Ice Station
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Brigadier-General Trevor Barnaby Umschrift das Tümpeldeck der Eisstation Wilkes. Er<br />
hatte die Eisstation Wilkes jetzt etwas länger als eine Stunde unter Kontrolle und fühlte<br />
sich ziemlich zuversichtlich.<br />
Vor nur zwanzig Minuten hatte er ein Team bewaffneter Taucher in der Taucherglocke<br />
der <strong>Station</strong> hinabgeschickt. Aber es würde noch wenigstens neunzig Minuten dauern, ehe<br />
sie die Untergrundhöhle erreichten. In der Tat glitt das Kabel der Taucherglocke gerade im<br />
Augenblick noch immer in den Tümpel an der Basis der <strong>Station</strong>.<br />
Barnaby selbst trug einen schwarzen Kälteschutzanzug. Er beabsichtigte, mit dem<br />
zweiten Team zur Untergrundhöhle hinabzutauchen - um mit eigenen Augen zu sehen,<br />
was sich wirklich dort unten befand.<br />
»Ei, ei«, sagte Barnaby beim Anblick von Snake und der beiden französischen<br />
Wissenschaftler, die mit Handschellen an den Pfahl gefesselt waren. »Was haben wir denn<br />
hier? Nun, wenn das nicht Sergeant Kaplan ist!« Dem Ausdruck auf seinem Gesicht nach zu<br />
schließen war Snake offensichtlich davon überrascht, dass Barnaby wusste, wer er war.<br />
»Gunnery Sergeant Scott Michael Kaplan«, sagte Barnaby. »Geboren: Dallas, 1953;<br />
eingetreten in das United States Marine Corps im Alter von achtzehn, 1971; Experte in<br />
Handfeuerwaffen; Experte im Nahkampf; Scharfschütze. Und seit 1992 vom britischen<br />
Geheimdienst unter Verdacht, Mitglied der amerikanischen Spionageorganisation zu sein,<br />
die als die Intelligence Convergence Group bekannt ist.<br />
Äh, entschuldige, wie nennen sie dich doch gleich? Snake, nicht wahr? Sag mir, Snake,<br />
passiert dir das eigentlich häufig? Kettet dich dein kommandierender Offizier häufig an<br />
Pfähle und überlässt dich der Gnade des eindringenden Feindes?«<br />
Snake sagte kein Wort.<br />
»Ich hätte eigentlich nicht gedacht«, meinte Barnaby, »dass Shane Schofield zu der<br />
Sorte von Befehlshabern zählte, die ihre loyalen Truppenmitglieder anketten würden. Was<br />
bedeutet, es muss einen anderen Grund geben, weswegen er dich angekettet hat, n'est-ce<br />
pas?« Barnaby lächelte. »Nun, was könnte das für ein Grund sein?«<br />
Snake sagte noch immer kein Wort. Hin und wieder warf er einen verstohlenen Blick auf<br />
das Kabel der Taucherglocke, das hinter Barnaby in den Tümpel glitt.<br />
Barnaby wandte seine Aufmerksamkeit den beiden französischen Wissenschaftlern zu.<br />
»Und wer könntet ihr sein?«, fragte er.<br />
Entrüstet brach es aus Luc Champion hervor: »Wir sind französische Wissenschaftler<br />
von der Forschungsstation Dumont d'Urville. Wir sind gegen unseren Willen hier von<br />
amerikanischen Streitkräften festgehalten worden. Wir verlangen, dass wir freigelassen<br />
werden, in Übereinstimmung mit internationalem ...«<br />
»Mr. Nero«, sagte Barnaby ausdruckslos.<br />
Ein Berg von Mann trat hinter Barnaby hervor und stellte sich neben ihn. Er war<br />
wenigstens zwei Meter zehn groß, hatte breite Schultern und einen teilnahmslosen Blick.<br />
Eine Narbe verlief ihm vom Mundwinkel bis zum Kinn.<br />
Barnaby sagte: »Mr. Nero, seien Sie so gut.«<br />
In diesem Augenblick hob der große Mann namens Nero seine Pistole und schoss aus<br />
nächster Nähe auf Champion.<br />
Champions Kopf explodierte. Sogleich spritzten Blut und Gehirnmasse gegen die Seite<br />
von Snakes Gesicht.<br />
Henri Rae, der zweite französische Wissenschaftler, begann zu wimmern.<br />
Barnaby wandte sich ihm zu. »Sind Sie auch Franzose?«<br />
Rae begann zu schluchzen.<br />
Barnaby sagte: »Mr. Nero.«<br />
Rae sah es kommen und kreischte: »Nein!«, als Nero erneut seine Waffe hob, und einen<br />
Augenblick später war die andere Seite von Snakes Gesicht ganz und gar mit Blut bespritzt.