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gwf Wasser/Abwasser IT-Branchenlösungen für die Wasserwirtschaft (Vorschau)

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<strong>Abwasser</strong>behandlung | FACHBERICHTE |<br />

und etwa 450 µg/L Zn. Die gelösten Anteile liegen jeweils<br />

deutlich darunter. Für <strong>die</strong>se beiden Stoffe ist zudem im<br />

Entwurf der Mantel-V im Vergleich zur BBodSchV eine<br />

deutliche Verschärfung der Prüf- bzw. Grenzwerte angesetzt<br />

(siehe Tabelle 1), <strong>die</strong> möglicherweise bei zukünftigen<br />

Versuchen berücksichtigt werden muss.<br />

2.2 Eisen, Natrium und Calcium<br />

Weitere aufkommensrelevante Kationen im Straßenabfluss<br />

sind Eisen, Natrium (Na) und Calcium (Ca). Dabei<br />

liegt frisch korro<strong>die</strong>rtes Eisen partikulär vor und kann<br />

somit durch Sedimentation entfernt werden [6, 15]. Da<br />

einige der vom DIBt zugelassenen und auf dem Markt<br />

erhältlichen Substrate eisenhaltig sind und das Eisen bei<br />

<strong>die</strong>sen Anlagen <strong>für</strong> <strong>die</strong> stoffliche Rückhalteleistung<br />

entscheidend ist, würde <strong>die</strong> Berücksichtigung von Eisen<br />

bei <strong>die</strong>sen Untersuchungen zu ungleichen Versuchsbedingungen<br />

führen, weshalb aus versuchspraktischen<br />

Erwägungen darauf verzichtet wurde.<br />

Die Einflüsse von Natrium und Calcium auf das<br />

Standzeitverhalten werden durch <strong>die</strong> Berücksichtigung<br />

von chloridischen Auftausalzen (Straßenwinter<strong>die</strong>nst)<br />

untersucht, wodurch auch der in Tabelle 2 aufgeführte<br />

Spitzenwert von Chlorid (Cl) berücksichtigt wird. NaCl<br />

ist das in Deutschland am häufigsten verwendete Auftausalz<br />

[16]. Außerdem wird in <strong>die</strong>sem Vorhaben zusätzlich<br />

das zweiwertige Calcium neben dem einwertigen<br />

Natrium abgebildet. Die Berücksichtigung von Calcium<br />

bildet nicht nur einen möglichen Anteil im auf den Straßen<br />

ausgebrachten Feuchtsalz (Calciumchlorid (CaCl 2 )) ab,<br />

sondern auch den Abrieb der Fahrbahnoberfläche,<br />

welcher zusammen mit den örtlichen Gegebenheiten<br />

den Calciumeintrag in situ darstellt.<br />

3. Darstellung des neu entwickelten<br />

Laborverfahrens<br />

3.1 Versuchsaufbau<br />

Bei den Standzeitversuchen werden <strong>die</strong> zu untersuchenden<br />

Rinnensysteme mit Originalbreite und einer Baulänge<br />

von 0,50 m bzw. 1,00 m im Versuchsmodell verwendet. Die<br />

Einfüllhöhen, <strong>die</strong> Substratmengen sowie <strong>die</strong> Einbringverfahren<br />

entsprechen den Angaben der Einbauanleitungen<br />

der Hersteller. Die Rinnen selbst werden mithilfe einer Beregnungsanlage<br />

über 625 Edelstahlkanülen (Durchmesser<br />

0,90 mm) beschickt, <strong>die</strong> an einer quadratischen, geschlossenen<br />

Acrylwanne mit einer Kantenlänge von 1 m oberhalb<br />

der Hersteller systeme befestigt sind. In der Wanne befindet<br />

sich ein unter Druck stehendes <strong>Wasser</strong>reservoir, welches<br />

mittels einer Pumpe über den Vorlagebehälter gespeist<br />

wird. Die Beregnungsintensität wird über den Durchfluss<br />

der Pumpe sowie den <strong>Wasser</strong>druck im <strong>Wasser</strong>reservoir<br />

gesteuert, über das Schwebekörper-Durchflussmessgerät<br />

bestimmt und über <strong>die</strong> Waage kontrolliert (Bild 1).<br />

Bei <strong>die</strong>sem Versuchsaufbau werden <strong>die</strong> Rinnen sowohl<br />

direkt von oben als auch über Edelstahlbleche seitlich mit<br />

dem Beschickungswasser beaufschlagt (Bild 2).<br />

Bild 1. Versuchsaufbau <strong>für</strong> Rinnensysteme – Fließbild.<br />

Bild 2. Versuchsaufbau <strong>für</strong> Rinnensysteme – Ansicht der Beregnungsanlage,<br />

der beiden Edelstahlbleche sowie in der Mitte unten <strong>die</strong> beiden<br />

hintereinander angeordneten Rinnenkörper (Doppelbestimmung).<br />

Das bei <strong>die</strong>sen Versuchen verwendete Beschickungswasser<br />

besteht aus deionisiertem <strong>Wasser</strong>, welches<br />

künstlich mit den aufkommensrelevanten Schwermetallen<br />

Zink und Kupfer angereichert wird. Die beiden<br />

Schwermetalle werden in Kombination als gut lösliche<br />

Nitrat-Salze zugegeben, damit <strong>die</strong> Wechselwirkungen<br />

zwischen beiden Schwermetallen und den jeweiligen<br />

Substraten zeitgleich untersucht werden können, wobei<br />

<strong>die</strong> in den Chemikalien enthaltenen Anionen keinen<br />

Einfluss auf <strong>die</strong> Funktionsweise der Substrate haben. Die<br />

elektrische Leitfähigkeit (LF) des deionisierten <strong>Wasser</strong>s<br />

ohne Zusätze beträgt ca. 1 µS/cm. Der pH-Wert der Lösung<br />

wird mit Salpetersäure auf pH 4,8 bis pH 5,1 eingestellt,<br />

damit <strong>die</strong> beiden Schwermetalle vollständig gelöst<br />

vorliegen. Es wird kein Puffer hinzugegeben, damit sich<br />

der pH-Wert des <strong>Wasser</strong>s in der Anlage entsprechend den<br />

darin vorherrschenden Bedingungen zügig ver ändern<br />

kann. Somit können <strong>die</strong> substratspezifischen Wirkungsmechanismen<br />

zum Rückhalt von Kupfer und Zink, zu denen<br />

<strong>die</strong> Adsorption, der Ionenaustausch sowie <strong>die</strong> Fällung<br />

mit Filtration gehören, realitätsnah abgebildet werden.<br />

Die auf den Anschluss befestigter Verkehrsflächen<br />

bezogenen, gelösten Jahresfrachten von 135 mg/m² Zn<br />

und 15,5 mg/m² Cu werden entsprechend der Modell-<br />

Mai 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 633

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