Ice Station
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Merkwürdigerweise fiel Schofield noch etwas anderes ein.<br />
Ihm fiel ein, wie Sarah Hensleigh ihm zuvor gesagt hatte: »Ehe das alles geschehen ist,<br />
habe ich mit Ben Austin im Biolab auf Deck B gearbeitet. Er hat an einem neuen Antidot<br />
für Enhydrina schistosa gearbeitet.« Schofield schüttelte den Gedanken beiseite. Nein.<br />
Unmöglich.<br />
Er wandte sich Renshaw zu. »Wer hat also Ihrer Ansicht nach Bernie Olson<br />
umgebracht?«<br />
»Nun, irgendjemand mit Zutritt zum Biotoxinlabor, natürlich«, erwiderte Renshaw.<br />
»Das konnte nur Ben Austin, Harry Cox oder Sarah Hensleigh bedeuten.«<br />
Sarah Hensleigh.<br />
»Warum sollte irgendeiner von ihnen Olson umbringen wollen?«, fragte Schofield.<br />
»Ich habe keine Ahnung«, erwiderte Renshaw. »Keine Ahnung.«<br />
»Soweit Sie wissen, hatte keiner dieser Leute ein Motiv, Olson umzubringen?«<br />
»Stimmt genau.«<br />
»Aber Sie hatten ein Motiv«, meinte Schofield. »Olson hat Ihnen Ihre<br />
Forschungsergebnisse gestohlen.«<br />
»Was mich zu so etwas wie der idealen Person macht, der man den Mord in die Schuhe<br />
schieben kann, stimmt's?«, fragte Renshaw.<br />
»Aber wenn es wirklich jemand so drehen wollte«, sagte Schofield, »Ihnen den Mord in<br />
die Schuhe zu schieben, so hätte der Betreffende tatsächlich Abflussreiniger benutzt, um<br />
Olson umzubringen. Warum sich der Mühe unterziehen und Seeschlangengift benutzen?«<br />
»Gutes Argument«, entgegnete Renshaw. »Gutes Argument. Aber wenn Sie dieses<br />
Buch lesen, finden Sie, dass Abflussreiniger eine 59%ige Sterblichkeitsrate hat.<br />
Seeschlangengift hat eine Sterblichkeitsrate von 98 %. Gleich, wer Olson umgebracht hat,<br />
er wollte sicherstellen, dass er starb. Deswegen haben sie das Seeschlangengift benutzt. Sie<br />
wollten nicht, dass er wiederbelebt werden konnte.«<br />
Schofield schürzte nachdenklich die Lippen.<br />
Daraufhin sagte er: »Erzählen Sie mir etwas von Sarah Hensleigh!«<br />
»Was denn?«<br />
»Sind Sie beide miteinander ausgekommen? Haben Sie sie gemocht, hat sie Sie<br />
gemocht?«<br />
»Nein, nein und nein.«<br />
»Warum haben Sie sie nicht gemocht?«, fragte Schofield.<br />
»Sie wollen das wirklich wissen?«, Renshaw seufzte tief. Er blickte beiseite. »Weil sie<br />
meinen besten Freund geheiratet hat - eigentlich war er auch mein Chef -, und sie hat ihn<br />
nicht geliebt.«<br />
»Wer ist das gewesen?« fragte Schofield.<br />
»Ein Bursche namens Brian Hensleigh. Er ist vor seinem Tod Leiter der<br />
geophysikalischen Abteilung in Harvard gewesen.«<br />
»Er ist bei einem Autounfall umgekommen, nicht wahr?«<br />
»Stimmt genau«, erwiderte Renshaw. »Ein betrunkener Fahrer ist über die<br />
Bordsteinkante weg und hat ihn getötet.«<br />
Renshaw blickte zu Schofield auf. »Woher wissen Sie das?«<br />
»Kirsty hat's mir gesagt.«<br />
»Kirsty hat's Ihnen gesagt.« Renshaw nickte langsam. »Sie ist ein gutes Kind,<br />
Lieutenant. Hat sie Ihnen gesagt, dass sie mein Patenkind ist?«<br />
»Nein.«<br />
»Bei ihrer Geburt hat Brian mich gebeten, ihr Pate zu sein, wissen Sie, falls ihm je etwas<br />
zustoßen würde. Ihre Mutter, Mary-Anne, ist an Krebs gestorben, da war Kirsty sieben.«<br />
»Warten Sie mal eine Sekunde«, sagte Schofield. »Kirstys Mutter ist gestorben, da war<br />
sie sieben?«<br />
»Ja.«