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Volltext - Fachbereich Physik - Universität Hamburg

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Kapitel 5.<br />

Experimente<br />

litätsnahes Simulationsmodell könnte hier Hilfestellung leisten, allerdings konnten<br />

für die verwendete Messung der Abstand zwischen Pusher und Extractor und die<br />

Position der Ionisationszone nur grob abgeschätzt werden.<br />

Neben den erwartbaren Zerfallskanälen, die zur Dissoziation des CO 2 -Moleküls<br />

führen, findet sich in der PIPICO-Matrix auch der Hinweis auf eine C + /O + 2 -<br />

Koinzidenz. In der Literatur findet sich ein vergleichbarer Syntheseeffekt bei der<br />

Photoanregung von H 2 O-Molekülen [58–60]. Dabei wird ein Zerfallskanal aufgezeigt,<br />

bei dem das Wassermolekül durch eine Kombination aus Knick- und Dehnungsschwingungen<br />

in ein O − -Ion und ein H + 2 -Ion zerfallen kann. Beim Wassermolekül<br />

wie beim CO 2 -Molekül ist dieser Zerfallskanal nur schwach ausgeprägt und<br />

sollte wenigstens für das CO 2 in einer künftigen Messung mit besserer Statistik belegt<br />

werden. Darüber hinaus zeigt das Beispiel des Wassermoleküls, dass auch die<br />

Spektroskopie von Anionen bei der Photoionisation sinnvoll ist.<br />

5.4 Zeitaufgelöste Messungen<br />

In einer Kollaboration mit der Dynamix-Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Markus Drescher<br />

der <strong>Universität</strong> <strong>Hamburg</strong> wurden erste zeitaufgelöste Experimente an der<br />

P04-Beamline durchgeführt. In diesem Abschnitt soll sowohl die Methode als auch<br />

das Koinzidenzspektrometer als ein den Nutzern zur Verfügung gestelltes Messinstrument<br />

beschrieben werden. Die Auswertung und Interpretation der Ergebnisse<br />

werden von Dynamix veröffentlicht.<br />

Bei den Experimenten wurde dem Synchrotronstrahl in der Ionisationszone des<br />

Koinzidenzspektrometers der Fokus eines von Dynamix bereitgestellten, gepulsten<br />

und der Synchrotronstrahlung annähernd kollinearen UV-Lasers räumlich und zeitlich<br />

überlagert. Damit kann unter Ausnutzung der Zeitstruktur der Synchrotronstrahlung<br />

die Mehrfachanregung von Teilchen ps-zeitaufgelöst am Speicherring untersucht<br />

werden.<br />

Eigenschaften des UV-Lasers<br />

Der verwendete UV-Laser ist Teil eines mobilen Lasersystems, bei dem Wellenlängen<br />

bis zur vierten Harmonischen der Fundamentalen (λ = 1030 nm, Leistung<br />

6000 mW, Pulsdauer 300 fs) erzeugt werden. Durch Konversionsverluste standen bei<br />

der verwendeten dritten Harmonischen (ca. 3,6 eV) bis zu 1800 mW zur Verfügung.<br />

Darüber hinaus verfügt das Lasersystem über ein Modul, um Laserpulse synchron<br />

zu den Synchrotronpulsen von PETRA III auszukoppeln. Die Pulsfrequenz des Lasers<br />

ist dann mit der Umlauffrequenz von PETRA III gelockt, sodass die Laserpulse<br />

immer nur mit dem Synchrotronpuls eines einzelnen Bunches ausgekoppelt werden.<br />

Neben der Synchronisation ist es mit dem Modul möglich, den zeitlichen Überlapp<br />

beider Pulse um bis zu 12 ns zu verschieben, um zeitaufgelöste Messungen in Abhängigkeit<br />

von der Verzögerung zwischen Laser und Synchrotronpuls vorzunehmen.<br />

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