Begr_015_2013-02-07_Einarbeitung-Umweltbericht 1 - Nauen

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Begründung zum Bebauungsplan Sondergebiet „Solarpark Hanffabrik“, Stadt Nauen - OT Bergerdamm Fischadler (Bv in 4,3 km) Seeadler (Bv in 2,4 km) Pandion haliaetus Haliaetus albicilla nach § 44 (1) Abs. 1 BNatSchG BNat SchG erlischt F 1 § 4 M03- A09 F 2 § 4, W 10 - M01 -A10 3 - + + U - - + + U Arten nach Anhang II und IV der FFH-Richtlinie Zauneidechse (Lacerta agilis, FFH Anhang 4, streng geschützt nach BNatSchG, RL Bbg 2) Weitere potentiell vorkommende besonders geschützte Arten Wurden in den geplanten Baubereichen und unmittelbar angrenzender Umgebung nicht vorgefunden. Prognose und Bewertung der Schädigung und Störung der relevanten Arten Falls erhebliche Störungen der o. g. Arten oder Schädigungen ihrer Nist-, Brut-, Wohnoder Zufluchtstätten nicht ausgeschlossen werden können, muss für jede Art ermittelt werden, ob die spezifischen Verbotstatbestände des § 44 BNatSchG bzw. Art. 12 und 13 der FFH-RL und Art. 5 der EU-VS-RL unter Berücksichtigung von Vermeidungsmaßnahmen eintreten. Nachfolgend erfolgt für die ermittelten Arten die Prüfung, ob durch das Vorhaben Verbotstatbestände nach § 44 Abs. 1 i. V. m. Abs. 5 BNatSchG erfüllt werden. Die Auslegung erfolgt im Sinne der EU-Bestimmungen unter Berücksichtigung der Aussagen im „Guidance document“. Grundsätzlich gilt bei der Anwendung der Verbotstatbestände, dass wenn sich die lokale Population aktuell in einem ungünstigen Erhaltungszustand befindet, auch geringfügigere Beeinträchtigungen eher als tatbestandsmäßig einzustufen sein werden, als wenn sich die lokale Population in einem günstigen Erhaltungszustand befindet. (s. FROELICH & SPORBECK 2007). Es wird auf folgende Sachverhalte geprüft: Beeinträchtigung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten, Beeinträchtigung von lokalen Population einer Art, Fangen, Verletzen, Töten von Tieren oder ihren Entwicklungsformen, Erhebliche Störung sowie Entnehmen, Beschädigen, Zerstören von Fortpflanzungs- oder Ruhestätten. Betroffene Arten nach Vogelschutzrichtlinie, Artikel 1 Greifvögel Mäusebussard, Rotmilan, Fischadler, Seeadler Innerhalb des Plangebiets wurden keine Greifvögel als Brutvögel bzw. Reviere von Greifvögeln festgestellt. Im Untersuchungsgebiet von 1 km um das Plangebiet wurden Mäusebussard (regelmäßig)) und Rotmilan (unregelmäßig) als Nahrungsgäste beobachtet. Brutplätze dieser Arten wurden nicht vorgefunden. In 4,3 km Entfernung befindet sich der Horst eines Fischadlers, in 2,4 km Entfernung horstet ein Seeadler. Während der Kartierungen wurden Fischadler und Seeadler im Untersuchungsgebiet nicht angetroffen. Such- und Nahrungsflüge können jedoch nicht ausgeschlossen werden. IGF - Ingenieurgesellschaft Falkenrehde mbH, Ketziner Straße 26, 14641 Nauen, Tel. 03321/7470-0, Fax 03321/7470-20 58
