04.11.2013 Aufrufe

Ice Station

Ice Station

Ice Station

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Nichts geschah.<br />

Überhaupt nichts.<br />

Niemand war auf dem Deck. Keine Bewegung im Wasser.<br />

Eine volle Minute verstrich.<br />

Und dann sah es Schofield.<br />

»Was zum Teufel...«, sagte er.<br />

In diesem Augenblick schien das Wasser im Tümpel sich wie von selbst zu teilen und jäh,<br />

in einem Schwall aus Blasen und Schaum, tauchte Schofields Körper - schlaff und leblos -<br />

aus dem Wasser.<br />

Wie betäubt sah Schofield zu.<br />

Aber es war das, was seinem Körper folgte, das ihn wirklich zum Frösteln brachte.<br />

Gleich, was es war, es war absolut riesig, wenigstens so groß wie ein Killerwal. Aber es<br />

war kein Killerwal.<br />

Es hob Schofields leblosen Körper aus dem Wasser und legte ihn sanft aufs Deck. Wasser<br />

überschwemmte das gesamte Deck rings um Schofields schlaffen Körper, als das Tier hinter<br />

ihm aufs Deck sprang. Das ganze Deck erzitterte unter dem immensen Gewicht.<br />

Es war riesig. Es ließ Schofields Körper zwergenhaft erscheinen. Schofield beobachtete<br />

es hingerissen. Es war irgendeine Art Seehund. Ein gewaltiger, gigantischer Seehund. Es<br />

hatte einen riesigen, schwabbeligen Körper, Schicht auf Schicht sich wellenden Fetts, und<br />

es stützte sich auf zwei massige Vorderflossen. Der Eindruck, den Schofield von der Stärke<br />

des Tieres erhielt, war überwältigend - einen so gewaltigen Körper aufrecht zu erhalten<br />

erforderte eine phänomenale Muskulatur. Es musste wenigstens acht Tonnen gewogen<br />

haben.<br />

Das merkwürdigste Charakteristikum von allen waren jedoch die Zähne des Tieres.<br />

Dieser gewaltige Seehund hatte zwei lange, umgekehrte Fänge - Fänge, die aus dem<br />

Unterkiefer hervor ragten und bis hinauf zu seiner Nase reichten. »Was zum Teufel ist<br />

das?«, fragte Schofield leise. »Ich habe keine Ahnung«, erwiderte Renshaw. »Die Nase, die<br />

Augen, die Form des Kopfs. Er sieht aus wie ein Seeelefant. Aber ich habe nie einen so<br />

großen gesehen. Oder mit solchen Zähnen. Seeelefanten haben große untere Eckzähne,<br />

aber ich habe nie zuvor welche mit so großen unteren Eckzähnen gesehen.«<br />

Der Seehund auf dem Bildschirm war jetzt auf dem Deck. Er legte den Kopf über<br />

Schofields Körper und schien ihn zu beschnüffeln. Dabei kam er langsam den ganzen<br />

leblosen Körper hoch, bis ihm schließlich die langen Barthaare über die Nase streiften.<br />

Schofield rührte sich nicht im Geringsten.<br />

Und dann öffnete der große Seehund langsam, sehr langsam, das Maul.<br />

Genau vor Schofields Gesicht!<br />

Seine Kieferknochen teilten sich - ein grässliches, obszönes Gähnen - und enthüllten die<br />

gewaltigen unteren Fänge des Tieres. Der massige Seehund beugte sich und senkte den<br />

Kopf.<br />

Sein Maul schloss sich um Schofields Kopf...<br />

Schofield starrte den Bildschirm an und bekam große Augen.<br />

Der Seehund war dabei, ihm den Kopf abzubeißen.<br />

Er würde ihn fressen!<br />

Und dann fuhr der riesige Seehund auf einmal herum. Zunächst war Schofield davon<br />

überrascht, wie rasch sich das große Tier bewegte. Das Deck unter ihm zitterte, als es den<br />

gewaltigen Körper herumwarf.<br />

Es hatte etwas außerhalb des Bildschirms gesehen.<br />

Der Seehund begann zu bellen.<br />

Über den Monitor kam kein Ton, aber Schofield sah ihn bellen. Er bleckte die Zähne.<br />

Bellte und bellte. Gereizt schob er sich hin und her, nahm eine aggressive Haltung an. Die<br />

Muskeln in seinen riesigen Vorderflossen standen hervor, als er sich bewegte.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!