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Download - Institut für Finanzmanagement - Universität Bern

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Bewertung und Selektion von Start-ups<br />

Anhang<br />

− Venture Capital Methode. 2 Bei dieser Methode konzentriert sich der Investor auf jenen Zeitpunkt, an dem<br />

sich seine Investition auszahlen soll, den Exit-Zeitpunkt. Mittels Marktvergleichsmethoden, DCF-Ansatz<br />

oder einem Durchschnitt davon wird der Unternehmenswert zu einem möglichen Exit-Zeitpunkt geschätzt.<br />

Dieser Wert wird mit einer angezielten Internal Rate of Return auf heute diskontiert.<br />

− Reale Optionen. 3 Aus zwei Gründen können Investitionen in Start-ups als Reale Optionen betrachtet<br />

werden. Erstens erfolgen Investitionen in Start-ups oft in mehreren Finanzierungsstufen. Eine Investition<br />

heute schafft die Möglichkeit später weiter zu investieren. Zu einem späteren Finanzierungszeitpunkt sind<br />

mehr Informationen verfügbar und eine Entscheidung über eine Weiterführung der Investition kann<br />

genauer getroffen werden. Zweitens wird das Kapital in Start-ups oft <strong>für</strong> Forschung und Entwicklung<br />

verwendet. Das so aufgebaute Know-how kann zu zusätzlichen Cash Flows führen, die heute schwierig bis<br />

unmöglich sind vorherzusagen. Diese Mehrwerte werden bei der klassischen DCF-Methode nicht<br />

berücksichtigt. Abhilfe schaffen Reale Optionen. Über Binomiale Bäume oder das Black- Scholes-Modell<br />

werden solche Handlungsspielräume kapitalisiert.<br />

Neben diesen eher traditionellen Methoden existiert eine ganze Reihe von Praktikermethoden. 4 Diese sind oft<br />

nach einem Business Angel benannt und schnell und einfach anwendbar. Sie haben jedoch keine theoretische<br />

Grundlage und wurden nie empirisch überprüft.<br />

Praktiker-Methoden von Business Angels<br />

− Berkus Methode. Ein Start-up hat gemäss der Berkus Methode einen Wert zwischen einem und sechs<br />

Millionen Dollar. Gestartet wird mit 200’000$. Je nachdem ob es sich um eine gute Idee handelt, bereits ein<br />

Prototyp existiert, der Verwaltungsrat mit erfahrenen Personen besetzt ist oder bereits erste Kunden<br />

existieren, werden jeweils eine Million US Dollar hinzuaddiert. Für ein qualitativ hochwertiges Management-<br />

Team kommen ein bis zwei Millionen US Dollar dazu.<br />

− Rule of thirds. Auf eine konkrete Bewertung wird verzichtet. Da<strong>für</strong> wird vereinbart, dass je ein Drittel der<br />

Unternehmung den Gründern, dem Management und den Investoren gehören soll. Die Investition<br />

entspricht also einem Drittel des Unternehmenswerts.<br />

− Preisspannen-Methode. Die Bewertung eines vielversprechenden Start-ups sollte in einer vernünftigen<br />

Preisspanne von rund zwei bis fünf Millionen US Dollar liegen. Liegt der Preis tiefer, hat das Unternehmen<br />

2 Siehe z.B. Frei, P., 2006. Assessment and Valuation of high growth companies. Haupt Verlag, <strong>Bern</strong>.<br />

3 Siehe z.B. Jägle, A.J., 1999. Shareholder value, real options, and innovation in technology-intensive companies.<br />

R&D Management, 29, 271-287.<br />

4 Siehe z.B. Amis, D., Stevenson, H., Von Lichtenstein H., 2003. Winning Angels - Mentoren im Netzwerk des<br />

Erfolgs. Sieben Bausteine <strong>für</strong> ein erfolgreiches Risiko-Investment. Signum Wirtschaftsverlag, Wien<br />

Lukas André 78

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