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Download - Institut für Finanzmanagement - Universität Bern

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Bewertung und Selektion von Start-ups<br />

Vorangehende Empirie<br />

Bewertungs- und Selektionsprozess je nach Land aufgrund des Entwicklungsstandes des<br />

Venture Capital-Marktes sowie der Unternehmenskultur unterscheidet.<br />

Die Informationsgewinnung zur Beurteilung eines Unternehmens wird allgemein als<br />

schwierig betrachtet, weil die Unternehmen nicht an einer Börse gelistet und damit auch keine<br />

öffentlichen Informationen verfügbar sind. Als wichtigste Informationsquelle werden<br />

übereinstimmend in allen Ländern eigene Due Dilligence-Reports genannt. Weiter von<br />

Bedeutung sind Business Pläne, Finanzrechnungen und Informationen zum Management.<br />

Dabei zeigen sich Unterschiede zwischen dem finanzorientierten Kontinentaleuropa und dem<br />

geschäftsorientierten angelsächsischen Raum. Finanzrechnungen sind in Kontinentaleuropa<br />

wichtiger als im angelsächsischen England und den USA. In den USA wird da<strong>für</strong> ein höherer<br />

Wert auf Interviews mit dem Management gelegt.<br />

Die unterschiedlichen Studien kommen zum gemeinsamen Schluss, dass die Wahl einer<br />

bestimmten Bewertungsmethode im Wesentlichen durch den Entwicklungsstand des Venture<br />

Capital-Marktes beeinflusst wird. In einem entwickelten Finanzmarkt lassen sich einfacher<br />

Marktvergleiche anstellen. Deshalb sind in diesen Ländern Multiples die vorherrschende<br />

Bewertungsmethode. In weniger entwickelten Märkten wird dagegen eher die Discounted<br />

Cash Flow-Methode angewendet.<br />

Tabelle 3 bietet einen Überblick über die wichtigsten Studien. Es werden die untersuchten<br />

Länder sowie die wichtigsten Ergebnisse zur Wahl von Informationsquellen und<br />

Bewertungsmethoden dargestellt.<br />

Für die Schweiz wurde keine umfassende Studie gefunden. Birrer (2002) hat einen einzelnen,<br />

führenden Schweizer Venture Capitalisten nach seinen Entscheidkriterien befragt. Er kommt<br />

dabei zum Schluss, dass die Unique Selling Proposition das wichtigste Kriterium ist, gefolgt<br />

vom Marktpotenzial. Der Selektionsprozess ist jedoch mehrstufig und die Wichtigkeit der<br />

Kriterien verändert sich entsprechend dem Prozessstadium. Kriterien, die den Markt betreffen<br />

sind zu Beginn sehr wichtig. Später verschiebt sich der Fokus in Richtung finanzieller<br />

Faktoren und damit der Bewertung.<br />

Lukas André 25

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