22.05.2014 Aufrufe

gwf Wasser/Abwasser IT-Branchenlösungen für die Wasserwirtschaft (Vorschau)

  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

| FACHBERICHTE<br />

|<br />

<strong>Abwasser</strong>behandlung<br />

Ein neues Laborverfahren zur Ermittlung<br />

von Standzeiten dezentraler Anlagen<br />

zur Behandlung von Verkehrsflächenabflüssen<br />

<strong>Abwasser</strong>behandlung, Verkehrsflächenabfluss, Niederschlagswasserbehandlungsanlage,<br />

dezentral, Standzeit, Schwermetalle, Substrat<br />

Maximilian Huber, Antje Welker, Martina Dierschke, Jörg E. Drewes und Brigitte Helmreich<br />

Im Rahmen eines vom Bayerischen Landesamt <strong>für</strong><br />

Umwelt (LfU) beauftragten Forschungsvorhabens<br />

wurde ein auf Grundlage der Prüfverfahren des<br />

Deutschen Instituts <strong>für</strong> Bautechnik (DIBt) <strong>für</strong> dezentrale<br />

Niederschlagswasserbehandlungsanlagen<br />

basierendes Laborverfahren entwickelt, um realistische<br />

Standzeiten und Reinigungsleistungen sowie<br />

deren zeitliche Veränderungen in Bezug auf<br />

gelöste Schwermetalle zu ermitteln. Die Evaluierung<br />

<strong>die</strong>ses neuen Verfahrens erfolgte anhand von<br />

Laboruntersuchungen an kommerziellen Behandlungssystemen<br />

<strong>für</strong> Verkehrsflächenabflüsse, <strong>die</strong> bereits<br />

durch das DIBt zugelassen wurden, und das<br />

Ergebnis wird anhand eines Rinnensystems erläutert.<br />

Anhand <strong>die</strong>ses Verfahrens können realistische<br />

Standzeiten mit einer einheitlichen Methodik ermittelt<br />

werden, wodurch Behörden, Planern und<br />

Betreibern ein objektiverer Vergleich der Anlagen<br />

ermöglicht wird.<br />

A Novel Laboratory-Scale Test Method to Determine<br />

the Service Time of Decentralized Plants Treating<br />

Street Surface Runoff<br />

In a project initiated by the Bavarian Environment<br />

Agency (Bayerisches Landesamt <strong>für</strong> Umwelt, LfU) a<br />

laboratory-scale test method was developed to determine<br />

the service time and efficiencies to remove dissolved<br />

heavy metals in decentralized water treatment<br />

systems based on standard procedures proposed by<br />

the Deutsches Institut <strong>für</strong> Bautechnik (DIBt). This<br />

method was evaluated in the laboratory using<br />

commercial treatment systems, which have already<br />

national approvals by the DIBt for treating street<br />

surface runoff, and the results are presented for one<br />

channel system. The novel method developed during<br />

this study enables a standardised and more accurate<br />

estimation of service intervals of decentralized<br />

treatment systems and therefore provides regulatory<br />

authorities, designers and operators with a more<br />

objective basis for performance assessment.<br />

1. Einleitung<br />

In den letzten Jahren wurden zahlreiche dezentrale<br />

Behandlungsanlagen <strong>für</strong> Verkehrsflächenabflüsse entwickelt,<br />

welche eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung<br />

nach einer Prüfung durch das Deutsche Institut<br />

<strong>für</strong> Bautechnik (DIBt) erhalten können. Das Kernstück<br />

der DIBt-Zulassungsgrundsätze <strong>für</strong> Filteranlagen ist <strong>die</strong><br />

Wirksamkeitsprüfung [1]. Dabei werden <strong>die</strong> Rückhaltevermögen<br />

<strong>für</strong> Abfiltrierbare Stoffe (AFS) sowie <strong>für</strong> Mineralölkohlenwasserstoffe<br />

(MKW) an der jeweiligen Originalanlage<br />

geprüft. Der Rückhalt von Schwermetallen und<br />

<strong>die</strong> mögliche Remobilisierung der Schwermetalle durch<br />

das Auftausalz Natriumchlorid (NaCl) werden an einem<br />

verkleinerten, repräsentativen Filtermodell durchgeführt,<br />

um so wenig wie möglich schwermetallhaltiges <strong>Abwasser</strong><br />

zu produzieren. In den Zulassungsgrundsätzen werden<br />

<strong>die</strong> Prüfanordnung, <strong>die</strong> Zusammensetzung des Beschickungswassers,<br />

<strong>die</strong> Höhe und Dauer der Regenspenden<br />

sowie <strong>die</strong> Art der Probenahme, der Analytik und der<br />

Ergebnisauswertung ausführlich beschrieben. Jedoch<br />

ist bei <strong>die</strong>sem Prüfverfahren keine detaillierte Methodik<br />

zur Ermittlung einer realistischen Standzeit der Anlagen<br />

vorgesehen. Derzeit werden <strong>die</strong>se von den Herstellern<br />

mittels unterschiedlicher Verfahren (z. B. Bestimmung<br />

der Kationenaustauschkapazität oder der Adsorptionskapazität<br />

bzw. Säulenversuche) ermittelten und im Zulassungsverfahren<br />

vorgeschlagenen Standzeiten der Substrate<br />

vom DIBt, ggf. nach einer Korrektur, übernommen.<br />

Daher hat das Bayerische Landesamt <strong>für</strong> Umwelt<br />

(LfU) ein Projekt in Auftrag gegeben, welches von der<br />

Technischen Universität München in Kooperation mit<br />

der FH Frankfurt am Main bearbeitet wurde. Das Ziel<br />

Mai 2014<br />

630 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!