Volltext - Fachbereich Physik - Universität Hamburg
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4.3. Energieauflösung<br />
Abb. 4.4: Retardiertes Elektronen-ToF-Spektrum für N 2 O auf der O 1s → 3π ∗ -<br />
Resonanz bei 534,6 eV. Durch Retardierung lässt sich die Auflösung des Spektrometers<br />
auf wenigstens 3,1 % verbessern, sodass sich die beiden Peaks der 1s-Elektronen<br />
der N c - und der N t -Atome immer noch unterscheiden lassen.<br />
Durch die Anwesenheit des Sauerstoffatoms ist die Bindungsenergie des 1s-Elektrons<br />
im zentralen Stickstoffatom (N c ) mit 412,5 eV um 4 eV gegen die Bindungsenergie<br />
des 1s-Elektrons im terminalen Stickstoffatom (N t ) von 408,5 eV verschoben<br />
(chemical shift, s. Abs. 2.1.2). Zur Messung des NACHT-Effekts an N 2 O mit einem<br />
Elektronen-ToF-Spektrometer ist es notwendig, die Signale der beiden 1s-<br />
Elektronen im Bereich der O 1s → 3π ∗ -Resonanz bei 534,6 eV voneinander zu<br />
trennen (s. Abs. 5.2).<br />
Die zu diesem Zweck notwendige Auflösung von 3,1 % wurde über eine im Vergleich<br />
zur Neon-Messung aus Abschnitt 4.3.1 stärkere Retardierung erreicht (Potentiale:<br />
Extractor 5 V, Pusher 41 V, Elektronendriftröhre 0 V). Durch die Potentialdifferenz<br />
zwischen Pusher und Elektronendriftröhre verlieren die Elektronen mit<br />
41 eV mehr kinetische Energie als sie zwischen Extractor und Pusher aufnehmen<br />
(etwa 10 eV - 15 eV). Dadurch nehmen die Laufzeitunterschiede von Elektronen<br />
mit unterschiedlichen Anfangsenergien zu, was zu einer höheren Auflösung führt.<br />
Die gesteigerte Auflösung geht dabei zu Lasten der Transmission bei niedrigeren<br />
Anregungsenergien. So können Elektronen das Retardierpotential gar nicht erst<br />
überwinden, wenn ihre Anfangsenergie nicht wenigstens 26 eV - 31 eV beträgt. Für<br />
die Untersuchungen zum NACHT-Effekt ist das aber unerheblich, da die Energien<br />
der untersuchten 1s-Elektronen des Stickstoffs im N 2 O-Molekül bei Anregungen im<br />
Bereich der O 1s → 3π ∗ -Resonanz deutlich über 100 eV liegen.<br />
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