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Leben mit dem Tourette Syndrom - InteressenVerband Tic und ...

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2 Das <strong>Tourette</strong>-<strong>Syndrom</strong> 19<br />

Um die <strong>Tic</strong>s im Speziellen erfassen zu können -hier zu gehören die Art der <strong>Tic</strong>s,<br />

Lokalisation, Häufigkeit, Intensität <strong>und</strong> Verlauf- wird eine konkrete Exploration<br />

des Patienten benötigt. Auch die Fremdanamnese, vor allem von den Eltern <strong>und</strong><br />

eventuell von den Lehrern <strong>und</strong> anderen wichtigen Bezugspersonen, ist besonders<br />

bedeutsam, da die Betroffenen ihre <strong>Tic</strong>s oft anders wahrnehmen bzw. einschätzen<br />

(ebd.).<br />

Außer<strong>dem</strong> sollte eine Verhaltensbeobachtung erfolgen, die, in Anbetracht, dass<br />

<strong>Tic</strong>s während der Erstuntersuchung unterdrückt werden bzw. auf Gr<strong>und</strong> von<br />

Ängstlichkeit verstärkt auftreten können, durch eine strukturierte Beobachtung<br />

durch die Eltern, innerhalb von einer Woche, erfolgen sollte. Für die Betroffenen<br />

selbst stehen hier auch noch standardisierte Fragebögen zur Selbstbeurteilung bereit,<br />

<strong>mit</strong> denen die Symptomatik eingeschätzt werden kann (BANASCHEWSKI U.<br />

ROTHENBERGER, 2000).<br />

Eine Computertomographie (CT) oder eine Kernspintomographie wird nur durchgeführt,<br />

wenn spezielle Hinweise aus einem EEG oder einer klinischen Untersuchung<br />

hervorgehen (ROTHENBERGER et al., 2003).<br />

Wichtig für die Diagnostik ist es auch die komorbiden Störungen, besonders das<br />

HKS <strong>und</strong> die Zwänge, zu beachten, da<strong>mit</strong> diese auch in Behandlungsmaßnahmen<br />

berücksichtigt werden können.<br />

2.2.6 Ätiologie <strong>und</strong> Pathogenese<br />

Die Ursache des <strong>Tourette</strong>-<strong>Syndrom</strong>s ist noch nicht endgültig geklärt, wobei allerdings<br />

herausgestellt ist, dass es sich um eine organische Erkrankung handelt <strong>und</strong><br />

nicht um eine psychosozial bedingte Störung (SCHOLZ, ROTHENBERGER, 2001).<br />

An einem familiären Vorkommen des <strong>Tourette</strong>-<strong>Syndrom</strong>s bestehen keine Zweifel<br />

(REMSCHMIDT, HEBEBRAND, 1993). So gehen aus Zwillings- <strong>und</strong> Familienuntersuchungen<br />

hervor, dass bei 30-50% der Betroffenen genetische Bef<strong>und</strong>e nachgewiesen<br />

sind (ROTHENBERGER et al., 2003, S. 553). Es wurde festgestellt, dass ungefähr<br />

2% der erstgradigen Verwandten von einem <strong>Tourette</strong>-Betroffenen ebenfalls

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