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Leben mit dem Tourette Syndrom - InteressenVerband Tic und ...

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5 Eine qualitative Befragung 82<br />

Mittlerweile kann sie ihr <strong>Tourette</strong>-<strong>Syndrom</strong> aber akzeptieren. „Es bleibt mir ja<br />

auch nichts anderes übrig“ (Z 179). Ändern kann sie es sowieso nicht <strong>und</strong> seit<strong>dem</strong><br />

sie diese Einstellung hat, sind ihre <strong>Tic</strong>s auch zurückgegangen.<br />

Behindert fühlt sich Anna durch ihr <strong>Tourette</strong>-<strong>Syndrom</strong> nicht, da sie keine wirklichen<br />

Einschränkungen hat, „außer jetzt vielleicht das <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> sozialen Umfeld“<br />

(Z 529).<br />

4. Aspekte zur Bewältigung<br />

Besonders belastend sind für Anna die Reaktionen ihrer Mitmenschen. „Diese<br />

Ausgrenzung, diese Vorurteile <strong>und</strong> man bekommt nicht die Chance, dass man<br />

richtig kennen gelernt wird, weil das <strong>Tourette</strong> immer im Vordergr<strong>und</strong> steht <strong>und</strong><br />

die Leute immer denken, dass die behindert ist“ (Z 209). Für Anna wären die <strong>Tic</strong>s<br />

nicht so schlimm, wenn die Menschen normal reagieren würden. Die Folge dieser<br />

Reaktionen ist, dass Anna nicht so viele Fre<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Bekannte hat.<br />

Ganz am Anfang, als Anna die Diagnose <strong>Tourette</strong>-<strong>Syndrom</strong> erhalten hat, hat es<br />

ihr geholfen, dass ihre Mutter ihr etwas über das <strong>Tourette</strong>-<strong>Syndrom</strong> erzählt hat<br />

<strong>und</strong> sie sich so in der Erscheinungsart wieder finden konnte. Sie wusste nun auch<br />

endlich, dass sie nicht alleine ist <strong>und</strong> das hat ihr wirklich geholfen.<br />

Später, als sie älter war, hat Anna sich auch im Internet unter www.tourette.de<br />

informiert <strong>und</strong> sich vor allem auch die Biografie von Gilles de la <strong>Tourette</strong> durchgelesen.<br />

Eine zeitlang hat Anna ein <strong>Tic</strong>-Tagebuch geführt <strong>und</strong> dort aufgelistet, in welchen<br />

Situationen die <strong>Tic</strong>s aufgetreten sind, ob sie sie zurückhalten konnte oder nicht.<br />

Dieses hat ihr auch geholfen die Belastungen zu bewältigen.<br />

Autogenes Training <strong>und</strong> Phantasiereisen hat Anna auch schon ausprobiert, um die<br />

<strong>Tic</strong>s zurückzuhalten. Aber das hat nur in <strong>dem</strong> Moment geholfen, in <strong>dem</strong> sie das<br />

gemacht hat <strong>und</strong> kurz danach war die Ruhe schon wieder vorbei.

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