Ice Station
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Die beiden Leuchtspurgeschosse schlugen in die Eiswand vor der Silhouette ein und<br />
explodierten zu zwei weißen Wolken. Als die beiden Wolken sich aufgelöst hatten, sah<br />
Schofield ein großes Loch in der Eiswand.<br />
»Netter Schuss, Tex«, sagte er.<br />
Schofield zog seinen Hebel zurück und die Silhouette stieg höher inmitten der in sich<br />
zusammenbrechenden Eishöhle.<br />
»Also gut, Leute, haltet euch fest, dieses Ding wird jetzt jede Sekunde losgehen«, sagte<br />
Schofield. »Kirsty, wenn ich es sage, drückst du diesen Abzug und hältst ihn unten, okay?«<br />
»Okay.«<br />
Schofield blickte zum Cockpit hinaus auf die zerbröselnde Decke der Eishöhle, auf den<br />
Wassertümpel, durch den sie alle die Höhle betreten hatten - das Wasser im Tümpel<br />
spritzte wie wild gegen die Eiswände.<br />
Und dann, genau in diesem Moment, geschah es. Die ganze Höhle fiel einfach hinab -<br />
gerade hinab - und kippte daraufhin dramatisch. In diesem Augenblick wusste Schofield,<br />
dass das gesamte Eisschelf, das die Eisstation Wilkes in sich barg, sich völlig vom Festland<br />
gelöst hatte.<br />
Es war zu einem Eisberg geworden.<br />
Warte, sagte Schofield zu sich. Warte...<br />
Und dann kippte die ganze Höhle abrupt noch einmal.<br />
Nur dass das Kippen diesmal bei weitem dramatischer war. Diesmal drehte sich die ganze<br />
Höhle um volle 180 Grad, genau um die darin schwebende Silhouette herum!<br />
Der Eisberg hatte sich auf den Kopf gestellt!<br />
Die ganze Höhle stand jetzt Kopf!<br />
Plötzlich kam ein gewaltiger Wasserschwall aus einem breiten Loch in der ›Decke‹ der<br />
Höhle - dem Loch, das nur Augenblicke zuvor die Mündung des Unterwassereistunnels<br />
gewesen war, der in die Höhle hinauf geführt hatte.<br />
Der Unterwassereistunnel führte nicht mehr länger in die Tiefen des Ozeans. Jetzt<br />
führte er aufwärts. Jetzt führte er zur Oberfläche.<br />
Schofield manövrierte die Silhouette so, dass die Wasserkaskade sie nicht traf, die sich<br />
aus dem Eistunnel ergoss. Nach gut zwanzig Sekunden versiegte der Wasserschwall und<br />
Schofield zog seinen Hebel zurück. Die Silhouette reagierte, indem sie nach hinten kippte<br />
und mit der Spitze zu dem breiten Loch in der Decke zeigte.<br />
»Also gut, Kirsty, jetzt!«<br />
Kirsty knallte ihren Abzug herab.<br />
Sogleich spien die Tragflächen der Silhouette ein verheerendes Feuer aus<br />
Leuchtspurmunition aus. Die gnadenlose Woge von Kugeln verschwand im Loch in der<br />
Decke und zerstörte jede Eisklippe und jeden scharfkantigen Ausbiss, der es wagte, aus den<br />
Wänden des Eistunnels hervorzuragen. In diesem Augenblick gab Schofield vollen Schub<br />
und die Silhouette schoss in den Tunnel hinauf und gerade da brach hinter ihr die Decke<br />
der gewaltigen Höhle spektakulär in sich zusammen.<br />
Die an den Tragflächen befestigten Waffen der Silhouette feuerten unaufhörlich weiter,<br />
zerbliesen jegliche Unebenheit im Eistunnel, während das große schwarze Flugzeug durch<br />
das nach oben flog, was einmal der Unterwassereistunnel gewesen war.<br />
Schofield lenkte das schlanke schwarze Flugzeug durch den Tunnel hinauf, schoss durch<br />
weiße Rauchwolken, legte das Flugzeug auf die Seite, wann immer der Tunnel schmaler<br />
wurde, und betete zu Gott, dass die Leuchtspurmunition ihm den Weg frei machte.<br />
Immer höher hinauf stieg die Silhouette und blies dabei den Tunnel vor sich davon.<br />
Rings um das große schwarze Flugzeug hallten Explosionen. Das Geräusch, mit dem die an<br />
den tragflächen befestigten Waffen feuerten, war ohrenbetäubend.<br />
Und dann begann plötzlich der Tunnel hinter der Silhouette mit phänomenaler<br />
Geschwindigkeit in sich zusammenzufallen.