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Ice Station

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»Hallo, Kirsty. Mein Name ist Bück, aber du kannst mich einfach Book nennen, wie alle<br />

anderen auch.«<br />

»Warum nennt man Sie so?«<br />

Riley warf einen Blick zur Seite auf das kleine Feuer, das am Geländer leckte.<br />

Nicht gut.<br />

Unter der gewaltigen Hitze der Explosion war die schwarze Farbe auf dem Geländer in<br />

trockene, papierene Flocken aufgeplatzt. Wenn das Feuer mit diesen Flocken in Kontakt<br />

käme, würde das ganze Geländer in Flammen aufgehen.<br />

Riley streckte weiterhin die Hand nach Kirstys Hand aus, streckte sie noch weiter.<br />

Einen Viertelmeter entfernt. Fast hatte er sie.<br />

»Stellst du immer«, keuchte Riley und stieß ein schwaches, halbes Gelächter aus, »so<br />

viele Fragen?« Er schnitt eine Grimasse, während er sich weiter streckte. »Wenn du es...« -<br />

keuchen - »... wirklich wissen willst...« - keuchen - »... es ist, weil einmal...« - keuchen -<br />

»...einer meiner Freunde herausgefunden hat, dass ich an einem Buch schrieb.«<br />

»M-hm...« Kirstys Augen wanderten wieder umher.<br />

»Kirsty. Jetzt hör mir mal zu, Schätzchen. Ich möchte, dass deine Augen jetzt nur mich<br />

anschauen, ja? Nur mich.« »O-kay«, erwiderte sie. Daraufhin schaute sie nach unten. Riley<br />

fluchte.<br />

Rebound war weniger als drei Meter von dem französischen Soldaten entfernt gewesen,<br />

als dieser unter das Wasser gerissen worden war. Die nackte Gewalt des Todes des<br />

Franzosen hatte ihm eine verfluchte Scheißangst eingejagt.<br />

Jetzt lag der ganze Tümpel schweigend da.<br />

Rebound schwebte in dem Tümpel und sah sich verzweifelt um. Das Wasser war kalt<br />

und die Einschusswunde in seiner Schulter schmerzte, aber er bemerkte sie jetzt kaum.<br />

Mother trat gleich neben ihm Wasser, das Gesicht aufmerksam. Wartend, voller<br />

angespannter Vorahnung. Legs' Leichnam trieb gleich neben ihr mit dem Gesicht nach<br />

unten im Wasser, und ein Halo aus Blut breitete sich langsam von seinem Kopf aus und<br />

sickerte in das klare blaue Wasser ringsum.<br />

Die vier verbliebenen französischen Soldaten hielten sich gleichfalls still im Tümpel. Sie<br />

ignorierten völlig Rebound und Mother und ihr Kampf war, wenigstens im Augenblick,<br />

vergessen.<br />

Als Letzte von allen sah Rebound die Wissenschaftler -zwei Frauen und ein Mann.<br />

Alles in allem waren zehn Menschen im Tümpel, und nicht einer davon regte sich.<br />

Keiner von ihnen wagte sich zu regen.<br />

Alle hatten sie nur Augenblicke zuvor gesehen, wie der französische Soldat<br />

untergegangen war.<br />

Die Lektion: Wenn du dich nicht rührst, nehmen sie dich womöglich nicht.<br />

Rebound hielt den Atem an, als drei massige Schatten langsam durch das Wasser unter<br />

ihm glitten.<br />

Er hörte jäh ein Klicken, wandte sich um und sah Mother, die ihre MP5 über der<br />

Oberfläche hielt.<br />

Mein Gott, dachte Rebound. Wenn es irgendjemanden auf der Welt gab, der genügend<br />

Mumm hatte, einen Killerwal mit einem Gewehr abzuknallen, dann musste es Mother sein.<br />

Weiteres Schweigen.<br />

Nicht rühren...<br />

Und dann ertönte auf einmal ein unglaubliches Gebrüll, als einer der Wale förmlich aus<br />

dem Wasser explodierte, gleich neben Mother.<br />

Er hob den gewaltigen Körper halb aus dem Wasser, drehte sich mitten in der Luft zur<br />

Seite und pflügte dann in Legs' reglosen Leichnam. Es folgten eine Reihe<br />

übelkeiterregender, mahlender Geräusche, als er den toten Körper ins Maul nahm und die<br />

Kieferknochen hart schloss, wodurch er nahezu jeden Knochen in dem Körper brach. Und

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