Begründung zum Bebauungsplan Sondergebiet „Solarpark Hanffabrik“, Stadt Nauen - OT Bergerdamm Während der Kartierungen wurde der Seeadler jedoch außerhalb des Untersuchungsgebietes bei Jagdflügen in Richtung Nauener Rieselfelder (Kranichrastplatz + Umgebung) mehrmals gesichtet. Hier wurde augenscheinlich Jagd auf Wassergeflügel und Niederwild gemacht. Des Weiteren ergaben die Kartierungen, dass das Plangebiet nicht als Jagdrevier durch diese 4 Arten genutzt wird. Es handelt sich bei Mäusebussard und Rotmilan (RL BRD V, RL Bbg 3) um mäßig häufige Art in Brandenburg mit stabilen Beständen, wobei jedoch beim Rotmilan ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen ist. In der Region können beide Arten jedoch als häufig bezeichnet werden. Der Rotmilan gilt deutschlandweit als ungefährdet, steht in Brandenburg jedoch auf der Vorwarnliste. Der Fischadler (RL BRD 3) gilt in Brandenburg als spärlich, der Seeadler als selten. Dennoch haben sich die Bestände in den letzten Jahren erholt. Gehölzentfernungen Durch das Bauvorhaben werden Bäume im östlichen Geltungsbereich des Plangebiets entfernt, die potentielle Nistplätze darstellen könnten. Aufgrund der vorhandenen Ausprägung dieser Bäume bzw. vor allem der unmittelbaren Nähe dieser Gehölzstrukturen zu intensiv genutzten Siedlungsflächen ist mit Brutplätzen von Mäusebussard, Rotmilan, Fisch- und Seeadler, auch zukünftig nicht im Plangebiet zu rechnen. Verlust potentieller Nahrungsflächen im Plangebiet Des Weiteren könnten durch die Errichtung der PVA potentielle Nahrungsflächen für diese Arten verloren gehen. In Bezug auf Mäusebussard und Rotmilan kann vor allem der östliche Geltungsbereich eine gewisse Attraktivität als Nahrungsraum besitzen. Aufgrund der angrenzenden intensiv genutzten Siedlungsflächen liegen hier jedoch mehr oder weniger starke Störungen und somit Beeinträchtigungen vor. Beim westlichen Geltungsbereich stehen die Weidenutzung, der Betrieb des Pferdehofes und die unmittelbare Lage an der L173 einer Nutzung entgegen. Die Kartierungen ergaben jedoch auch, dass beide Geltungsbereiche nicht durch diese Vogelarten angeflogen bzw. abgesucht wurden, so dass hier von keinen negativen Beeinträchtigungen ausgegangen wird. Zudem kann der Effekt eintreten, dass nach Errichtung der PVA die vorhandenen technischen Anlagen als Ansitzwarte für Prädatoren (z. B. Mäusebussard) dienen können, was eine Verbesserung für diese Arten darstellen kann, da Nahrungsflächen mit geringerem Aufwand abgesucht werden können. In Bezug auf den Seeadler kann gesagt werden, dass sich diese Vogelart vor allem von Fisch und Wassergeflügel ernährt, was im Plangebiet nicht vorkommt. Niederwild gehört ebenfalls zum Beuteschema, wird jedoch seltener geschlagen. Beim Plangebiet ergaben die Kartierungen, dass z. B. Niederwild (bis auf das eine Fasanenbrutpaar) nicht innerhalb des Plangebiets vorhanden ist, so dass das Plangebiet auch keine Attraktivität als Nahrungsfläche besitzt, so dass hier Beeinträchtigungen nicht erkannt werden können. Der Fischadler ernährt sich vollständig von Fischen, die im Plangebiet jedoch nicht vorkommen, so dass das Plangebiet als Nahrungsfläche für den Fischadler nicht in Betracht kommt. Der nördlich angrenzende Große Havelländische Hauptkanal (GHHK) stellt für See- und Fischadler ein wichtiges Nahrungsgewässer dar. Der GHHK wird jedoch vom Plangebiet durch eine 25 m hohe dichte Pappelbaumreihe getrennt. Des Weiteren befindet sich auf der anderen Kanalseite ein großes Fahrsilo bzw. wird der GHHK hier von einer Straßenbrücke der L173 gekreuzt, so dass hier Störungen vorhanden sind, die IGF - Ingenieurgesellschaft Falkenrehde mbH, Ketziner Straße 26, 14641 Nauen, Tel. 03321/7470-0, Fax 03321/7470-20 59
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