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gwf Wasser/Abwasser IT-Branchenlösungen für die Wasserwirtschaft (Vorschau)

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| FACHBERICHTE<br />

|<br />

<strong>Abwasser</strong>behandlung<br />

Technologien <strong>für</strong> <strong>die</strong> Elimination<br />

anthropogener Spurenstoffe auf<br />

kommunalen Kläranlagen – Strategie<br />

<strong>für</strong> Bayern<br />

<strong>Abwasser</strong>behandlung, vierte Reinigungsstufe, anthropogene Spurenstoffe, bayerische<br />

Kläranlagen, Ozonung, Pulveraktivkohle, granulierte Aktivkohle, biologische Nachbehandlung,<br />

Pilotanlage<br />

Sascha Rödel, F. Wolfgang Günthert und Stefan Bleisteiner<br />

Um <strong>für</strong> <strong>die</strong> großtechnische Umsetzung einer vierten<br />

Reinigungsstufe auf bayerischen Kläranlagen<br />

Empfehlungen geben zu können, wurden bestehende<br />

Technologien zur Elimination anthropogener<br />

Spurenstoffe auf kommunalen Kläranlagen bewertet.<br />

Ausgehend von den derzeit verfügbaren<br />

Technologien wurden 13 bereits in Betrieb befindliche<br />

Anlagen untersucht (Baden-Württemberg<br />

und Nordrhein-Westfalen) und <strong>die</strong> auslegungs-<br />

und betriebsrelevanten Parameter dokumentiert.<br />

Ziel <strong>die</strong>ses Projektes war <strong>die</strong><br />

Gegenüberstellung der verschiedenen Technologien<br />

hinsichtlich ihrer Reinigungsleistung, Wirtschaftlichkeit<br />

und Einsatz fähigkeit unter Berücksichtigung<br />

der Randbedingungen in Bayern. Für<br />

eine großtechnische Um setzung auf bayerische<br />

Kläranlagen werden im Allgemeinen bei bestehendem<br />

Handlungsbedarf <strong>die</strong> Adsorptions- und<br />

Oxidationsverfahren empfohlen. Hierbei ist zu<br />

berücksichtigen, dass in Bayern bei den Kläranlagen<br />

der Größenklasse 4 und 5 nur in Ausnahmefällen<br />

Sandfilter vorhanden sind. Für <strong>die</strong> vorgesehene<br />

Umsetzung einer bayerischen Pilotanlage<br />

bietet sich <strong>die</strong> Variante Ozonung mit<br />

nachgeschalteter biologischer Stufe oder mit<br />

nachgeschalteter Filtration durch granulierte Aktivkohle<br />

(GAK) an. Die Auswahl des an einem<br />

bestimmten Kläranlagenstandort geeigneten Verfahrens<br />

ist immer im Einzelfall zu prüfen und<br />

hängt auch von den vorhandenen nutzbaren Verfahrensstufen<br />

ab. Nach dem derzeitigen Kenntnisstand<br />

wird <strong>die</strong> Notwendigkeit einer generellen<br />

Nachrüstung von Kläranlagen in Bayern mit einer<br />

weiteren Reinigungsstufe wie Ozonung oder<br />

Aktivkohle nicht gesehen. Es ist jedoch nicht<br />

ausgeschlossen, dass in begründeten Einzelfällen<br />

eine Nachrüstung erforderlich werden kann.<br />

Technologies for the Elimination of Micropollutants<br />

in Municipal Wastewater Treatment Plants – Strategy<br />

for Bavaria<br />

In order to give recommendations for a large-scale implementation<br />

of a fourth purification stage at Bavarian<br />

WWTPs, existing technologies for the elimination of<br />

anthropogenic micropollutants in municipal wastewater<br />

treatment plants were evaluated on behalf of the<br />

Bavarian Environment Agency (LfU). Based on the<br />

currently available technologies, 13 WWTPs with an<br />

active fourth treatment step were investigated<br />

(Baden-Württemberg and North Rhine-Westphalia)<br />

and parameters relevant for dimensioning and operation<br />

were documented. Subsequently the different<br />

technologies were compared in terms of purification<br />

capacity, efficiency and usability, evaluating the suitability<br />

as solution for WWTP considering boundary<br />

conditions in Bavaria. For a large-scale implementation<br />

on Bavarian WWTPs, adsorption and oxidation<br />

processes are recommended. It should be noted, that<br />

only in exceptional cases Bavarian WWTPs of size<br />

classi fication 4 and 5 have a sand filter stage as a final<br />

cleaning process. Considering that, an ozonization<br />

step combined with downstream granulated acti vated<br />

carbon filter or a downstream biological treatment<br />

step seem to be the most practicable alter native for the<br />

implementation of a Bavarian pilot plant. Finally, the<br />

selection of a suitable purification process in consideration<br />

of the local conditions of a WWTP should always<br />

be examined in each in dividual case. The decision<br />

making essentially depends on the existing usable process<br />

steps. On the basis of the current state of knowledge,<br />

the back fitting of wastewater treatment plants<br />

(WWTP) with an advanced treatment step/fourth treatment<br />

step such as ozonization or activated carbon is<br />

not mandatory. Nevertheless a back fitting can be<br />

necessary in well founded particular cases.<br />

Mai 2014<br />

648 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>

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