Volltext - Fachbereich Physik - Universität Hamburg
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2.1. Photoionisation<br />
Einen Überblick über Arbeiten zum intermolekularen Coulombzerfall (ICD) bietet<br />
die Datenbank der <strong>Universität</strong> Heidelberg [16].<br />
Exchange ICD (eICD)<br />
Cederbaum et al. [17] führten 1997 den Begriff des intermolecular Coulombic decay<br />
für einen bis dahin unbekannten Zerfallskanal ein. Die Abkürzung ICD wird<br />
heute auch für interatomic Coulombic decay verwendet, wobei inzwischen der hier<br />
beschriebene exchange ICD (eICD) von dem direct ICD (dICD, s.u.) unterschieden<br />
wird.<br />
Beim eICD werden demnach Leerstellen in Innervalenzschalen durch Valenzelektronen<br />
von benachbarten Atomen oder Molekülen aufgefüllt, was zu einem Absinken<br />
der Doppelionisationsenergie führt. Als Beispiel für diesen Prozess wurde anhand<br />
von Rechnungen das Absinken der Doppelionisationsenergie von Fluorwasserstoff-<br />
Trimeren gegenüber HF-Monomeren um ca. 9 eV auf 36,4 eV erklärt. Der Zerfallskanal<br />
in der Trimerumgebung öffnet sich durch den Transfer eines Elektrons aus<br />
dem 1π- oder 3σ-Orbital eines vollständigen HF-Monomers in die Vakanz des Fluor<br />
2s-Orbitals des bereits einfach ionisierten HF-Monomers.<br />
Abb. 2.5: Schema des Exchange ICD an einem Dimer<br />
Direct ICD (dICD)<br />
Beim dICD wird die Vakanz der Innervalenzschale durch ein Elektron desselben<br />
Monomers besetzt. Die freigesetzte Energie wird an ein benachbartes Monomer<br />
abgegeben, das ein Elektron aus seiner Valenzschale emittiert [18].<br />
Abb. 2.6: Schema des Direct ICD an einem Dimer<br />
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