gwf Wasser/Abwasser IT-Branchenlösungen für die Wasserwirtschaft (Vorschau)
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| FACHBERICHTE<br />
|<br />
<strong>Abwasser</strong>behandlung<br />
Bild 3. Versuchsdurchführung<br />
–<br />
Darstellung<br />
der einzelnen<br />
Teile.<br />
dimensionierung als gelöste Gesamtfrachten auf <strong>die</strong> zu<br />
untersuchenden Anlagen aufgebracht und beruhen auf<br />
folgenden Annahmen: Für <strong>die</strong> Berechnung der gelösten<br />
Frachten <strong>für</strong> Zink und Kupfer wurden <strong>die</strong> im DIBt-Verfahren<br />
verwendeten Schwerpunktkonzentrationen herangezogen,<br />
welche aus einer umfangreichen Literaturstu<strong>die</strong><br />
festgelegt wurden und mit den eigenen Literaturrecherchen<br />
(siehe Tabelle 2) sehr gut überein stimmen<br />
[18]. Die <strong>für</strong> <strong>die</strong> Versuche verwendeten gelösten Anteile<br />
der Schwerpunktkonzentrationen liegen bei ca. 200 μg/L Zn<br />
und bei etwa 23 μg/L Cu. Diese spiegeln somit <strong>die</strong> Konzentrationen<br />
typischer Verkehrsflächenabflüsse wider,<br />
lassen jedoch keine Unterscheidung nach durchschnittlicher<br />
täglicher Verkehrsstärke (DTV), Nutzung der Fläche<br />
sowie weiteren Faktoren zu. Die Abflussannahme beruht<br />
auf Auswertungen der Niederschlagsstation Mühldorf<br />
am Inn in Bayern durch das LfU [19]. An <strong>die</strong>ser Station<br />
betrug <strong>die</strong> langjährige mittlere Niederschlagshöhe<br />
888 mm und der Jahresabflussbeiwert lag bei 0,76. Das<br />
Ergebnis wird in Zulassungsverfahren <strong>für</strong> Niederschlagswasserbehandlungsanlagen<br />
als Worst-Case-Szenario<br />
fachlich anerkannt.<br />
Für <strong>die</strong> Berechnung der gelösten Gesamtfrachten<br />
werden <strong>die</strong> maximale Anschlussfläche und <strong>die</strong> vom Hersteller<br />
angegebene Standzeit der Anlage verwendet. Außerdem<br />
erfolgt <strong>die</strong> Skalierung der Gesamtfrachten auf das<br />
im Modell anteilig verwendete Substratvolumen linear.<br />
3.2 Versuchsdurchführung<br />
Das entwickelte Verfahren gliedert sich in drei Teile, welche<br />
in Bild 3 dargestellt sind und in <strong>die</strong>sem Kapitel erläutert<br />
werden.<br />
Im Teil 1 der Versuchsdurchführung wird eine Vorbelastung<br />
mit einer Fracht von (n-1) Jahren aufgebracht,<br />
wobei n <strong>für</strong> <strong>die</strong> vom Hersteller angegebene Standzeit<br />
der Anlage in Jahren steht. Abhängig von den aufzubringenden<br />
Zink- und Kupferfrachten werden <strong>für</strong> <strong>die</strong>sen<br />
Versuchsteil <strong>Wasser</strong>mengen zwischen 35 L und<br />
120 L verwendet, wodurch sich <strong>für</strong> jedes Versuchsmodell<br />
spezifische Schwermetallkonzentrationen im<br />
Vorlagebehälter ergeben. Bei den auf <strong>die</strong>se Weise gewählten<br />
<strong>Wasser</strong>mengen liegen <strong>die</strong> Konzentrationen bei<br />
allen Vorbelastungsversuchen in vergleichbarer Größenordnung<br />
vor. Aus jeder Vorlage wird eine Probe entnommen<br />
und analysiert, um <strong>die</strong> Soll-Konzentrationen<br />
zu überprüfen. Die Durchführung von Teil 1 erfolgt <strong>für</strong><br />
alle Systeme gleich. Dabei werden (n-1) Jahre als Vorbelastung<br />
mit einer Regenspende von 10 L/(s·ha) aufgebracht.<br />
Der Ablauf wird bei allen Versuchen komplett<br />
in einem entsprechend großen Behälter aufgefangen.<br />
Nach einem Durchgang der Vorlage werden <strong>die</strong> darin<br />
enthaltenen Ablaufmischkonzentrationen an Zink und<br />
Kupfer mit einem photometrischen Küvetten-Schnelltest<br />
bestimmt, dessen Genauigkeit und Bestimmungsgrenzen<br />
in <strong>die</strong>sem Fall ausreichend sind. Gegebenenfalls<br />
wird der Ablauf weitere Male unter gleichen Bedingungen<br />
durch das Versuchsmodell gepumpt, bis<br />
mindestens 90 % von jeder der beiden Schwermetallfrachten<br />
in der Anlage zurückgehalten wurden. Abschließend<br />
werden zwei Ablaufmischproben entnommen<br />
und mittels AAS analysiert.<br />
Beim Teil 2 werden <strong>die</strong> Schwermetallfrachten des n-ten<br />
Jahres aufgebracht, welche somit <strong>die</strong> Frachten eines<br />
Jahres darstellen. Die Durchführung erfolgt analog zu<br />
den Wirksamkeitsprüfungen im DIBt-Verfahren unter<br />
Verwendung des mit (n-1) Jahren vorbelasteten Modells.<br />
Die berechnete n-te Jahresfracht wird in drei gleich große<br />
Frachtportionen aufgeteilt, <strong>die</strong> in jeweils einer Teilregenspende<br />
auf das Versuchsmodell aufgebracht werden. Die<br />
drei Teilregenspenden betragen 2,5 L/(s·ha), 6,0 L/(s·ha)<br />
Mai 2014<br />
634 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>