Ice Station
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Libby Gant stand vor der schweren Stahltür, die in den kleinen Eistunnel eingelassen<br />
war.<br />
Daran war ein rostiges Handrad angebracht. Gant drehte es mit einigen<br />
Schwierigkeiten. Sie drehte es drei Mal.<br />
Und dann vernahm Gant plötzlich ein lautes klirrendes Geräusch hinter der großen<br />
Stahltür und die Tür öffnete sich quietschend ein kleines Stück.<br />
Gant zog die Tür weit auf und richtete ihre Taschenlampe hinein.<br />
»Whow!«, sagte sie.<br />
Es sah aus wie ein Flugzeughangar. Er war so groß, dass Gants Taschenlampe nicht<br />
einmal stark genug war, bis zum anderen Ende hinüberzuleuchten. Aber sie konnte<br />
genügend erkennen.<br />
Sie sah Wände. Von Menschen erzeugte Wände.<br />
Stahlwände, mit schweren verstärkten Trägern, die eine hohe Aluminiumdecke<br />
stützten. Riesige gelbe Greifarme standen schweigend in dem Dämmer, bedeckt mit Eis.<br />
Halogenlampen zogen sich an der Decke entlang. Einige Metallträger lagen in<br />
merkwürdigen Winkeln auf dem Boden vor ihr. Gant sah, dass mehrere davon an den<br />
Enden eingerissen waren - sie waren entzweigebrochen worden. Alles war mit einer<br />
Eisschicht bedeckt.<br />
Ihr zu Füßen sah Gant ein Stück Papier. Sie hob es hoch. Es war fest erstarrt, aber sie<br />
konnte den Briefkopf noch immer erkennen. Er lautete: ENTERTECH LTD.<br />
Gant kehrte zu dem kleinen Tunnel zurück, der zur Haupthöhle führte. Sie rief Montana<br />
und Hensleigh herbei.<br />
Wenige Minuten später wälzte sich Montana durch den waagrechten Spalt und ging<br />
mit Gant in den riesigen unterirdischen Hangar.<br />
»Was zum Teufel geht denn hier vor?«, fragte er.<br />
Sie betraten den Hangar und ihre Taschenlampen erzeugten Lichtsäulen. Montana ging<br />
links. Gant ging rechts.<br />
Gant erreichte eine büroähnliche Struktur, die von Eis überwuchert zu sein schien. Die<br />
Tür zum Büro öffnete sich laut quietschend und langsam, sehr langsam. Gant trat ein.<br />
Auf dem Fußboden des Büros lag ein Leichnam.<br />
Ein Mann.<br />
Er hatte die Augen geschlossen, und er war nackt. Seine Haut war blau angelaufen. Er<br />
wirkte, als würde er schlafen.<br />
Auf der anderen Seite des Büros sah Gant einen Schreibtisch, sah etwas darauf liegen.<br />
Als sie auf den Schreibtisch zuging, erkannte sie, dass es eine Art Buch war, ein Buch mit<br />
Ledereinband.<br />
Es lag da einfach ganz für sich auf dem Schreibtisch. Der übrige Schreibtisch war leer.<br />
Es war fast, dachte Gant, als ob es jemand absichtlich dort liegengelassen hätte, damit es das<br />
erste wäre, was ein Besucher fände.<br />
Gant hob das Buch auf. Es war von einer Eisschicht bedeckt und die Seiten waren hart<br />
wie Karton.<br />
Gant öffnete es.<br />
Es war anscheinend eine Art Tagebuch.<br />
Gant las einen Eintrag gleich am Anfang:<br />
2. Juni 1978<br />
Alles läuft gut. Aber es ist so kalt! Ich kann's nicht fassen, dass sie uns hier<br />
runtergebracht haben, nur damit wir einen verdammten Kampfjet bauen! Das Wetter<br />
draußen ist fürchterlich. Schneestürme ohne Ende. Gott sei Dank liegt unser Hangar<br />
unter der Oberfläche, so dass wir mit dem Wetter nicht in Berührung kommen.