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gwf Wasser/Abwasser IT-Branchenlösungen für die Wasserwirtschaft (Vorschau)

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| FACHBERICHTE<br />

|<br />

<strong>Abwasser</strong>behandlung<br />

Tabelle 1. Prüfwerte der BBodSchV <strong>für</strong> den Wirkungspfad<br />

Boden-Grundwasser und <strong>die</strong> Prüfwerte Grundwasser<br />

des Entwurfs der Mantel-V vom 31.10.2012 <strong>für</strong><br />

ausgewählte anorganische Parameter [2, 3].<br />

Einheit BBodSchV Mantel-V<br />

Pb µg/L 25 7<br />

Cd µg/L 5 0,25<br />

Cr µg/L 50 7<br />

Cu µg/L 50 14<br />

Ni µg/L 50 20<br />

Zn µg/L 500 58<br />

Cl mg/L - 250<br />

Tabelle 2. Schwerpunktwerte sowie oberer und unterer Wertebereich <strong>für</strong><br />

ausgewählte Stoffe in Verkehrsflächenabflusskonzentrationen.<br />

Einheit Schwerpunktwert Wertebereich<br />

Pb µg/L 160 10–300<br />

Cd µg/L 3,0 0,2–6<br />

Cr µg/L 10 1–25<br />

Cu µg/L 85 30–280<br />

Ni µg/L 20 2–60<br />

Zn µg/L 450 200–620<br />

Cl mg/L 7 500*<br />

* Spitzenwert<br />

(Mantel-V, derzeit Entwurf vom 31.10.2012) [3] sollen unter<br />

anderem <strong>die</strong> Verordnung zum Schutz des Grundwassers<br />

vom 09.11.2010 und <strong>die</strong> derzeit gültige BBodSchV geändert<br />

werden. Tabelle 1 stellt ausgewählte Prüfwerte der<br />

BBodSchV und des Entwurfs der Mantel-V gegenüber.<br />

Eine Verschärfung der Prüfwerte durch <strong>die</strong> Einführung<br />

der Mantel-V ist derzeit möglich. Dies würde sich direkt<br />

auf zukünftige Anforderungen an alle Behandlungstechniken<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> anschließende Versickerung aus wirken.<br />

Bei der Auswahl der Stoffe <strong>für</strong> eine Standzeituntersuchung<br />

von Behandlungsanlagen von Straßenabflüssen ist<br />

neben der Aufkommensrelevanz <strong>die</strong> praktische Untersuchbarkeit<br />

der einzelnen Stoffe wichtig. Zunächst wurde<br />

anhand einer Literaturstu<strong>die</strong> geklärt, welche Stoffparameter<br />

in Verkehrsflächenabflüssen aufkommensrelevant<br />

und somit in signifikanten Mengen im Straßenabfluss<br />

vorhanden sind. Anschließend haben versuchspraktische<br />

Erwägungen (z. B. toxische Effekte einzelner Stoffe) <strong>die</strong><br />

Untersuchung der aufkommens- und wirkungsrelevanten<br />

Stoffparameter eingeschränkt.<br />

Die wesentlichen Ergebnisse der Literaturstu<strong>die</strong> zur<br />

Festlegung des Beschickungswassers <strong>für</strong> <strong>die</strong> Untersuchungen<br />

zum Standzeitverhalten sind im Folgenden<br />

dargestellt.<br />

Ausgewählte Verkehrsflächenabflusskonzentrationsbereiche<br />

sind in Tabelle 2 dargestellt.<br />

2.1 Schwermetalle<br />

Die in vielen Behandlungsanlagen eingesetzten Filtersubstrate<br />

<strong>die</strong>nen vornehmlich dem Rückhalt gelöster<br />

Stoffe. Für <strong>die</strong>se Untersuchung sind daher nur in gelöster<br />

Form vorliegende Schwermetalle relevant, da davon<br />

ausgegangen wird, dass partikuläre Anteile in der jeweiligen<br />

mechanischen Behandlungsstufe der Anlagen<br />

(z. B. Hydrozyklon oder Sedimentationseinheit) aus dem<br />

Niederschlagswasser entfernt werden und somit <strong>die</strong><br />

Entfernung der ungelösten Anteile beispielsweise mit<br />

einer Prüfung auf den Feststoffrückhalt nachgewiesen<br />

werden kann. In <strong>die</strong>sem Zusammenhang wurden häufig<br />

vorkommende Schwermetalle auf ihre Relevanz (Aufkommen,<br />

Schadwirkung und gelöster Anteil) überprüft.<br />

Chrom (Cr) gilt neben Blei (Pb) als eines der immobilsten<br />

Schwermetalle und liegt in der Regel überwiegend<br />

partikulär gebunden vor [4, 5]. Außerdem kommt Chrom<br />

in Verkehrsflächenabflüssen nur in niedrigen Konzentrationen<br />

vor. So wurden beispielsweise in einer LfU-Stu<strong>die</strong><br />

in Augsburg im Mittel 6 µg/L Cr [6] und in einer Schweizer<br />

Untersuchung in Burgdorf ca. 10 µg/L Cr [7] gemessen.<br />

Für Nickel (Ni) wurden ebenfalls nur geringe Konzentrationen<br />

in Verkehrsflächenabflüssen nachgewiesen.<br />

Beispielsweise wurden in einer LfU-Stu<strong>die</strong> im Mittel<br />

5 µg/L Ni [6], bei Untersuchungen in Bayreuth ca.<br />

9,9 µg/L Ni und etwa 36 µg/L Ni [8] sowie von der TU<br />

München in München im Mittel 35 µg/L Ni [9] gemessen.<br />

Die Aufkommensrelevanz von Chrom und Nickel ist<br />

somit gering.<br />

Blei liegt in Verkehrsflächenabflüssen fast vollständig<br />

partikulär vor und dessen Konzentrationen nehmen<br />

seit Jahren kontinuierlich in den betrachteten Verkehrsabflüssen<br />

ab [6, 10, 11, 12]. Aufgrund der Umstellung<br />

auf bleifreies Benzin und des Ersatzes der Bleigewichte<br />

an Autofelgen wird Blei immer weniger aufkommensrelevant.<br />

Blei gilt zudem im Boden als immobilstes<br />

Schwermetall [4, 13].<br />

Die Untersuchung des Rückhalts von Cadmium (Cd)<br />

ist aufgrund der guten Stofflöslichkeit, der Wirkungsrelevanz<br />

und der möglichen Wechselwirkung mit anderen<br />

Kationen erstrebenswert, kann aber in Laborversuchen<br />

aufgrund seiner Toxizität und der Entsorgungsproblematik<br />

nicht mit vertretbarem Aufwand abgebildet<br />

werden. Zudem liegen <strong>die</strong> Cadmiumkonzentrationen in<br />

Verkehrsflächenabflüssen in neueren Stu<strong>die</strong>n bei unter<br />

1 µg/L [6, 11, 14].<br />

Als Bestandteile des Beschickungswassers <strong>für</strong> <strong>die</strong>se<br />

Versuche zur Standzeituntersuchung werden somit <strong>die</strong><br />

beiden aufkommensrelevanten Schwermetalle Kupfer<br />

und Zink verwendet. Die in der durchgeführten Literaturstu<strong>die</strong><br />

bestimmten Schwerpunktkonzentrationen<br />

(Gesamtgehalt, Tabelle 2), welche <strong>die</strong> partikulären und<br />

gelösten Stoffanteile beinhalten, betragen ca. 85 µg/L Cu<br />

Mai 2014<br />

632 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>

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