10.03.2014 Aufrufe

Leben mit dem Tourette Syndrom - InteressenVerband Tic und ...

Leben mit dem Tourette Syndrom - InteressenVerband Tic und ...

Leben mit dem Tourette Syndrom - InteressenVerband Tic und ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

2 Das <strong>Tourette</strong>-<strong>Syndrom</strong> 21<br />

THENBERGER et al., 2003). Der Neurotrans<strong>mit</strong>ter Dopamin ist für die Informationsweiterleitung<br />

von Bewegungsprogrammen von Bedeutung. Noch nicht ganz<br />

geklärt ist, ob auch der Neurotrans<strong>mit</strong>ter Serotonin betroffen ist.<br />

In einem Stress-Diathesis Modell haben LECKMAN et al. (1986) die Pathogenese<br />

des <strong>Tourette</strong>-<strong>Syndrom</strong>s erläutert. Sie gehen dabei davon aus, dass das klinische<br />

Bild des <strong>Tourette</strong>-<strong>Syndrom</strong>s „von einer angeborenen Vulnerabilität für <strong>Tic</strong>-<br />

Störungen“ <strong>und</strong> „von <strong>dem</strong> Einfluß der Umgebungsfaktoren abhängt“ (ROTHEN-<br />

BERGER, 1991, S. 162). So können vom Kind schlecht kontrollierbare Stresserlebnisse<br />

in der Sensibilisierungsphase, zwischen <strong>dem</strong> 3. <strong>und</strong> 15. <strong>Leben</strong>sjahr, die sich<br />

entwickelnden endogenen Hirnsysteme beeinflussen, so dass zentrale biochemische<br />

Vorgänge gestört werden könnten. Dieses besagt also, dass beide Faktoren<br />

zusammenhängen müssen, da<strong>mit</strong> <strong>Tic</strong>s entstehen können.<br />

ROTHENBERGER (1991) versucht <strong>mit</strong> einem Enthemmungs-Hemmungs Modell,<br />

das neurophysiologisch orientiert ist, die Ursache von <strong>Tic</strong>-Störungen aufzudecken<br />

<strong>und</strong> erfasst hierbei Hirnstrukturen <strong>und</strong> Hirnfunktionen. In den subkortikalen<br />

Strukturen, wie z.B. den Basalganglien, kommt es zu Spontanentladungen der<br />

Nervenzellen, die durch Zufall motorische Programme anstoßen können. Im<br />

Normalfall wird ein solcher Vorfall u. a. durch hemmende subkortikale Rückmeldeschleifen<br />

verhindert. ROTHENBERGER erläutert weiter, dass es im Fall einer<br />

mangelnden Eigenhemmung der subkortikalen Spontanentladungen zu einem ungewollten<br />

Ablauf motorischer Subroutinen kommen kann, die sich dann als <strong>Tic</strong>s<br />

äußern. Die Ursache hierfür ist wahrscheinlich die Überempfindlichkeit der Dopaminrezeptoren<br />

im Striatum 4 .<br />

4 Bezeichnung für einen Teil der basalen Stammganglien des Gehirns. Es besteht aus <strong>dem</strong> Putamen<br />

des Nucleus lentiformis <strong>und</strong> des Nucleus caudatus (Pschrembel, 1997).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!