gwf Wasser/Abwasser IT-Branchenlösungen für die Wasserwirtschaft (Vorschau)
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<strong>Abwasser</strong>behandlung | FACHBERICHTE |<br />
Nachteile<br />
Betriebshinweise<br />
• Konkurrenzadsorption,<br />
Verdrängungsprozess unterschiedlicher<br />
adsorbierbarer Stoffe<br />
• landwirtschaftliche Schlammverwertung<br />
nicht mehr möglich<br />
• Reaktivierung der Kohle nicht möglich<br />
• hoher Steuerungs- und Regelungsaufwand<br />
(Dosierung, Kontrolle)<br />
• Art der Dosierung → gravimetrische<br />
Dosierung wird empfohlen<br />
• mehr Schlammanfall durch PAK<br />
• Feststoffeintrag in nachgeschaltetem<br />
Filter kann sich erhöhen<br />
• PAK-Dosierung beeinflusst Wirkungsgrad<br />
der Filtration<br />
• PAK kann abrasiv wirken<br />
• geringer Eiseneinsatz kann zur Entstabilisierung<br />
der PAK-Partikel führen<br />
• Zugabe von FM/FHM beeinflusst<br />
Feststoffeigenschaften<br />
• Rückführung der Überschusskohle<br />
• Art und Weise der Adsorbensführung<br />
und der Dosierstelle beeinflussen<br />
<strong>die</strong> Reinigungsleistung<br />
• Aktivkohlesorte und Beladungszustand<br />
beeinflussen Wirkungsgrad<br />
• weitestgehende Entnahme von<br />
Suspensa im Kläranlagenablauf<br />
<strong>für</strong> Filterbetrieb vorteilhaft<br />
(Vorfiltration notwendig)<br />
• großtechnische Betriebserfahrungen<br />
derzeit nur im<br />
<strong>Wasser</strong>werksbereich<br />
• Entsorgung der GAK<br />
• Filterrückspülung in bestimmten<br />
Intervallen notwendig<br />
• Filteraustausch regelmäßig notwendig<br />
• zu hohe Filtergeschwindigkeiten<br />
können zu Feststoffdurchbrüchen<br />
führen<br />
• lange Laufzeiten können <strong>die</strong> Filterwirkung<br />
positiv beeinflussen<br />
• geringer Rest-BSB im Filterzulauf<br />
ist vorteilhaft<br />
• Oxidation von Ammonium zu Nitrit<br />
kann <strong>die</strong> Eliminationsleistung des<br />
Filters beeinflussen<br />
• Betriebsweise der Luft- und <strong>Wasser</strong>spülung<br />
(Reinigung <strong>für</strong> Filter) beeinflussen<br />
den Austrag von Biomasse<br />
• apparativ höherer Aufwand<br />
(Verfahrenstechnik)<br />
• Alkalinität beeinflusst Ozonstabilität<br />
• Carbonat und Bicarbonat sowie<br />
Huminstoffe gelten als Radikalfänger<br />
und reduzieren <strong>die</strong> Wirksamkeit der<br />
Hydroxylradikale<br />
• wahrscheinlich höherer Steuerungsund<br />
Regelungsaufwand (Dosierung,<br />
Kontrolle)<br />
• hydraulische Aufenthaltszeit<br />
beeinflusst <strong>die</strong> Reaktionskinetik<br />
der analysierten Substanzen<br />
• sehr starker Entfärbungsprozess<br />
• Berücksichtigung der <strong>Wasser</strong>matrix und<br />
ihrer Schwankungen ist unverzichtbar<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Steuerung und Regelung einer<br />
Ozonanlage <strong>für</strong> kommunales <strong>Abwasser</strong><br />
• Nitritgehalt erhöht den Ozonbedarf,<br />
vollständige Nitrifikation ist daher<br />
vorteilhaft<br />
• Alkalinität beeinflusst den Zerfall<br />
von Ozon, je niedriger desto instabiler<br />
ist Ozon<br />
• Nachgeschaltete Stufe wird empfohlen<br />
(Abbau reaktiver Oxidationsprodukte)<br />
• Sicherheitsvorkehrungen (Raumluftüberwachung<br />
etc.) notwendig<br />
Dimensionierung der Filteranlage relativ schnell und mit<br />
