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Leben mit dem Tourette Syndrom - InteressenVerband Tic und ...

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5 Eine qualitative Befragung 96<br />

wehr <strong>und</strong> auch Copingvorgänge herausgestellt werden konnten, die sich ergänzen<br />

<strong>und</strong> nicht alternativ ausschließen (vgl. 4.3.2). So kann z.B. auf vollständige Heilung<br />

gehofft werden, gleichzeitig aber auch die Ernährung umgestellt werden. Die<br />

Hoffnung schützt das Ich vor einem traumatischen Verlust, so dass die Situation<br />

<strong>mit</strong> der Ernährungsumstellung bewältigt werden kann. Ebenso können die Symptome<br />

verdrängt <strong>und</strong> gleichzeitig Sport <strong>und</strong> Spaziergänge als Bewältigungsmaßnahmen<br />

eingesetzt werden.<br />

Die Bewältigungsform Wendung an andere um Hilfe <strong>und</strong> Unterstützung schließt<br />

die soziale Unterstützung <strong>mit</strong> ein. Da in der vorliegenden Arbeit aber auf die soziale<br />

Unterstützung (vgl. 4.3.3) separat eingegangen wird, soll in der vergleichenden<br />

Auswertung diese zusätzlich berücksichtigt werden.<br />

Für alle befragten Personen ist die Unterstützung durch die Eltern in jeglicher<br />

Hinsicht, sowohl emotional, instrumentell, informativ als auch evaluativ, sehr<br />

bedeutsam (vgl. 4.3.3.2).<br />

Unterstützung durch ihre Partner bekommen Hermann <strong>und</strong> Anna. Sven bekommt<br />

die notwendige Unterstützung von seinen Fre<strong>und</strong>en, durch die er seine <strong>Tic</strong>s zumindest<br />

zeitweise vergessen kann.<br />

Zu Schulzeiten wurde Hermann, obwohl die Diagnose noch nicht bekannt war,<br />

positiv von seinen Mitschülern aufgenommen. Auch Sven wurde, nach<strong>dem</strong> er<br />

seine Klasse über das <strong>Tourette</strong>-<strong>Syndrom</strong> aufgeklärt hat, gut in die Gemeinschaft<br />

integriert. Annas Mitschüler haben sie in Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Hauptschule gut unterstützt.<br />

In ihrer Ausbildungsklasse musste sie dagegen negative Erfahrungen sammeln<br />

<strong>und</strong> wurde gehänselt <strong>und</strong> ausgeschlossen <strong>und</strong> das, obwohl es sich um eine heilpädagogische<br />

Ausbildung handelt <strong>und</strong> eigentlich hätte erwartet werden können, dass<br />

Menschen, die einen heilpädagogischen Beruf ausüben möchten, offener, sensibler<br />

<strong>und</strong> toleranter sind.<br />

Anna <strong>und</strong> Sven sagen beide, dass sie den Kontakt zu anderen Betroffenen nicht<br />

als Unterstützung benötigen. Für Anna ist es aber hilfreich zu wissen, dass sie<br />

nicht alleine <strong>mit</strong> ihrer <strong>Tic</strong>-Erkrankung ist. Für Hermann dagegen ist der Austausch<br />

<strong>mit</strong> anderen Betroffenen sehr wichtig. Durch seine <strong>mit</strong>tlerweile zwei eigenen<br />

Homepages <strong>und</strong> durch seine aktive Mitgestaltung der Homepage der TGD hat er<br />

sehr viele internationale Kontakte. Auch gibt er sehr gerne seine eigenen Erfah-

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