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Download - Institut für Finanzmanagement - Universität Bern

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Bewertung und Selektion von Start-ups<br />

Zusammenfassung, Diskussion und Ausblick<br />

Das Bedürfnis scheint aber durchaus zu existieren, dass sich die Akademie vermehrt der<br />

Bewertung von Jungunternehmen annimmt und neue Bewertungsmethoden entwickelt bzw.<br />

bestehende anpasst.<br />

Die Beherschung formaler Bewertungsmethoden alleine macht aber noch keinen guten<br />

Investor aus. Ein guter Investor zeichnet sich durch seine Erfahrung aus. Er nutzt diese<br />

implizit und hat ein „Bauchgefühl“ in welchem Bereich sich der Unternehmenswert eines<br />

bestimmten Start-ups bewegen könnte. Der Anteil, den ein Investor von einem Start-up im<br />

Gegenzug zu einer Kapitalinvestition erhält, ist nicht alleine von der Bewertung abhängig. Ein<br />

Business Angel mag deshalb unter Umständen ebenso erfolgreich sein, wenn er den<br />

Zeitaufwand <strong>für</strong> eine Bewertung beschränkt und da<strong>für</strong> mehr Zeit <strong>für</strong> die Strukturierung des<br />

Deals aufwendet. Venture Capital-Gesellschaften müssen ihre Investitionsentscheide<br />

gegenüber ihren Kunden rechtfertigen. Sie kommen deshalb kaum um eine formelle<br />

Bewertung herum, können jedoch die Erfahrungswerte als Richtwert vergleichend<br />

hinzuziehen.<br />

Die vorliegende empirische Studie beantwortet ausschliesslich die Frage, welche<br />

Selektionskriterien und Bewertungsmethoden in der Praxis angewendet werden. In einem<br />

nächsten Schritt wäre es nun interessant festzustellen, ob die Anwendung gewisser Methoden<br />

zu einer durchschnittlich signifikant höheren Performance führt.<br />

In einem ersten Schritt muss da<strong>für</strong> ein objektives Mass <strong>für</strong> den Erfolg einer Investition<br />

entwickelt werden. Dies ist mit gewissen Schwierigkeiten verbunden. Werden dazu Daten aus<br />

öffentlichen Datenbanken verwendet, kommt es zu einem Sample Selection Bias, denn es ist<br />

zu erwarten, dass nur die erfolgreicheren Start-ups zu einem Exit finden. Werden die<br />

Investoren nach dem Erfolg ihrer Projekte befragt, besteht die Gefahr dass ausschliesslich<br />

über die erfolgreichen Investments berichtet wird. Die weniger erfolgreichen werden schneller<br />

wieder vergessen. Zudem ist es <strong>für</strong> einen Investor schwierig, ausserhalb von<br />

Finanzierungsrunden einen Unternehmenswert zu nennen. Verschiedene Autoren wie<br />

Dittmann, Maug und Kemper (2004) oder Cochrane (2005) haben erste Anstrengungen zur<br />

Entwicklung eines Erfolgsmasses vorgenommen. Die Überprüfung der Validität und<br />

Reliabilität dieser Erfolgsmasse hat aber noch nicht stattgefunden und wird mit<br />

Schwierigkeiten verbunden sein. Trotzdem kann auf diesen Arbeiten aufgebaut werden.<br />

Zweitens muss der Datensatz <strong>für</strong> umfangreichere Auswertungen erweitertet werden. Dies<br />

kann erreicht werden, indem grosse Angel-Netzwerke wie Brains-to-Venture die Umfrage<br />

Lukas André 64

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