gwf Wasser/Abwasser IT-Branchenlösungen für die Wasserwirtschaft (Vorschau)
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<strong>Abwasser</strong>behandlung | FACHBERICHTE |<br />
••<br />
Chemisch-physikalische Parameter (Zulauf und<br />
Ablauf) bzw. <strong>Abwasser</strong>eigenschaften,<br />
••<br />
Prozesskette und Verfahrenstechnik der vierten<br />
Reinigungsstufe,<br />
•<br />
Betriebsmittel (Art der Aktivkohle),<br />
•<br />
• Betriebsweise, Steuerung- und Regelungsstrategie,<br />
• Bemessungsparameter der vierte Reinigungsstufe<br />
(Zufluss, PAK-Dosierung, Ozondosis, Kontaktzeiten,<br />
Filtergeschwindigkeit),<br />
••<br />
Eliminationsraten <strong>für</strong> bestimmte Spurenstoffe,<br />
••<br />
Kosten (Investitionskosten, Betriebskosten),<br />
Personalaufwand,<br />
•<br />
• Beobachtungen und Besonderheiten während des<br />
Betriebes.<br />
Die Datenblätter und <strong>die</strong> detaillierten Informationen zu<br />
den untersuchten Kläranlagen können aufgrund des<br />
Datenschutzes nicht veröffentlicht werden.<br />
Abschließend erfolgten <strong>die</strong> Auswertung der gesammelten<br />
Informationen sowie <strong>die</strong> Entwicklung von<br />
Empfehlungen <strong>für</strong> eine Umsetzung auf bayerischen<br />
Kläranlagen. Für eine umfassende Bewertung wurden<br />
<strong>die</strong> Erkenntnisse und Ergebnisse aus den Forschungsprojekten<br />
(labortechnisch, halbtechnisch und großtechnisch),<br />
den Konzept- und Machbarkeitsstu<strong>die</strong>n sowie<br />
den Anlagenbesichtigungen und Betriebserfahrungen<br />
hinsichtlich folgender Kriterien zusammengefasst:<br />
••<br />
Wirtschaftlichkeit (Kostenbetrachtungen,<br />
Energieverbräuche),<br />
••<br />
Eliminationsleistung (gegenüber ausgewählten<br />
Leitsubstanzen),<br />
••<br />
Betriebsstabilität (Einflussgrößen auf <strong>die</strong><br />
Verfahrenstechnik und den Eliminationsprozess),<br />
••<br />
Anwendbarkeit (Handhabung, betrieblicher<br />
Aufwand, Sicherheitsvorkehrungen).<br />
Bei der Betrachtung und Beurteilung der Verfahren<br />
wurden unterschiedliche Einflussgrößen, wie:<br />
••<br />
<strong>Abwasser</strong>menge, hydraulische Verhältnisse und<br />
Kläranlagengröße,<br />
Rohwassercharakteristik,<br />
••<br />
Charakteristik des Einzugsgebietes,<br />
••<br />
Bauliche und infrastrukturelle Kapazitäten<br />
(Freiflächen, Becken) sowie Verfahrenstechnik,<br />
Design und Betriebsweise der Kläranlage,<br />
••<br />
Methode der Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />
(Kostenvergleich, Amortisation, Kapitalwertmethode),<br />
••<br />
Übertragbarkeit/Vergleichbarkeit der ermittelten<br />
Energieverbrauchswerte und Kostenangaben,<br />
berücksichtigt.<br />
Weiterhin wurde im Verlauf des Projektes ein allgemeines<br />
Bewertungsschema <strong>für</strong> <strong>die</strong> Verfahrensauswahl<br />
erstellt. Dieses kann insbesondere dann angewendet<br />
werden, wenn ein begründeter Handlungsbedarf hinsichtlich<br />
des Gewässerschutzes besteht und eine vierte<br />
Reinigungsstufe als „End-of-Pipe-Maßnahme“ näher<br />
betrachtet werden soll.<br />
Um bei einer Implementierung einer vierten<br />
Reinigungsstufe auf einer kommunalen Kläranlage,<br />
Aussagen und Empfehlungen <strong>für</strong> das am besten geeignete<br />
Verfahren zur Spurenstoffelimination machen zu<br />
können, muss im Vorfeld eine ganzheitliche Bestandsanalyse<br />
der Kläranlage im Zuge einer Einzelfallbetrachtung<br />
unter Berücksichtigung der anlagen- und ortsspezifischen<br />
Randbedingungen durchgeführt werden.<br />
Diese Informationen und Grundlagen bilden neben der<br />
zu definierenden Ziel- und Aufgabenstellung <strong>die</strong> Voraussetzung<br />
<strong>für</strong> eine genauere Variantenuntersuchung.<br />
So sind im Vorfeld u. a. folgende Fragen zu klären:<br />
Welche Reinigungsleistung muss erfüllt werden?<br />
Welche Substanzen sind zu eliminieren?<br />
••<br />
Ist <strong>die</strong> <strong>Abwasser</strong>abgabefreiheit ein Ziel?<br />
••<br />
Welche Kapazitäten und freie Peripherien bzw.<br />
Anlagenkomponenten können <strong>für</strong> eine zusätzliche<br />
Reinigungsstufe genutzt werden?<br />
Die Auswahl des an einem bestimmten Kläranlagenstandort<br />
geeigneten Verfahrens hängt im Wesentlichen<br />
von den vorhandenen nutzbaren Verfahrensstufen ab.<br />
Die Anlagengröße, <strong>die</strong> Kläranlageninfrastruktur und <strong>die</strong><br />
Peripherie (Leitungen, Pumpwerke, Becken etc.) sind<br />
dabei besonders zu berücksichtigen. Für bereits erprobte<br />
Verfahren (PAK) kann auf eine halbtechnische Pilotierung<br />
verzichtet werden, dennoch sind Vorversuche im<br />
Labor (Adsorptionsversuche <strong>für</strong> <strong>die</strong> Wahl der Aktivkohle)<br />
empfehlenswert. Für eine großtechnische Umsetzung<br />
einer vierten Reinigungsstufe können <strong>die</strong> Ergebnisse<br />
von Variantenuntersuchungen als entscheidende Grundlage<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Festlegung der Ausführungsprojekte herangezogen<br />
werden. Im Rahmen der Entscheidungsfindung<br />
kann <strong>die</strong> in Tabelle 2 dargestellte Bewertungsmatrix<br />
angewendet werden. Nach Abschluss des Scorings wird<br />
das Verfahren mit der höchsten Punktzahl empfohlen.<br />
Folgende Punktewertung wird vorgeschlagen:<br />
Punktewertung<br />
−−<br />
1 = schlecht<br />
−−<br />
2 = ausreichend<br />
−−<br />
3 = befriedigend<br />
−−<br />
4 = gut<br />
−−<br />
5 = sehr gut<br />
Darüber hinaus können <strong>die</strong> einzelnen Bewertungskriterien<br />
entsprechend der Zielsetzung mit einem<br />
Wichtungsfaktor versehen werden.<br />
3. Ergebnisse der Stu<strong>die</strong><br />
Beim biologischen Abbau werden <strong>die</strong> Substanzen durch<br />
Mikroorganismen biochemisch umgesetzt. Da <strong>die</strong> meisten<br />
Mikroverunreinigungen in sehr geringen Konzentrationen<br />
vorliegen, ist es unwahrscheinlich, dass sie gezielt<br />
Mai 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 651