22.05.2014 Aufrufe

gwf Wasser/Abwasser IT-Branchenlösungen für die Wasserwirtschaft (Vorschau)

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Porträt<br />

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NETZWERK WISSEN<br />

|<br />

entwickelt und das nehmen sich<br />

unsere Staatsvertreter zu Herzen.<br />

<strong>gwf</strong>: Wie ist momentan der Status<br />

Quo auf dem Campus?<br />

Knapp: Der Campus wird zurzeit geplant.<br />

Innerhalb der nächsten zwei<br />

Monate wird mit den Bau begonnen.<br />

<strong>gwf</strong>: Und wie sehen <strong>die</strong> nächsten<br />

Schritte <strong>für</strong> <strong>die</strong> nähere Zukunft aus?<br />

Knapp: Als erstes wird das schönste<br />

und wichtigste Gebäude, das schon<br />

vor neunzig Jahren auf dem Mississippi<br />

gestanden hat, auf dem alten baufälligen<br />

„City Dock“ wiederhergestellt.<br />

Hier wird das Water Institute einziehen.<br />

Wenn Besucher durch Baton Rouge<br />

über <strong>die</strong> Mississippi Brücke fahren [auf<br />

einer US-Autobahn zwischen California<br />

und Florida, Anm. d. Red.], werden<br />

sie eine schöne, neue Forschungseinrichtung<br />

sehen. <strong>Wasser</strong>forschung<br />

auf dem <strong>Wasser</strong> sozusagen. Zeitgleich<br />

baut <strong>die</strong> Staatsuniversität Louisiana<br />

ein physikalisches Flussmodell auf<br />

dem Water Campus.<br />

<strong>gwf</strong>: Dieses und das geplante River<br />

Modeling Center entstehen nach dem<br />

Vorbild von Deltares, einem unabhängigen,<br />

niederländischen Forschungsinstitut.<br />

Gibt es Kontakte zu weiteren<br />

weltweiten Forschungseinrichtungen?<br />

Knapp: Seit Orkan Katrina haben<br />

Ingenieure und Wissenschaftler aus<br />

vielen Ländern, aber besonders aus<br />

den Niederlanden mit Louisianas<br />

Küstenschutzamt und anderen Einrichtungen<br />

zusammengearbeitet.<br />

Gemeinsam wurden Ideen und<br />

Forschungsergebnisse geschaffen,<br />

<strong>die</strong> nun in Louisiana und am Water<br />

Campus weiterentwickelt und umgesetzt<br />

werden können.<br />

<strong>gwf</strong>: Existiert konkret ein Netzwerk,<br />

auf das zurückgegriffen werden kann?<br />

Knapp: Die BRAC ist eine Handelskammer<br />

und unser Ziel ist es, Ingenieure<br />

und Wissenschaftler einzuspannen.<br />

Wir arbeiten mit Deltares<br />

in den Niederlanden und suchen<br />

weitere Partner. Das Water Institute<br />

selbst unterhält Partnerschaften mit<br />

anderen Forschungseinrichtungen.<br />

<strong>gwf</strong>: Die Projektverantwortlichen planen,<br />

Wissenschaftler und Stu<strong>die</strong>rende<br />

aus aller Welt auf den Campus zu holen.<br />

Wie sollen ausländische Forscher <strong>für</strong><br />

den Standort begeistert werden?<br />

Knapp: Auf dem Water Campus<br />

werden Wissenschaftler und Studenten<br />

an sehr spezifischen, aber<br />

dennoch globalen Problemen<br />

arbeiten, besonders im Gebiet des<br />

Küstenschutzes. Die Möglichkeiten,<br />

<strong>die</strong> dazu gerade das physikalische<br />

Flussmodell der LSU bietet, wird<br />

ausländische Forscher anziehen.<br />

<strong>gwf</strong>: Der Water Campus ist angedacht<br />

als Langzeitprojekt im Rahmen<br />

eines 50-jährigen Masterplans zum<br />

Küstenschutz. Wie sehen <strong>die</strong> langfristigen<br />

Ziele aus?<br />

Knapp: Das langfristige Ziel ist einfach:<br />

Wir müssen unser Küstenland<br />

retten. Die Situation bei uns stellt sich<br />

ähnlich dar wie in den Niederlanden:<br />

Wenn wir nicht handeln, werden wir<br />

unser Land verlieren. Dort aber erzeugen<br />

wir unseren Lebensunterhalt beispielsweise<br />

durch Fischerei und Ölindustrie.<br />

Vieles, worauf unser Staat angewiesen<br />

ist – Kultur, Nahrung und<br />

Arbeitsplätze –, kommt aus Südlouisiana.<br />

Im Laufe der Zeit werden wir auf<br />

dem Water Campus Wissenschaft der<br />

Spitzenklasse etablieren.<br />

Zur Person<br />

<strong>gwf</strong>: Zum Abschluss <strong>die</strong> Frage: Wann,<br />

schätzen Sie, kann <strong>die</strong> praktische<br />

Forschungsarbeit auf dem Campus<br />

aufgenommen werden?<br />

Knapp: Das Water Institute of the<br />

Gulf existiert ja schon. Es befindet<br />

sich zurzeit in einem Übergangsgebäude<br />

und hat bereits mit der<br />

praktischen Forschungsarbeit begonnen.<br />

In zwei bis drei Jahren wird<br />

das Water Institute seine neuen<br />

Räumlichkeiten auf dem Water<br />

Campus beziehen können.<br />

<strong>gwf</strong>: Herr Knapp, vielen Dank <strong>für</strong> das<br />

Gespräch.<br />

Seit April 2008 führt Adam Knapp <strong>die</strong> Geschäfte<br />

der Baton Rouge Area Chamber (BRAC), einer<br />

lokalen Industrie- und Handelskammer in der<br />

Hauptstadt Louisianas. Der Präsident und CEO<br />

blickt auf lang jährige Tätigkeiten im Bereich wirtschaftliche<br />

Entwicklung innerhalb der Regierung<br />

von Louisiana zurück. Als stellvertretender Direktor<br />

der Louisiana Recovery Authority war er zum Beispiel maßgeblich<br />

am Aufbau einer Einheit beteiligt, <strong>die</strong> sich mit den Auswirkungen<br />

der Hurrikane Katrina und Rita beschäftigt.<br />

Für <strong>die</strong> Arbeit auf dem Water Campus sucht <strong>die</strong> BRAC langfristig<br />

Ingenieurbüros, <strong>die</strong> sich auf Küstenschutz spezialisiert haben, sich auf<br />

dem Water Campus ansiedeln und mit den bisherigen Partnern auf<br />

dem Campus zusammenarbeiten möchten. Dabei kann sich Knapp,<br />

der selbst unter anderem an der Julius-Maximilians-Universität in<br />

Würzburg stu<strong>die</strong>rt hat, auch vorstellen, <strong>die</strong> Kontakte zu deutschen<br />

Forschungseinrichtungen und Universitäten auszubauen.<br />

Wegen Hurrikane<br />

Katrina brach in<br />

New Orleans der<br />

Deich des Kanals<br />

an der 17 th Street<br />

(unten links).<br />

Dieser Deichbruch<br />

war da<strong>für</strong><br />

verantwortlich,<br />

dass ein Großteil<br />

der Stadt komplett<br />

unter<br />

<strong>Wasser</strong> stand.<br />

© AP Photo/U.S. Coast<br />

Guard, Petty Officer<br />

2nd Class Kyle Niemi<br />

Mai 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 611

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