Download - Institut für Finanzmanagement - Universität Bern
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Bewertung und Selektion von Start-ups<br />
Entscheidkriterien und Bewertungsmöglichkeiten von Start-ups<br />
− Internal Rate of Return. 15<br />
− Ertragswertmethode. 16<br />
− Reale Optionen. 17 Aus zwei Gründen können Investitionen in Hightech-Start-ups als<br />
Reale Optionen betrachtet werden. Erstens erfolgen Investitionen in Start-ups oft in<br />
mehreren Finanzierungsstufen. Eine Investition heute schafft die Möglichkeit, später<br />
weiter zu investieren. Zu einem späteren Finanzierungszeitpunkt sind mehr Informationen<br />
verfügbar und eine Entscheidung über eine Weiterführung der Investition kann exakter<br />
getroffen werden. Zweitens wird das Kapital in Start-ups oft <strong>für</strong> Forschung und<br />
Entwicklung verwendet. Das so aufgebaute Know-how kann zu zusätzlichen Cash Flows<br />
führen, die heute schwierig bis unmöglich vorherzusagen sind. Diese Mehrwerte werden<br />
bei der klassischen DCF-Methode nicht berücksichtigt. Abhilfe schafft die Bewertung<br />
anhand der Optionspreismethode.<br />
Reale Optionen bewerten nach der Theorie ein Start-up Unternehmen am genausten.<br />
Die korrekte Anwendung ist jedoch sowohl schwierig wie aufwendig.<br />
Marktbasierte Ansätze<br />
− Marktvergleichsmethoden. 18<br />
− Vergleichbare Transaktionen. Diese Methode ist eng verwandt mit den<br />
Marktvergleichsmethoden. Der Unternehmenswert wird ebenfalls aufgrund eines<br />
Vergleichsunternehmens bestimmt. Als Referenz werden Daten aus früheren<br />
Transaktionen verwendet. Es wird verglichen, wie viel <strong>für</strong> ein vergleichbares Unternehmen<br />
in der Vergangenheit bezahlt wurde. Die da<strong>für</strong> nötigen Transaktionsdaten sind jedoch<br />
selten öffentlich. Es existieren zwar verschiedene Datenbanken mit entsprechenden<br />
Informationen, diese sind aber bei weitem nicht vollständig. Zudem sind die Daten<br />
schlecht interpretierbar, weil nicht bekannt ist, ob spezifische Faktoren den Preis einer<br />
bestimmten Transaktion beeinflusst haben. Hauptsächlich kann der Investor also nur auf<br />
die Daten eigener Transaktionen und damit einen eher kleinen Datensatz zurückgreifen.<br />
Die Methode ist im Vergleich zu den Marktvergleichsmethoden wesentlich<br />
unstrukturierter.<br />
− Praktikermethode. 19<br />
15 Siehe z. B. Loderer, Jörg, Pichler, Roth und Zgraggen (2002), S. 203ff.<br />
16 Siehe z. B. Loderer, Jörg, Pichler, Roth und Zgraggen (2002), S. 752ff.<br />
17 Siehe z. B. Luehrmann (1998), Behr (2000), Jägle (1999) oder Seppä und Laamanen (2001).<br />
18 Siehe z. B. Loderer, Jörg, Pichler, Roth und Zgraggen (2002), S. 800 ff. oder Fernández (2004).<br />
Lukas André 19