Volltext - Fachbereich Physik - Universität Hamburg
Volltext - Fachbereich Physik - Universität Hamburg
Volltext - Fachbereich Physik - Universität Hamburg
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
der korrelierten Prozesse, die infolge des Photoneneinfalls im untersuchten System<br />
ablaufen (s. Abb. 1.2).<br />
Abb. 1.2: Beispiel für einen Zerfallsprozess von Xenon infolge von Photoionisation<br />
[7]. Das Xenonatom kann auf verschiedenen Wegen zu einem Xe 3+ -Ion in unterschiedlichen<br />
Energiezuständen zerfallen. Mit dem Koinzidenzspektrometer wird<br />
eine qualitative und quantitative Untersuchung der unterschiedlichen Zerfallswege<br />
ermöglicht.<br />
Hocheffiziente Flugzeitspektroskopie<br />
Die hocheffiziente Flugzeitspektroskopie zeichnet sich dadurch aus, dass möglichst<br />
viele Photoelektronen und -ionen gemessen werden. Nimmt man einmal an, dass<br />
Elektronen und Ionen nach der Ionisation in den gesamten Raumwinkel emittiert<br />
werden, so hängt die Wahrscheinlichkeit einer Messung ohne weitere Maßnahmen<br />
von der Größe des Detektors und seinem Abstand zur Ionisationszone ab. Vor allem<br />
im Hinblick auf Koinzidenzmessungen, bei denen wegen der Korrelationsannahme<br />
wenigstens zwei Signale pro Ereignis notwendig sind, ist die Effizienz daher von<br />
entscheidender Bedeutung, da die Gesamteffizienz das Produkt der Wahrscheinlichkeiten<br />
für den jeweiligen Einzelnachweis ist.<br />
Zeitaufgelöste Messungen<br />
Neben den genannten Punkten sollte das Koinzidenzspektrometer auch für zeitaufgelöste<br />
Messungen verwendbar sein. Darunter versteht man die Untersuchung dynamischer<br />
Prozesse in der Elektronenhülle während der Ionisation. Mit der Methode<br />
zeitaufgelöster Messungen sollen am derzeit im Aufbau befindlichen European-XFEL<br />
u.a. chemische Reaktionen gefilmt werden [8], indem z.B. die Reaktion<br />
durch einen optischen Lichtpuls initiiert wird und die Reaktionsprodukte durch den<br />
nachfolgenden Röntgenlaserpuls nachgewiesen werden. Ähnliche, sogenannte Pump-<br />
Probe-Experimente, können auch mit Synchrotronstrahlung durchgeführt werden,<br />
hier jedoch - im Gegensatz zur Femtosekunden-Zeitauflösung am XFEL - nur mit<br />
Picosekunden-Genauigkeit.<br />
3