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Ice Station

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»Oh, ja, stimmt. Stimmt. Tut mir Leid.« Schofield starrte Renshaw einfach nur an, als<br />

der kleine Mann nach einer Videokassette griff und sie in den zweiten Videorekorder legte.<br />

Er war ein merkwürdiger Mann. Manisch, nervös und dennoch offensichtlich sehr<br />

intelligent. Und er redete eine Menge. Es schien so, dass, wenn er sprach, alles einfach aus<br />

ihm heraussprudelte. Schofield fand es schwierig, sein genaues Alter zu bestimmen. Er<br />

hätte alles von neunundzwanzig bis vierzig sein können.<br />

»So hieß er!«, rief Renshaw plötzlich.<br />

»Was? Wer hieß so?«, fragte Schofield.<br />

»Yaeger. Carmine Yaeger. So hieß er.«<br />

»Spielen Sie das Video ab, ja, bitte?«, sagte Schofield erschöpft.<br />

»Oh, ja, schon gut.« Renshaw drückte eilig den PLAY-Knopf auf dem Videogerät.<br />

Auf dem zweiten Monitor erschien ein Bild. Es war fast identisch mit demjenigen auf<br />

dem ersten Monitor, von derselben hoch angebrachten Kamera aufgenommen, die auf den<br />

Tümpel und das umgebende Deck gerichtet war.<br />

Es gab nur einen Unterschied.<br />

Auf dem Bildschirm des zweiten Monitors stand jemand auf dem Deck.<br />

Schofield starrte eindringlich auf den Bildschirm.<br />

Die Person auf dem Bildschirm war ein Mann, einer der Marines. Er war allein.<br />

Schofield konnte nicht sagen, wer es war, weil die Kamera direkt über ihm stand. Er sah<br />

lediglich den Scheitel vom Helm des Mannes und die gepanzerten Schulterplatten.<br />

Und dann blickte der Mann plötzlich auf, durchsuchte langsam den Schacht der <strong>Station</strong><br />

und Schofield erkannte sein Gesicht.<br />

Schofield runzelte die Stirn.<br />

Er sah sich selbst ins Gesicht.<br />

Sogleich wandte sich Schofield an Renshaw. »Wann haben Sie das aufgezeichnet...«<br />

»Sehen Sie einfach weiter zu.«<br />

Schofield wandte sich wieder dem Bildschirm zu.<br />

Er sah sich gleich neben dem Tümpel stehen bleiben und in sein Helmmikrofon<br />

sprechen. Es gab keinen Ton, er sah lediglich, wie sich sein eigener Mund bewegte. Er<br />

hörte auf zu sprechen und tat einen Schritt über das Deck.<br />

Und dann blieb er stehen.<br />

Er war auf etwas getreten.<br />

Schofield sah sich selbst, wie er sich hinabbeugte und zerbrochenes Glas auf dem Deck<br />

untersuchte. Anscheinend blickte er sich um. Und dann legte er plötzlich den Kopf schief.<br />

Er horchte auf etwas. Horchte auf jemanden, der ihn über seinen Helmsprechfunk<br />

ansprach.<br />

Der Shane Schofield auf dem Bildschirm erhob sich daraufhin und wollte sich umdrehen,<br />

da zuckte unvermittelt sein ganzer Körper heftig und eine kleine Blutfontäne schoss aus<br />

seinem Hals. Er blieb sofort stehen und schwankte leicht, und dann hob er die Hand an den<br />

Hals und hielt sie ausgestreckt vor das Gesicht. Sie war voller Blut.<br />

Und dann knickten ihm die Knie ein, und er fiel auf dem Deck in sich zusammen. Er lag<br />

einfach reglos auf dem Deck.<br />

Schofield starrte sein eigenes Abbild auf dem Schirm an.<br />

Er hatte gerade gesehen, wie er niedergeschossen worden war...<br />

Schofield wandte sich an Renshaw.<br />

Renshaw nickte einfach zurück zum Bildschirm. »Da kommt noch mehr«, sagte er<br />

ruhig. »Noch viel mehr.«<br />

Schofield schwang wieder zum Bildschirm herum.<br />

Er sah seinen eigenen Körper reglos auf dem Tümpeldeck liegen. Dort lag er eine Weile.<br />

Nichts geschah.<br />

Und dann trat plötzlich jemand ins Bild.

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