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Volltext - Fachbereich Physik - Universität Hamburg

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5.1. Untersuchungen zur elektronischen Photoionisationsdynamik von<br />

Xenon<br />

terschiedlichen ionischen Ladungsstufen zugeordnet. Die Elektronenzählraten wurden<br />

dann für die sechs ROIs getrennt über die Anregungsenergie aufgetragen (s.<br />

Abb. 5.6). Dabei wurde die Elektronenzählrate auf die jeweilige Ionenzählrate normalisiert.<br />

Im Folgenden sollen Merkmale der in Abbildung 5.6 dargestellten Messungen<br />

beschrieben und interpretiert werden.<br />

Elektronisches Signal der Xe 1+ -Ionisation<br />

Das Photoelektronensignal der Xe 1+ -Ionisation in ROI 1 zeigt bei 693 eV und 704 eV<br />

einen Abfall, wie er schon aus der Effizienzcharakterisierung bekannt ist. Eine gegenläufige<br />

Entwicklung zeigt das Signal in ROI 3. Dadurch, dass die 3d-Orbitale bei<br />

diesen Anregungsenergien für die Photoionisation zugänglich werden, werden offensichtlich<br />

auch Vakanzen in den 3d-Orbitalen produziert, die durch Fluoreszenzzerfall<br />

aufgefüllt werden und keine höher geladenen Ionen hinterlassen.<br />

Bei Anregungsenergien ab etwa 820 eV sinkt die Zählrate in ROI 1 ab, während<br />

sie in ROI 3 leicht ansteigt, was ein Indiz dafür ist, dass die Produktion von Vakanzen<br />

der 3d-Orbitale, die durch Fluoreszenzzerfall aufgefüllt werden, zumindest<br />

relativ zunimmt.<br />

Elektronisches Signal der Xe 2+ -Ionisation<br />

Das elektronische Signal der Xe 2+ -Ionisation zeichnet sich vor allem dadurch aus,<br />

dass die Zählrate in allen ROIs extrem niedrig ist. Während die Ursache hierfür nicht<br />

geklärt werden konnte, wird der Ionisationsprozess von Xe 2+ noch in Abschnitt 5.1.3<br />

weiter diskutiert.<br />

Elektronisches Signal der Xe 3+ - und Xe 4+ -Ionisation<br />

Die Elektronenzählrate der Xe 3+ -Ionisation steigt in ROI 2 ab einer Anregungsenergie<br />

von etwa 760 eV an, während in ROI 3 eine gegenläufige Bewegung auftritt.<br />

Dieses Verhalten lässt sich für alle weiteren Ladungsstufen beobachten und wird<br />

mit der Verschiebung des Photoelektronensignals von ROI 3 nach ROI 2 interpretiert.<br />

In ROI 2 ist bei Anregungsenergien von 812,75 eV bis 814,25 eV ein kleiner<br />

Einbruch der Zählrate von etwa 0,11 auf einen Wert von 0,09 zu beobachten, der<br />

auch im Signal anderer Zählraten und ROIs zu finden ist. Einerseits handelt es sich<br />

genau um die Messpunkte, die wegen einer Speicherringinjektion nachträglich aufgenommen<br />

wurden, andererseits sollte dieser Einbruch in allen Signalen auftreten,<br />

wenn es sich um ein Artefakt handelt. Darüber hinaus sollte eine auf Intensitätsschwankungen<br />

der Lichtquelle beruhende Abweichung der Elektronenzählrate durch<br />

die Normalisierung auf das Ionensignal unterbunden werden. Dass dieses Verfahren<br />

funktioniert, ist daran zu erkennen, dass die Zählrate vor und nach der Injektion<br />

keinen Sprung zeigt, obwohl die Strahlintensität nach der Injektion um ca. 40 %<br />

höher liegt. Eine alternative physikalische Erklärung wäre daher eine Doppelanregung<br />

(s. Abs. 2.1.1). Da ein weniger zweifelbehaftetes Doppelanregungsmerkmal<br />

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