Leben mit dem Tourette Syndrom - InteressenVerband Tic und ...
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2 Das <strong>Tourette</strong>-<strong>Syndrom</strong> 11<br />
Komplexe motorische <strong>Tic</strong>s dagegen sind in ihrem Ablauf meistens langsamer <strong>und</strong><br />
wirken in ihrem Erscheinungsbild einem Ziel zugeordnet, z.B. das Berühren von<br />
Objekten (ebd.).<br />
Vielen Betroffenen gelingt es <strong>mit</strong> der Zeit ihre motorischen <strong>Tic</strong>s in ihre alltäglichen<br />
Bewegungsabläufe <strong>mit</strong> einzubauen, so dass die <strong>Tic</strong>s anderen Menschen nicht<br />
ganz so Aufsehen erregend auffallen.<br />
Vokale <strong>Tic</strong>s<br />
Einfache vokale <strong>Tic</strong>s<br />
Komplexe vokale <strong>Tic</strong>s<br />
- Räuspern<br />
- Hüsteln<br />
- Schnäuzen, Schniefen<br />
- Spucken<br />
- Summen, Pfeifen<br />
- Ausstoßen von Tier- oder anderen<br />
Lauten<br />
- Ausstoßen von Schreien<br />
- Palilalie = Wiederholen eigener<br />
Worte, Sätze<br />
- Echolalie = Nachahmen von<br />
Worten/Sätzen anderer Personen<br />
- Koprolalie = Ausstoßen obszöner,<br />
sozial unannehmbarer<br />
Worte/Sätze<br />
(vgl. z.B. BANASCHEWSKI, ROTHENBERGER, 2003, S. 119)<br />
Die einfachen vokalen <strong>Tic</strong>s äußern sich dadurch, dass die Patienten sinnlose Laute<br />
oder Geräusche, wie z.B. Schnaufen, Husten oder sich räuspern, ausstoßen. Komplexe<br />
vokale <strong>Tic</strong>s im Gegensatz hierzu entsprechen mehr sinnvollen vokalen Äußerungen,<br />
in<strong>dem</strong> bedeutungsvolle Wörter oder auch ganze Sätze hervorgebracht<br />
werden wie z.B. „Wau – oh ja – oh Mann, jetzt hast du`s gesagt – jupp, das ist es<br />
– aber aber aber … - richtig, richtig … - ach ja, ach ja, ach ja …“ (ROTHENBER-<br />
GER, 1991, S. 18). Diese vokalen Symptome sind häufig in Sprechpausen feststellbar<br />
<strong>und</strong> hören sich oft wie Stottern an.