wenig Aufwand das Filtermaterial der Filterzellen durch GAK<br />
ausgetauscht werden. Das zu verwendende GAK-Produkt ist<br />
von großer Bedeutung und sollte durch vorangehende<br />
Adsorptionsversuche mit der örtlich vorliegenden <strong>Abwasser</strong>matrix<br />
aus gewählt werden. Bei der Auswahl der GAK<br />
sollten unter Berücksichtigung der Qualitätsmerkmale <strong>die</strong><br />
Er fahrungen des Lieferanten miteinbezogen werden.<br />
5. Weitere Vorgehensweise<br />
Die Ergebnisse des Projektes „Bewertung vorhandener<br />
Technologien <strong>für</strong> <strong>die</strong> Elimination anthropogener Spurenstoffe<br />
auf kommunalen Kläranlagen“ sollen in ein Pilotprojekt<br />
zur vierten Reinigungsstufe einfließen. Dabei<br />
sollen <strong>die</strong> technische Machbarkeit und der Nutzen einer<br />
vierten Reinigungsstufe beispielhaft auf einer geeigneten<br />
bayerischen Kläranlage erprobt werden. Es soll gezeigt<br />
werden, in welchem Umfang und mit welchem Aufwand<br />
Spurenstoffe durch eine vierte Reinigungsstufe<br />
reduziert werden können und wie sich <strong>die</strong>s auf <strong>die</strong><br />
Gewässerqualität auswirkt. Im Sinne der bayerischen<br />
Strategie zum Umgang mit Mikroverunreinigungen soll<br />
das Pilotprojekt an einem Gewässer mit sensiblen<br />
wasserwirtschaftlichen Verhältnissen durchgeführt<br />
werden. Es ist vorgesehen, das Projekt wissenschaftlich<br />
bezüglich Effektivität, Kosten und Betrieb zu begleiten.<br />
Literatur<br />
[1] Letzel, T.: Arzneimittel im Gewässer – Bilanzierung der Belastung<br />
am Beispiel des Schmerzmittels Diclofenac. Mitt.<br />
Umweltchem. Ökotox., 2007.<br />
[2] Ternes, T. and Joss, A.: Human Pharmaceuticals, Hormones<br />
and Fragrances – The challenge of micropollutants in urban<br />
water management. IWA Publishing, London, New York, 2006.<br />
[3] DWA: Anthropogene Spurenstoffe im <strong>Wasser</strong>kreislauf –<br />
Arzneistoffe, Themenband. DWA, Hennef, 2008, ISBN:<br />
978-3-940173-74-4.<br />
[4] Abegglen, C.: Spurenstoffe eliminieren, Kläranlagentechnik:<br />
Eawag-News, Anthropogene Spurenstoffe im <strong>Wasser</strong>-Effekte<br />
− Risiken – Maßnahmen, 67d, Juni 2009, S. 25–27.<br />
[5] DWA: DWA-Positionspapier „Anthropogene Spurenstoffe im<br />
Gewässer“. DWA, Hennef, 2010.<br />
[6] EUROPÄISCHE KOMMISSION: Vorschlag <strong>für</strong> eine RICHTLINIE<br />
DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES zur<br />
Änderung der Richtlinien 2000/60/EG und 2008/105/EG in<br />
Bezug auf prioritäre Stoffe im Bereich der <strong>Wasser</strong>politik<br />
2011/0429 (COD); http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/site/<br />
de/com/2011/com2011_0876de01.pdf<br />
[7] GFA – Gesellschaft zur Förderung der <strong>Abwasser</strong>technik e. V.: <strong>Wasser</strong>rahmenrichtlinie:<br />
Liste prioritärer Stoffe erweitert, Mitteilung<br />
im Nachrichtenarchiv unter: www.gfa-news.de, Stand Juli 2013.<br />
[8] Klasmeier, J., Kehrein, N., Berlekamp, J. und Matthies, M.:<br />
Mikroverunreinigungen in oberirdischen Gewässern: Ermittlung<br />
des Handlungsbedarfs bei kommunalen Klär anlagen.<br />
Abschlussbericht im Auftrag des LfU‘s, Osnabrück, 1. November<br />
2011.<br />
Mai 2014<br />
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