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Ice Station

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Sie hörte das Sausen von Cuviers Messer, als es durch die Dunkelheit über ihrem Helm<br />

fuhr.<br />

Gant schlug in der Dunkelheit einen Purzelbaum über den Laufsteg, der sie von Cuvier<br />

wegbrachte. Rasch sprang sie auf, drückte einen Knopf an der Seite ihres Helms und<br />

sogleich schnappte das Infrarotvisier ihres Helms ein und legte sich ihr vor die Augen.<br />

Es war keine Nachtsichtbrille, aber es war fast so gut.<br />

Jetzt sah Gant den Laufsteg um sie herum als elektronisches Abbild, blau vor schwarzem<br />

Hintergrund.<br />

Sowohl der Laufsteg als auch die Sprossenleiter zeigten sich als blaue Umrisse - kalte,<br />

leblose Körper. Jenseits der blauen Sprossenleiter sah Gant zwei mehrfarbige Gestalten sich<br />

auf dem Laufsteg umherwälzen - Schofield und Latissier, die noch immer verzweifelt<br />

kämpften.<br />

Gant drehte sich um und auf dem Laufsteg vor sich sah sie einen pulsierenden, roten,<br />

grünen und gelben Klecks in Gestalt eines Mannes, der sich rasch auf sie zubewegte.<br />

Es war Cuvier.<br />

Oder zumindest eine graphische Wiedergabe der Hitzemuster in Cuviers Körper.<br />

Er schwang sein Messer. Gant parierte den Hieb mit ihrem eigenen Messer und trat<br />

dann kräftig nach dem Solarplexus des Franzosen. Der Tritt saß und Cuvier stürzte, aber<br />

währenddessen schoss seine Hand vor und es gelang ihm, Gants Messerarm zu packen und<br />

sie mit sich auf den Laufsteg herabzuziehen.<br />

Sie schlugen zusammen auf dem Deck auf.<br />

Gant fiel auf Cuvier, wälzte sich davon und prallte mit dem Rücken gegen die Eismauer,<br />

die den Laufsteg umgab. Sie streckte die Hand aus, um das Gleichgewicht zu wahren, und<br />

traf dabei etwas auf dem Boden neben sich.<br />

Der Mag...<br />

Und dann sprang jäh der farbige Klecks, der Cuvier war, in ihr Blickfeld.<br />

Cuvier hatte sich auf sie geworfen, wollte ihr mit dem Messer an die Kehle. Gant warf<br />

die Hände in die Höhe, um sich zu verteidigen, und ließ dabei ihr Messer fallen, so dass sie<br />

Cuviers Messerhand mit ihren beiden Händen packen konnte.<br />

Mit all ihrer Kraft hielt Gant Cuviers Hand von sich weg, nur wenige Zentimeter vor<br />

ihrer Kehle.<br />

Aber er war zu stark.<br />

Das Messer kam ihrer Kehle immer näher.<br />

Cuviers Gesicht war unmittelbar vor Gants Gesicht und durch ihr Infrarotvisier sah<br />

Gant durch seine Gesichtszüge hindurch - sah das makabre Abbild seines Schädels und<br />

seiner Zähne, umgeben von pulsierenden Farben. Es war, als ob sie von einem<br />

wahnsinnigen Skelett angegriffen würde.<br />

Und er war nahe, so nahe, dass Gant seine Nachtsichtbrille über ihren Helm streifen<br />

spürte.<br />

Die Brille.<br />

Ohne auch nur nachzudenken ließ Gant jäh Cuviers Messerhand mit einer Hand los und<br />

riss ihm seine Nachtsichtbrille grob vom Kopf. Cuvier kreischte. Gant warf das Gerät über<br />

den Rand des Laufstegs.<br />

Jetzt war es Cuvier, der blind war.<br />

Aber er kämpfte weiter.<br />

Verzweifelt versuchte der französische Soldat, sein Messer Gant in die Kehle zu treiben,<br />

aber Gant verlagerte plötzlich ihr Gewicht und ließ sich unter ihn gleiten, so dass ihr Helm<br />

jetzt auf gleicher Höhe mit seinen Augen war.<br />

»Du erinnerst dich, dass Du mir das hier geschenkt hast«, meinte Gant, wobei sie den<br />

blauen Umriss des Pfeils ansah, der aus der Vorderseite ihres Helms herausragte. »Nun,<br />

jetzt kannst du es zurückhaben.«<br />

Und mit diesen Worten rammte Gant ihren Kopf nach vorn.

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