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Download - Institut für Finanzmanagement - Universität Bern

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Bewertung und Selektion von Start-ups<br />

Zusammenfassung, Diskussion und Ausblick<br />

der Business Angel angewendet. Die Anwendung von Sensitivitätsanalysen gehört bei den<br />

Venture Capitalisten zum Standard. Nicht so bei den Business Angel. Nur 64% der Business<br />

Angel analysieren die Sensitivität eines Bewertungsergebnisses.<br />

7.2 Diskussion und Ausblick<br />

Die Auswertung zeigt eine deutliche Präferenz von marktbasierten Bewertungsansätzen<br />

gegenüber DCF. In den Interviews wurde oft argumentiert, dass eine DCF-Bewertung zu<br />

umständlich sei, die Annahmen schwierig zu treffen seien und ein Aufsummieren von Cash<br />

Flows tendenziell zu einer Überbewertung des Unternehmens führen würde. Aus<br />

akademischer Sicht sprechen dagegen viele Punkte <strong>für</strong> die Anwendung der Discounted Cash<br />

Flow-Methode.<br />

Marktbasierte Ansätze sind zwar wesentlich einfacher anzuwenden, sie haben jedoch einen<br />

Nachteil. Als Black-Box-Modelle liefern sie einen Unternehmenswert, der von einem<br />

Aussenstehenden nicht validiert werden kann. Der Wert hängt hauptsächlich davon ab,<br />

welches Unternehmen bzw. welcher Branchendurchschnitt als Referenz verwendet wird. Für<br />

eine korrekte Bewertung müssen nach Theorie zwei Prämissen erfüllt sein. Erstens muss diese<br />

Referenz in der Finanzstruktur, dem Risiko und den Wachstumsaussichten dem zu<br />

bewertenden Unternehmen entsprechen. 92% der Venture Capitalisten nutzen unter anderem<br />

börsenkotierte Unternehmen als Referenz. Diese sind sehr schwer mit einem Start-up<br />

vergleichbar.<br />

Zweitens muss der Unternehmenswert der Referenz auch dem wahren Wert entsprechen.<br />

Bei Unternehmen, die öffentlich gehandelt werden, kann davon ausgegangen werden, dass<br />

dies zutrifft. Werden dagegen Daten aus Mergers und Acquisitions hinzugezogen, so können<br />

andere Faktoren den Kaufpreis beeinflusst haben (z. B. erwartete Synergien). Für den<br />

Bewerter sind M&A-Daten ex post nicht auf eine Verzerrung hin überprüfbar.<br />

DCF auf der anderen Seite benötigt eine Vielzahl von Annahmen, die oft schwer zu<br />

bestimmen sind. Der Vorteil liegt aber darin, dass die Annahmen <strong>für</strong> einen Dritten sichtbar<br />

sind und je nach eigenen Vorstellungen angepasst werden können. Eine DCF-Bewertung<br />

sollte aber immer mit einer Sensitivitätsanalyse verbunden werden. Das Resultat ist ein<br />

Wertbereich. Auf welchen Wert man sich schliesslich innerhalb des Wertebereichs einigt, ist<br />

Verhandlungssache.<br />

Lukas André 63

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