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Ice Station

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Schofield feuerte mit seiner Desert Eagle in den Zentralschacht der Eisstation Wilkes<br />

hinauf. Er und Gant waren unten auf Deck C in einem Raum, der sich auf den zentralen<br />

Laufsteg öffnete. Schofield stand auf der Schwelle, die Waffe in der Hand, und blickte über<br />

den Zentralschacht zu Deck A hinauf. Neben ihm, in diesem Raum, dessen Funktion er<br />

nicht kannte, hockte Gant auf den Fersen und schüttelte sich ihre Benommenheit ab. Sie<br />

hatte ihren Helm abgenommen, und es zeigte sich jetzt kurzgeschorenes, weißblondes<br />

Haar.<br />

Gant blickte neugierig ihren Helm an sowie den Pfeil, der darin steckte. Sie schüttelte<br />

den Kopf und setzte den Helm, mit Pfeil und allem, wieder auf. Sie legte gleichfalls ihre<br />

verspiegelte Schutzbrille wieder an, die einen großen Teil der dünnen Linie getrockneten<br />

Bluts verbarg, das ihr von der Stirn bis zum Kinn lief. Dann packte sie entschlossen ihre<br />

MP5 und trat zu Schofield.<br />

»Wieder in Ordnung?«, fragte Schofield über die Schulter, während er mit seiner Pistole<br />

zu Deck A hinaufzielte.<br />

»Ja. Ist mir was entgangen?«<br />

»Hast du den Teil gesehen, als diese Bande französischer Arschlöcher, die sich für<br />

Wissenschaftler ausgegeben haben, sich entschieden haben, ihre Waffen zu ziehen und auf<br />

uns zu richten?« Schofield feuerte erneut eine Salve ab.<br />

»Ja, den Teil habe ich mitbekommen.«<br />

»Was ist mit dem Teil, als wir herausgefunden haben, dass unsere neuen Freunde<br />

weitere sechs Burschen in ihrem Hovercraft stecken hatten?«<br />

»Nein, ist mir entgangen.«<br />

»Nun, das ist soweit...«, er feuerte erneut wütend eine Salve ab, »... die ganze<br />

Geschichte.«<br />

Gant sah Schofield an. Hinter diesen undurchsichtigen, silberfarbenen Gläsern befand<br />

sich, verdammt, ein ernsthaft verstimmtes Individuum.<br />

Eigentlich war Schofield nicht wirklich wütend auf die französischen Soldaten per se.<br />

Sicher, zunächst war er über sich selbst wütend gewesen, weil er nicht mitbekommen<br />

hatte, dass die französischen »Wissenschaftler« in Wirklichkeit Soldaten waren. Dann<br />

jedoch waren sie als erste nach Wilkes gekommen und sie hatten zwei echte<br />

Wissenschaftler mitgebracht, ein besonders schlauer Trick, der ausgereicht hatte, Schofield<br />

und sein Team von der Fährte abzulenken.<br />

Was ihn jedoch wirklich in Rage brachte, war, dass er in dieser Schlacht die Initiative<br />

verloren hatte.<br />

Die Franzosen hatten Schofield und dessen Team auf dem falschen Fuß erwischt, völlig<br />

überraschend, und jetzt diktierten sie die Regeln dieses Kampfs. Das nahm ihnen Schofield<br />

wirklich übel.<br />

Er versuchte verzweifelt, seinen Ärger zu bekämpfen. Er konnte sich nicht gestatten,<br />

wütend zu sein. Er konnte es sich nicht leisten, etwas dergleichen zu fühlen.<br />

Stets wenn er sich dabei ertappte, dass er wütend oder durcheinander war, dachte<br />

Schofield an ein Seminar, an dem er gegen Ende 1996 in London teilgenommen und das<br />

der legendäre britische Kommandeur Brigade-General Trevor J. Barnaby geleitet hatte.<br />

Ein bulliger Mann mit durchdringenden dunklen Augen, einem vollkommen<br />

geschorenen Schädel sowie einem einfachen schwarzen Ziegenbärtchen. Trevor Barnaby<br />

war Kopf des SAS - war es seit 1979 gewesen. Breite Kreise hielten ihn für den brillantesten<br />

militärischen Frontlinien-Taktiker der Welt. Seine strategischen Fähigkeiten in Bezug auf<br />

Durchführung von verdeckten Operationen auf fremdem Territorium waren<br />

außergewöhnlich. Wenn die beste militärische Eliteeinheit der Welt, der SAS, eine solche<br />

Operation durchführte, war sie unüberwindlich. Er war Stolz und Freude des britischen<br />

Militärestablishments und bislang hatte er noch bei keiner Mission einen Fehlschlag<br />

erlitten.

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