Volltext - Fachbereich Physik - Universität Hamburg
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Kapitel 5.<br />
Experimente<br />
bei Xe 5+ und Xe 6+ vorliegt, wird die Diskussion dort fortgesetzt. Die Zählraten der<br />
Xe 3+ - und Xe 4+ -Ionisation verlaufen im Allgemeinen ähnlich.<br />
Elektronisches Signal der Xe 5+ - und Xe 6+ -Ionisation<br />
Bei einer Anregungsenergie von 744,25 eV zeigen die Zählraten einen Abfall von 0,38<br />
auf 0,36 (Xe 5+ ) bzw. von 0,23 auf 0,19 (Xe 6+ ). Es wird eine Doppelanregung angenommen<br />
(s. Abs. 2.1.1), bei der ein Elektron aus dem 3d 5/2 -Orbital mit einer Bindungsenergie<br />
von E B = 676,4 eV und ein Elektron des 4d 3/2 -Orbitals (E B = 69,5 eV)<br />
in höhere unbesetzte Zustände angeregt werden, sodass die summierte Bindungsenergie<br />
der beiden angeregten Elektronen 1,65 eV (= 676, 4 eV+69, 5 eV−744, 25 eV)<br />
beträgt. Ein weiteres Merkmal weist insbesondere die Zählrate für Xe 6+ auf, bei der<br />
der Kurvenverlauf ab etwa 885 eV einen Knick beschreibt, bei dem die Zählrate abnimmt<br />
(ROI 1) bzw. zunimmt (ROI 2). In diesem Zusammenhang sei noch einmal<br />
auf den Knick in den Flugzeitserien in Abschnitt 5.1.2 verwiesen, der ebenfalls bei<br />
885 eV einsetzt. Der Knick tritt weniger deutlich auch bei anderen Linien vor allem<br />
in ROI 3 auf. Ob hierfür eine physikalische Ursache existiert, ist unbekannt, aber die<br />
vorher vermuteten Schwankungen der Potentiale oder der Strahllage können wohl<br />
ausgeschlossen werden, da solche Schwankungen alle Zählraten betreffen müssten,<br />
was nicht der Fall ist (z.B. Zählraten für Xe 3+ - und Xe 4+ in ROI 2).<br />
Elektronisches Signal der Xe 7+ - und Xe 8+ -Ionisation<br />
Die Elektronenzählraten für die Xe 7+ - und Xe 8+ -Ionisation fallen insbesondere dadurch<br />
auf, dass sie deutlichen Veränderungen im Bereich der 3d-Ionisationskanten<br />
unterworfen sind. Das spricht für eine Veränderung des Prozesses, aus dem die höheren<br />
Ladungsstufen hervorgehen.<br />
5.1.3 Weitere Effizienzbetrachtungen<br />
Wie in Abschnitt 4.6.1 beschrieben, wurden für die Effizienzbestimmung des<br />
Elektronen-ToF-Spektrometers im PEPICO-Betrieb alle Messzyklen auf Koinzidenzen<br />
von Xe 1+ -Ionen mit keinem oder genau einem Elektron gefiltert. Im Laufe der<br />
Auswertung wurde der Filter auch so eingestellt, dass alle Messzyklen nach Koinzidenzen<br />
von Ionen beliebiger Ladungsstufe mit wenigstens einem Elektron durchsucht<br />
wurden. Erwartet wurde, dass eine so ermittelte Effizienz mit zunehmender<br />
Ladungsstufe monoton steigen sollte, weil mehr Elektronen die Chance haben, zur<br />
Auswertung zu gelangen. Abbildung 5.7 zeigt das Ergebnis dieser Untersuchung<br />
zunächst ohne einen Untergrundabzug.<br />
Neben den Schwankungen der so gemessenen Effizienz im Bereich der 3d-<br />
Ionisationskanten zeigt sich, dass die Wahrscheinlichkeit, ein Ion mit wenigstens<br />
einem Elektron in Koinzidenz zu messen, entgegen den Erwartungen für Xe 4+ und<br />
Xe 5+ mit ca. 90 % am größten ist. Dies lässt sich so interpretieren, dass mit zunehmender<br />
Ladungsstufe zwar die Anzahl der messbaren Elektronen steigt, jedoch die<br />
Anregungsenergie auf immer mehr Elektronen verteilt wird. Dadurch verlassen die<br />
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