Volltext - Fachbereich Physik - Universität Hamburg
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Kapitel 3. Entwicklung, Aufbau und Funktion des<br />
Koinzidenzspektrometers<br />
3.4 Adaption eines Elektronen-ToF-Spektrometers mit<br />
magnetischer Flasche für die P04-Beamline<br />
3.4.1 Konstruktion eines Magnetsystems für ein inhomogenes Magnetfeld<br />
Für die Konstruktion der magnetischen Flasche wurden zunächst einige Magnetkonfigurationen<br />
von Ring- und Zylindermagneten mit und ohne Weicheisenpolkappe<br />
anhand von Radia-Simulationen untersucht. So wurden in der Simulation unter Beachtung<br />
räumlicher Randbedingungen (Platz in der Kammer, MCP-Durchmesser)<br />
die Material- und Formparameter der Magneten und Polkappen mit dem Ziel der<br />
Maximierung der Flussdichte bei gleichzeitig schnellem Abfall des Verhältnisses<br />
B(z)/B Max (s. Abs. 2.5.1) optimiert. Dadurch sollte einerseits der für die Elektronenmessung<br />
zugängliche Energiebereich maximiert werden. So wächst mit zunehmender<br />
Elektronenenergie der Gyrationsradius an (s. Gl. 2.16), wodurch solche schnellen<br />
Elektronen nicht mehr effizient zum Elektronendetektor geführt werden können,<br />
weil sie z.B. die Eintrittsblende der Elektronendriftröhre nicht passieren oder auf<br />
die Wand der Elektronendriftröhre treffen. Andererseits sollte über den schnellen<br />
Abfall von B(z) /B Max ein effizienter Parallelisierungsprozess der Elektronentrajektorien<br />
gewährleistet werden.<br />
Die abgeleiteten Erkenntnisse zur Maximierung der Flussdichte durch konstruktive<br />
Maßnahmen wurden im Prototyp eines Ringmagneten mit Polkappe verarbeitet<br />
(s. Abb. 3.5, links) und lassen sich wie folgt zusammenfassen:<br />
• Größe und Magnetisierung des Magneten sowie Sättigungsmagnetisierung und<br />
Form der Polkappe stehen im direkten Zusammemhang mit der erreichbaren<br />
Flussdichte.<br />
• Die Form der Polkappe sollte konisch unter einem Winkel von etwa 45 ◦ zur<br />
Symmetrieachse zulaufen, muss aber nicht notwendigerweise einen spitzen Kegel<br />
bilden. Eine Kegelstumpfform mindert die maximale Flussdichte nur unwesentlich.<br />
• Die Polkappe sollte an der Kegelbasis nur die halbe Wandstärke des Magneten<br />
abdecken und bündig mit dem inneren Rand des Ringmagneten abschließen.<br />
• Modifikationen an der Polkappenspitze, wie z.B. ein ringförmiger Absatz, erlauben<br />
leichte Variationen der Position des Flussdichtemaximums im freien<br />
Raum in Richtung der virtuellen Kegelspitze. So liegt für die betrachtete Geometrie<br />
aus Abbildung 3.5 das Maximum des magnetischen Flusses ca. 2 mm<br />
von der Polkappenspitze entfernt (s. Abb. 3.7).<br />
Die Diskrepanz der nominellen Magnetisierung von 1,4 T für die verwendeten<br />
Magnete, der berechneten äußeren Flussdichte von wenigen 100 mT in der Nähe<br />
der Magnetoberfläche und der mit dem Ringmagneten tatsächlich erreichbaren<br />
Flussdichte von nur ca. 90 - 100 mT in der Ionisationszone führte unweigerlich<br />
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