Ice Station
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Mother saß auf dem Fußboden, den Rücken gegen die kalte Eiswand gelehnt, als<br />
Schofield den Lagerraum auf Deck E betrat. Sie hielt die Augen geschlossen. Sie wirkte, als<br />
ob sie schliefe.<br />
»Hallo«, sagte sie, ohne die Augen zu öffnen.<br />
Schofield lächelte, als er hinüberging und sich neben sie hockte. »Wie fühlst du dich?«,<br />
fragte er.<br />
Mother öffnete die Augen noch immer nicht. »Methadon ist gut.«<br />
Schofield blickte auf das hinab, was von Mothers linkem Bein übrig geblieben war. Book<br />
hatte den zerrissenen hervorstehenden Teil an ihrem Knie ziemlich gut verbunden. Die<br />
Verbände waren jedoch blutgetränkt.<br />
»Schätze, ich werde wohl nie mehr Football spielen«, sagte Mother.<br />
Schofield blickte ihr ins Gesicht und sah, wie sie die Augen<br />
öffnete.<br />
»Dieser verdammte Fisch hat mein Bein mitgenommen«, sagte sie entrüstet.<br />
»Ist mir aufgefallen. Hätte dennoch schlimmer sein können.«<br />
»Was du nicht sagst«, schnaubte Mother. Schofield lachte.<br />
Mother sah ihn von oben bis unten an, als er lachte. »Scarecrow. Habe ich dir je gesagt,<br />
dass du ein verdammt gut aussehender Mann bist?«<br />
»Ich glaube, da spricht das Methadon«, meinte Schofield.<br />
»Ich erkenne einen guten Mann, wenn ich einen sehe«, sagte Mother, während sie sich<br />
wieder an die Wand lehnte und langsam die Augen schloss.<br />
Leise sagte Schofield: »Ich bin mir bei Vielem nicht sicher, Mother, aber einer Sache<br />
schon: dass ich nicht gerade gut anzusehen bin.«<br />
Schofield dachte über die beiden Narben nach, die über seine Augen verliefen, und wie<br />
grässlich sie waren. Die Leute fuhren bei ihrem Anblick instinktiv zusammen. Wenn er<br />
daheim war, trug Schofield fast stets eine Sonnenbrille.<br />
Während er über seine Augen nachdachte, musste Schofield den Blick einen Moment<br />
lang von Mother abgewandt haben, denn als er wieder zu ihr hinsah, ertappte er sie dabei,<br />
wie sie ihn anstarrte. Ihr Blick war hart und scharf, nicht verschleiert oder benommen von<br />
Medikamenten. Er bohrte sich ihm direkt durch die verspiegelten Brillengläser.<br />
»Jede Frau, die dich wegen deiner Augen nicht haben will, verdient dich nicht,<br />
Scarecrow.«<br />
Schofield erwiderte nichts. Mother ließ das Thema fallen.<br />
»Also gut dann«, sagte sie. »Da wir jetzt diese ganzen Nettigkeiten hinter uns gebracht<br />
haben«, sie hob bedeutsam die Brauen, »was führt dich zu mir herunter? Hoffentlich nicht<br />
nur die Sorge um meine Gesundheit.«<br />
»Nein.«<br />
»Nun...?«<br />
»Samurai ist tot.«<br />
»Was?«, fragte Mother ernst. »Man hat mir gesagt, sein Zustand sei stabil.«<br />
»Er ist ermordet worden.«<br />
»Von den Franzosen?«<br />
»Nein, später. Viel später. Als er umgebracht worden ist, sind die Franzosen bereits alle<br />
tot gewesen.«<br />
»Es ist keiner ihrer Wissenschaftler gewesen?«<br />
»Da lege ich die Hand für ins Feuer.«<br />
»Einer unserer Wissenschaftler?«, fragte Mother gleichmütig.<br />
»Wenn es so gewesen ist, kann ich mir nicht vorstellen, weshalb«, erwiderte Schofield.<br />
Es folgte ein kurzes Schweigen.<br />
Dann sagte Mother: »Was ist mit dem, der bei unserer Ankunft hier in seinem Zimmer<br />
eingeschlossen war? Du weißt schon, wie heißt er gleich, Renshaw.«<br />
Schofields Kopf fuhr ruckartig hoch.