Granate aus dem Wasser kommen. Er benötigte eine weitere<br />
Sekunde, bis ihm klar wurde, worum es sich dabei handelte, aber da war es zu spät.<br />
Zusammen mit all seinen anderen Männern tat Barnaby das Natürlichste auf der Welt,<br />
als er ein seltsames Objekt aus einem Wassertümpel hervorschießen sah.<br />
Er schaute hin.<br />
Die Blendgranate explodierte wie ein gewaltiges Blitzlicht und blendete sie allesamt.<br />
Wie einer wichen die SAS-Männer auf Deck E zurück, als ein Universum von Sternen und<br />
Sonnenflecken in ihren Augen lebendig wurde.<br />
Schofield richtete sich erneut im Wasser auf. Nur dass er diesmal beim Durchbrechen der<br />
Oberfläche Petards Armbrust griffbereit in Händen hielt, wieder geladen und bereit zum<br />
Abschießen.<br />
Schofield zielte rasch und feuerte.<br />
Der Armbrustpfeil schoss über das gesamte Deck E und fand sein Ziel. Er schlug in den<br />
Werfer des Maghook, der zwischen den Sprossen der Sprossenleiter verkeilt war.<br />
Der Werfer löste sich von der Sprossenleiter und schwang zum Tümpel hinüber. Als er<br />
zwischen den Sprossen der Sprossenleiter verkeilt worden war, war das Seil des Maghook in<br />
einem 45-Grad-Winkel hinauf zur einziehbaren Brücke auf Deck C gezogen worden. Da er<br />
sich jetzt aus der Sprossenleiter gelöst hatte - und da Schofield im Wasser trieb und kein<br />
Gewicht mehr am anderen Ende darstellte -, schwang der Werfer wie ein Pendel zurück,<br />
über den Tümpel hinaus und schlug mitten in Schofields wartende Hand.<br />
Na gut!<br />
Schofield blickte zur Brücke auf Deck C hinauf. Das Seil des Maghook lag jetzt wie<br />
Flaschenzug über der Brücke - der eine Teil des Seils verlief parallel aufwärts neben dem<br />
Teil, der abwärts verlief.<br />
Schofield packte den Werfer fest und drückte auf den schwarzen Knopf am Griff des<br />
Maghook. Augenblicklich spürte er, wie er aus dem blutbeschmutzten Wasser hinausflog,<br />
als der Einholmechanismus des Maghook ihn auf die Brücke auf Deck C hievte, wobei das<br />
Seil über die Brücke selbst jagte und diese als Flaschenzug benutzte.