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gwf Wasser/Abwasser IT-Branchenlösungen für die Wasserwirtschaft (Vorschau)

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<strong>Abwasser</strong>behandlung | FACHBERICHTE |<br />

Bild 4. Optimale Steuerstrategie.<br />

In Bild 4 ist <strong>die</strong> optimale Steuerstrategie <strong>für</strong> eine Tagesganglinie<br />

des Zulaufes zum HPW Prerow abgebildet<br />

und verdeutlicht den Unterschied zur herkömmlichen<br />

Zweipunktsteuerung (Bild 3).<br />

Während im Fallbeispiel <strong>die</strong> Pumpe ohne Drehzahlregelung<br />

207 Mal ein- und ausgeschaltet wurde, waren<br />

durch den intelligenten Einsatz eines Frequenzumrichters<br />

nur 91 Schaltvorgänge notwendig. Die optimale<br />

Steuerung garantiert dabei eine Mindestfließgeschwindigkeit<br />

von 0,5 m/s [10] und eine minimale Pumpenstillstandszeit<br />

von zwei Minuten. Zur Vermeidung von zu<br />

langen Aufenthaltszeiten des <strong>Abwasser</strong>s in der Pumpenvorlage<br />

wurde <strong>die</strong>se regelmäßig entleert. Während ohne<br />

<strong>die</strong> Verwendung eines Frequenzumrichters mit einem<br />

Energieverbrauch von 285,64 kWh zu rechnen ist, kann<br />

durch den optimalen Einsatz der Drehzahlregelung eine<br />

Einsparung von 19,6 % (Verbrauch: 229,58 kWh) erzielt<br />

werden. Steigt der Anteil kleiner Zulaufwerte, so vergrößert<br />

sich <strong>die</strong> Einsparung auf über 20 %.<br />

Ein weiterer Vorteil der verminderten Förderströme<br />

liegt in der Vergleichmäßigung des Abflusses. Dieser<br />

Effekt kann durch eine integrale Steuerung mehrerer<br />

Pumpstationen verstärkt werden, ggf. unter Einbeziehung<br />

des KA-Betriebs.<br />

In Abhängigkeit von der Anlagenkennlinie kann <strong>die</strong><br />

Energieeinsparung noch deutlich höher ausfallen. Beispielhaft<br />

ist <strong>die</strong>s <strong>für</strong> folgende Annahmen in Bild 5 dargestellt:<br />

gleicher Arbeitspunkt,<br />

••<br />

geodätische Förderhöhe 5 m statt 10 m,<br />

••<br />

durch eine größere Leitungslänge und <strong>die</strong> damit<br />

verbundenen erhöhten Reibungsverluste ist <strong>die</strong><br />

Kennlinie des Rohres 2 steiler als <strong>die</strong> des Rohres 1.<br />

Bei <strong>die</strong>sem Szenario würde <strong>die</strong> Energieeinsparung bereits<br />

41,7 % betragen.<br />

In der Praxis ist jedoch das zukünftige <strong>Abwasser</strong>aufkommen<br />

nicht bekannt und kann nur abgeschätzt werden.<br />

Eine Berechnung der optimalen Steuerstrategie <strong>für</strong><br />

einen größeren zukünftigen Zeitraum ist deshalb nicht<br />

möglich. Gegenstand <strong>die</strong>ses Projektes ist deshalb <strong>die</strong><br />

Entwicklung einfacher Algorithmen zur energieoptimalen<br />

Drehzahlregelung. Die neuen Lösungsansätze, welche<br />

mit wenig installierter Messtechnik auskommen,<br />

werden dabei mit der mathematisch berechneten optimalen<br />

Steuerung verglichen.<br />

Bild 5. Alternative Rohrkennlinie.<br />

Mai 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 643

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