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Download - Institut für Finanzmanagement - Universität Bern

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Bewertung und Selektion von Start-ups<br />

Auswertung<br />

VC-Gesellschaften und Business Angel haben übereinstimmend die marktbasierten Ansätze<br />

an die erste Stelle gewählt. Rang 1 belegt der Vergleich mit ähnlichen Transaktionen gefolgt<br />

vom Vergleich mit ähnlichen Unternehmen. In der absoluten Benotung dieser beiden<br />

Methoden unterscheiden sich die Investorengruppen jedoch signifikant. Vergleichbare<br />

Transaktionen werden durch die Business Angel mit 3.60 fast einen Punkt tiefer bewertet als<br />

durch die Venture Capital-Gesellschaften (4.55). Das gleiche Bild zeigt sich bei<br />

Marktvergleichsmethoden. Mit 3.56 ist die Punktzahl bei Business Angel um 0.94 tiefer als<br />

die Note von 4.50 der VC-Gesellschaften.<br />

Auf Platz 3 folgt die VC-Methode mit einer Bewertung von 4.17 (Venture Capital-<br />

Gesellschaften) respektive 2.92 (Business Angel). Die Differenz von 1.25 ist wiederum<br />

statistisch signifikant.<br />

Ebenfalls signifikant höher wurden bei den Venture Capital-Gesellschaften die beiden Cash-<br />

Flow-basierten Ansätze „Internal Rate of Return“ (3.33, Rang 4) und „Discounted Cash<br />

Flow-Methode“ (3.22, Rang 5) bewertet. Bei den Business Angel belegen diese Methoden nur<br />

Rang 6 („Internal Rate of Return“, Wert 2.85) und 7 (Discounted Cash Flow-Methode,<br />

Wert 2.83).<br />

In den vordersten Rängen spielt zudem die Ex-Post- / Pre-VC-Valuation eine Rolle. Sie belegt<br />

mit 2.86 bei den Business Angel den Platz 5, bei den VC-Gesellschaften mit 3.33 Rang 6. Die<br />

restlichen Methoden folgen etwas abgeschlagen auf den weiteren Rängen.<br />

Wichtiger <strong>für</strong> Business Angels als <strong>für</strong> Venture Capitalisten sind nur die Ertragswertmethode<br />

sowie die Praktikermethoden von Business Angel (wie Rule of thirds, Berkus-Methode,<br />

Meier-Methode oder Morbitzer-Methode). Mit einer durchschnittlichen Bewertung von 1.93<br />

wurden die Praktikermethoden aber selbst von den Business Angel als „weniger wichtig“<br />

beurteilt. Das Problem dieser Methoden scheint zu sein, dass sie eine zu starke Vereinfachung<br />

vornehmen. Sie sind in der Struktur kaum anpassbar und gehen zu wenig auf die<br />

Individualität eines einzelnen Start-ups ein. Damit sind sie in den seltensten Fällen<br />

anwendbar. Als die Interviewpartner gefragt wurden, wie sie denn nach Gefühl (ohne<br />

Bewertungsmethoden) ein Unternehmen bewerten, wurden jedoch viele ähnliche Ansätze<br />

genannt. Die Investoren, insbesondere Business Angel, verwenden also durchaus verwandte<br />

Ansätze. Dabei kommen aber sehr viele implizite Erfahrungswerte zum Zug. Solche<br />

impliziten Erfahrungswerte lassen sich nicht in eine „Bewertungsmethode“ abstrahieren.<br />

Deshalb schlägt der Versuch, eine solche allgemein gültige Methode zu entwickeln, auch fehl.<br />

Lukas André 51

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