Download - Institut für Finanzmanagement - Universität Bern
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Bewertung und Selektion von Start-ups<br />
Auswertung<br />
Nur auf wenige Benotungen hat die Life Science-Branche einen signifikanten Einfluss. Wie<br />
zu erwarten war, bewerten Investoren aus der Life Science-Branche das Kriterium<br />
„Patentierbarkeit / Patente des Produkts“ um 1.00 Punkte signifikant höher.<br />
Ebenfalls höher bewertet werden die Fähigkeiten des Managements in Finance / Fundraising<br />
(0.63) und der finanzielle Wert (0.49). Dies hat damit zu tun, dass bei Life Science-Projekten<br />
üblicherweise viel höhere Investitionssummen nötig sind als z. B. bei ICT-Projekten.<br />
Dagegen werden die Kriterien „Fähigkeiten des Managements in Marketing / Kommunikation<br />
/ Verkauf“ (-0.81), „Bruttomarge“ (-0.60) und „Zugangsmöglichkeiten zum Markt“ (-0.54)<br />
durch die Life Science-Investoren signifikant tiefer bewertet. Die Entwicklung eines Life<br />
Science-Produkts, insbesondere die abschliessenden klinischen Tests sind sehr teuer. Meist<br />
wird deshalb das Unternehmen vor diesen Tests an ein grosses Pharma-Unternehmen verkauft<br />
und damit ein Exit realisiert. Kriterien, die direkt mit dem Marketing oder Verkauf des<br />
Produkts zusammenhängen, sind in der Beurteilung von Life Science-Start-ups entsprechend<br />
weniger wichtig.<br />
Für Laien ist die Beurteilung eines Life Science Start-ups alleine unmöglich. Meist sind die<br />
Gründer in einem sehr modernen Forschungsfeld tätig. Deshalb müssen Experten beigezogen<br />
werden. In Interviews wurde betont, dass es in dieser Branche besonders wichtig sei, dass die<br />
Technologie im Detail verstanden wird. Nur so kann beurteilt werden, ob eine Umsetzung der<br />
Technologie in ein oder mehrere Produkte realistisch ist und in der Medizin auch ein<br />
Bedürfnis da<strong>für</strong> existiert.<br />
6.3 Bewertungsmethoden und verwandte vertragliche Aspekte<br />
6.3.1 Genereller Umgang mit der Unternehmensbewertung<br />
Neben Fragen zu Entscheidkriterien hatten die Studienteilnehmer auch die Anwendung von<br />
Bewertungsmethoden zu beurteilen. Wiederum wurden die Studienteilnehmer <strong>für</strong> die<br />
Auswertung in die Gruppen „Venture Capitalisten“ und „Business Angel“ aufgeteilt. Auch<br />
die Auswertung erfolgte analog zu Absatz 6.2.1. Spalten zwei bis vier von Tabelle 7 liefern<br />
jeweils die Rang, Mittelwerte und Standardabweichung, zuerst <strong>für</strong> alle Teilnehmer und<br />
anschliessend aufgeschlüsselt nach Business Angel und Venture Capital-Gesellschaften. In<br />
Spalte fünf wird die Differenz zwischen Business Angel und Venture Capitalisten gebildet.<br />
Lukas André 46